2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos
verdüstert sich. »Wir haben Gesellschaft.«
Julius sieht zum Himmel hoch. »Ein Schnellläufer?«
»Schlimmer.«
Ein Dutzend Soldaten in Tarnuniform stürmt aus allen Richtungen in den Hinterhof, während ein Militärjeep auf dem Rasen vor dem Haus hält.
»Auf die Knie! Sofort!«
Mick und sein Vater kauern sich auf dem Boden zusammen und heben die Hände über den Kopf. Ein Stiefel in ihrem Rücken schleudert sie mit dem Kopf voran auf die trockene, rissige Erde.
Julius spuckt Sand aus, sein schwaches Herz rast. »Was soll das? Wir sind Amerikaner. Wir sind rechtmäßig aufgrund eines archäologischen Förderprogramms hier. Ich verlange, dass Sie uns sofort freilassen!«
»Der gute alte Julius hat sich kein bisschen geändert. Noch immer voller Pisse und Essig und ohne die geringste Ahnung, wie die wirkliche Welt funktioniert. «
»Pierre?« Julius’ Atem pfeift, als er von zwei Soldaten hochgehoben wird, so dass er seinem ehemaligen Kollegen und unerbittlichsten Kritiker ins Gesicht sehen kann. »Du arbeitest inzwischen für private Rüstungsfirmen, wie ich sehe. Ich wusste, es würde nicht lange dauern, bis dich dein Onkel auf die dunkle Seite zieht.«
»Was du die dunkle Seite nennst, macht mich in Wirklichkeit zu einem Insider. Ich habe Zugang zur wichtigsten Entdeckung in der Geschichte unseres Planeten erhalten, und jetzt bin ich gegen meinen Willen hier, um dir genau diesen Zugang ebenfalls zu verschaffen.«
»Kein Interesse. Und jetzt lass uns in Ruhe.«
»Oh, ich glaube, dass du höchst interessiert sein wirst. Die mitleiderregende Wahrheit ist, dass du schon immer Recht gehabt hast. Hier könnte tatsächlich eine Art Weltuntergangsszenario ablaufen, und du kennst dich vielleicht als Einziger so gut damit aus, dass du diese Entwicklung noch stoppen kannst.«
Chauchilla-Tal
Nazca, Peru
Nazca, Peru
Der orangefarbene 1980er Jeep CJ7 biegt von der Panamericana nach rechts auf eine unbefestigte Straße ab. Laura Salesa wirft einen Blick auf ihren Beifahrer, der kräftig durchgeschüttelt wird, als der rostige Wagen über die Fahrbahn rumpelt.
Samuel Agler versucht gleichzeitig, seinen Sicherheitsgurt zu schließen und zu verhindern, dass er aus dem schwankenden Wagen geschleudert wird. »Falls du versuchen solltest, mich loszuwerden, gibt es einfachere Wege.«
»Bist du noch nie im Gelände gefahren?«
»Machen wir das gerade? Ich dachte, wir wollten die Sehenswürdigkeiten genießen.«
Die Straße führt weitere fünfzehn Kilometer nach Westen und endet an einem zweitausend Jahre alten
Friedhof, der nur durch ein Schild und ein Strohdach zu erkennen ist, das von den Ästen mehrerer Bäume getragen wird. Ein paar Touristen kaufen in einem nahe gelegenen Keramikshop ein.
Ein Fremdenführer begrüßt sie mit einem zahnlosen Lächeln. »Willkommen auf dem Chauchilla-Friedhof. Sie kommen gerade richtig zu unserer letzten Führung heute. Fünfhundert Nueva, por favor .«
Laura gibt ihm zehn Dollar und wartet auf das Wechselgeld. Sie erhält keines. »Sieht nach nichts Besonderem aus.«
»Grabräuber haben schon vor langer Zeit alles Gold und die übrigen Wertgegenstände gestohlen. Archäologen haben die Schädel unserer Stammesführer an sich genommen und an Museen verkauft. Doch die Geister der Großen sind noch genauso hier wie die sterblichen Überreste einfacher Bürger.«
Er führt sie unter das Dach. In der trockenen Erde befinden sich ein Dutzend offene Gräber, deren Wände mit runden Steinen verstärkt wurden. Wie uralte Vogelscheuchen liegen die ausgebleichten, in Decken gehüllten Schädel und Knochen der Toten in den Gräbern. Unglaublicherweise haften an einigen der Köpfe noch immer die verdorrten, geflochtenen Haare.
»Die Bewohner von Nazca, die in Chauchilla begraben wurden, haben noch vor den Inka hier gelebt«, erklärt der Fremdenführer. »Die Leichen blieben durch natürliche Mumifizierung erhalten. Es brauchten keine künstlichen Mittel eingesetzt zu werden. Das trockene Klima in diesem Tal hat den Zerfall verhindert.«
Sam geht zu einer Fotowand. Sein Herz hämmert, und seine Haut kribbelt.
Die Bilder zeigen Objekte aus Chauchilla, die sich in Museen in ganz Peru befinden. Manche sind länglich, einige knollenförmig und deutlich kleiner.
Uralte, scheinbar menschliche Schädel. Doch diese Wesen waren definitiv keine Menschen.
Nazca, Peru
Sie hatten sich mehrere Stunden lang in einem Militärfahrzeug unterhalten, während Mick, bewacht
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