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2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
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geht’s. Zurück zu el bote . Habe ich schon erwähnt, dass ich 2001 acht Tage lang in einem guatemaltekischen Gefängnis gesessen habe? Erstaunlicherweise taten die beiden großen Kerle nichts weiter, als sich noch einmal zusätzlich zu vergewissern,wer wir waren. Einer von ihnen scannte unsere Pässe und machte mit einer von seinem Netphone abnehmbaren Kamera Fotos von uns; dann wartete er auf eine Antwort seiner dämonischen Oberherren in ihrer geheimen Gruft unter dem Pentagon. Sie fragten uns, ob wir vorhätten, die Baustelle zu verlassen, und wir sagten nein. Sie fragten uns, ob wir uns mittags telefonisch bei ihnen melden könnten. Wir sagten, na klar. Es war, als wären wir auf Bewährung. Mit Marena vereinbarten sie einen Termin für den nächsten Morgen. Ich stand nur dabei und gab mich, wie ich mich immer gebe, wenn ich so tue, als wäre mein Englisch bloß eine nebulöse Erfahrung. Sie musterten mich seltsam, aber das tut jeder. Warum sie uns im Auge behielten, sagten sie uns nicht, aber natürlich waren wir Personen von Interesse in Sachen Disney-World-Anschlag.
    »Hier, das ist für Sie«, sagte der ältere Elder, der ohne Sweatshirt. Er gab Marena einen Liveausweis und half ihr, ihn an ihrer Jacke zu befestigen. Eine Sekunde lang sah es aus, als hefte er ihr ein Anstecksträußchen für den Ball an. Mir gab er ebenfalls einen und überließ es mir, ihn festzumachen. Daran waren ein heller grüner Scroll-Punkt und eine Krokodilklemme. Beunruhigend fand ich, dass mein Foto sich bereits darauf befand, und zwar das von der Strategy -Website, das ich schon vor Jahren von dort hatte entfernen lassen. Dann gab er uns beiden eine Telefonkarte.
    »Darauf ist auch ein Passwort für das LAN «, sagte er. »Sie können Ihr Handy oder ein beliebiges mobiles Browsinggerät verwenden, um festzustellen, wo Sie alle auf der Karte sind, um Stake-Personal zu kontaktieren, sowie Zeitpläne für Stake-Aktivitäten und das Team Freaky Friday, Essenszeiten oder andere nützliche Information abzurufen.«
    »Danke«, sagte Marena.
    »Allerdings«, fuhr er fort, »wenn Sie den Ausweis abnehmen, explodiert Ihr Kopf.« ’tschuldigung, nur ein Scherz. Das hat der Typ gar nicht gesagt. Er sagte bloß: »Keine Ursache.«
    Sie führten uns ostwärts, fort von dem Sportkomplex. Die Elder gingen uns in dieser zackigen Art voran, als wollten sie sagen: Ich bin stolz, ein Roboter zu sein. Bei jedem Schritt sanken meine Absätze einige Millimeter tief in den wärmespeichernden Asphalt. Grgur fragte,ob er mir meinen Rucksack abnehmen sollte, aber ich antwortete, dass ich damit nur meinen Buckel kaschierte, also trug er Marenas zwei kleine Taschen und ging uns gut fünfzehn Meter voraus. Wir folgten zwischen zusammengedrängten Nissenhütten und Fertigbauhangars hindurch. Unsichtbare Motten strichen auf ihrem Weg zur Verbrennung an den Wolframlampen der Landebahnbeleuchtung über unsere Ohren.
    »Jed?«, fragte Marena.
    »Ja?«
    »Wissen Sie, weshalb die Esel diesen rosa Schleim an ihren Beinen haben?«
    »Äh … ja.«
    »Und warum?«
    »Nun, Sie sehen ja selbst, wie mager sie sind.«
    »Ja.«
    »Die Sache ist die, dass Vampirfledermäuse in die Knöchel beißen«, sagte ich. »Oder Haxen oder Fesseln, wie auch immer. Und sie neigen dazu, Nacht für Nacht das gleiche Opfer anzugreifen. Deshalb schmierte der Eigentümer des burro das rosa Zeug auf; es enthält einen Gerinnungshemmer. Und es sind hauptsächlich männliche Fledermäuse, die jagen. Also trinkt Papa Fledermaus das ganze Blut mit dem Schleim darin, und dann fliegt er nach Hause zu Frau und Kindern. Und das Weibchen und die Babyfledermäuse hängen alle in einer großen Traube zusammen unter der Höhlendecke, wie die Weintrauben. Ja?«
    »Wenn Sie es sagen.«
    »Das Männchen hängt sich an die Spitze der Traube und würgt das Blut hervor, und sie trinken es. Und die Babyfledermäuse sind ganz zerbrechlich, bekommen Blutungen von dem Gerinnungshemmer und sterben.«
    »Wissen Sie was? Es tut mir leid, dass ich gefragt habe«, sagte sie. »Es tut mir sogar leid, dass ich je geboren wurde.«
    »Entschuldigung.«
    Die Hauptanlage war von zwei zweieinhalb Meter hohen Maschendrahtzäunen umgeben, mit sechs Metern Zwischenraum undeinem schmalen Korridor von einem Tor zum anderen, sodass wir es nicht mit den Hunden zu tun bekamen, die in der Niemandslandzone patrouillierten. Ein paar von ihnen kamen herbei und beäugten uns mit bösen Blicken. Es waren große Nazi-Schäferhunde, halb

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