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2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

Titel: 2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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weitergezogen und er von aller irdischen Last befreit ist.
    Nein, Manny. Deine Seele hat ihre körperliche Hülle nur vorübergehend verlassen; du bist noch nicht weitergezogen.

    »Mom?« Er springt auf – doch nicht, indem er seine Muskeln anspannt, sondern durch einen bloßen Willensakt.
    Er bleibt vollkommen regungslos stehen. Um ihn herum teilt sich das Laubwerk, und vor ihm entfaltet sich die Landschaft in einer Blase der Existenz, in der die Zeit durch Ursache und Wirkung ersetzt wurde.
    Der auf dem Kopf stehende Baum ist groß wie ein Berg. Seine Herrlichkeit wurzelt so hoch im Himmel, dass Manny ihren Ursprung nicht erkennen kann. Die oberen drei umeinandergeschlungenen Stämme weiten sich zu einem Geflecht von sechs Ästen, bevor sie in einem einzigen Ast enden.
    Dieser eine Ast direkt vor Manny hat die Gestalt eines Mannes und einer Frau, die über dreißig Meter hoch sind.
    Die beiden stehen Rücken an Rücken, als griffen ihre Wirbel ineinander wie die Zähne eines Reißverschlusses, und ihre Nacktheit wird von den Ranken des Baumes verhüllt, die beide noch enger zusammenbinden. Die Frau, eine dunkelhaarige mittelamerikanische Schönheit, steht auf der linken Seite; der Mann, ein jugendlich wirkender Dreißigjähriger mit dem Körper eines Sportlers, steht auf der rechten.
    Michael Gabriel.
    Dominique Vazquez Gabriel.
    Im Garten Eden fällt Manny auf die Knie vor dem Baum des Lebens, der aus seinen Eltern entspringt, und zwingt sich zu sprechen, doch noch bevor seine Stimmbänder sich regen können, wird sein Gedanke telepathisch übertragen. Wie kommt es, dass ich hier bin?

    Weil wir das so gewollt haben. Sein Vater bleibt vollkommen regungslos. Nicht einmal seine Augen blinzeln.
    Ist das real?
    Nein, antwortet seine Mutter. Du nimmst eine Manifestation von Gedankenenergie wahr. Wir sind durch unsere endliche Existenz im Malchut daran gebunden.
    Ist der Malchut ein Gefängnis?
    Der Malchut ist das physische Universum, antwortet sein Vater, der unterste der zehn Sefirot, die drei durch den Tzimtzum geformten Dimensionen … die Kontraktion.
    Die Kontraktion?
    Jene Wirkung, die du den Urknall nennst.
    Mannys Gedanken rasen. Was war die Ursache des Tzimtzum?
    Die Ursache war das Verlangen des Gefäßes namens Adam, wie der Schöpfer zu sein und Seine Existenz zu teilen. Aber das Gefäß Adam war nur dazu geschaffen worden, die unendliche Erfüllung zu empfangen. Und so scheute das Gefäß Adam das Licht des Schöpfers und das Tzimtzum erschien.
    Das Gefäß Adam? Sie erzählen die Schöpfungsgeschichte, wie sie sich wirklich ereignet hat …
    Mutter, was war vor dem Ur… vor der Kontraktion?
    »Vor« bezieht sich auf die Zeit, doch in der Unendlichkeit existiert keine Zeit, weshalb es auch kein »Vorher« gibt. Es gibt nur Ursache und Wirkung. In der unendlichen Realität der Existenzen, in der die Zeit nicht existiert, gibt es den Schöpfer und das unerkennbare Wesen des Schöpfers, und es gibt das Licht, das vom Schöpfer kommt. Das Licht existiert in der Unendlichkeit. Licht ist Vollkommenheit. Wir können den Schöpfer niemals erkennen, doch sein innerstes Wesen entspricht dem Wunsch zu teilen. Weil es nichts gab, das mit
irgendjemandem oder irgendetwas anderem geteilt werden konnte, war eine reziproke Energie notwendig, um den Kreislauf zu vollenden – ein Gefäß, das in der Lage war, das unendliche Licht des Schöpfers zu empfangen. Und so wurde das Gefäß Adam geschaffen, und sein einziger Zweck bestand darin zu empfangen. Das Gefäß Adam war die vereinte Seele, und jede Seele, die heute existiert, ist ein Funke von Adam.
    Sein Vater fährt fort. Das Gefäß Adam wurde in zwei Aspekte unterteilt. Der weibliche Aspekt, Eva, wurde aus negativ geladenen Elektronen geschaffen. Der männliche Aspekt, Adam, entsprach den positiv geladenen Protonen des Gefäßes. Und das Gefäß hatte einzig und allein den Wunsch zu empfangen, und das Licht tat nichts anderes, als zu geben, und so kam es zu unendlicher Erfüllung. Doch während das Licht das Gefäß erfüllte, schenkte es ihm auch das innerste Wesen des Schöpfers – das Verlangen zu teilen. Aber das Gefäß Adam war nicht in der Lage, irgendetwas zu teilen. Und das Gefäß Adam empfand Scham, weil es die unendliche Erfüllung nicht verdient hatte, die es empfing. Deshalb scheute das Gefäß Adam das Licht des Schöpfers. Ohne dieses Licht zog sich das Gefäß Adam zu einem singulären Punkt der Dunkelheit zusammen, und dieser Punkt war das

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