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2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

Titel: 2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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konnten.
    Das Grummeln regt sich wieder. Jon Bogner steht auf, um sofort auf die Toilette stürmen zu können, als
ihm klarwird, dass es nicht sein Magen ist, der verrückt spielt.
     
    Caitlyn Roemholdt wird langsam ungeduldig. Die vierundzwanzigjährige Japanischübersetzerin hat Blasen an den Füßen, nachdem sie in Sandalen über die heißen Holzplanken der Promenade gegangen ist, und ihr Vater Ron weigert sich, Yellowstone zu verlassen, solange er den Old Faithful noch nicht aufgenommen hat.
    »Dad, du hast doch schon genug.«
    »Noch eine Minute. Höchstens fünf. Glaub mir, das Warten lohnt sich. Hör dir das an.« Er liest ihr aus einer Broschüre vor: »Geysire sind heiße Quellen mit schmalen Öffnungen in der Nähe der Erdoberfläche, die so eng sind, dass das Wasser nicht frei zirkulieren und dabei seine Wärme abgeben kann. Weil während des letzten Jahres mehr Erdbeben als je zuvor den Park erschüttert haben, sind die Eruptionen des Old Faithful länger geworden und haben eine größere Höhe erreicht. Es gibt mehr als zehntausend Geysire im Yellowstone …«
    »Wen interessiert das?«
    »Mich interessiert es. Hast du gewusst, dass mein Vater mir den Old Faithful gezeigt hat, als ich sieben war?«
    » Baka ka, ich bin vierundzwanzig und ein bisschen zu alt, um mich für ein fubishitting Drecksloch zu interessieren, das Dampf furzt.«
    »Pass auf, was du sagst.«
    »Entschuldige. Aber das ist einfach nur der aktuelle Slang.«

    »Ich habe die japanischen Wörter gemeint. Du hast mich ein dummes Arschloch genannt.«
    Caitlyn lächelt. »Arschloch, Drecksloch … wo ist da der Unterschied?«
    Die Detonation aus dem kegelförmigen Geysir übertönt die Erwiderung des Vaters – dreißigtausend Liter Dampf und Wasser schießen fast sechzig Meter hoch in den Himmel. Mehrere Hundert Touristen applaudieren.
    »Okay, ich muss zugeben, dass das ziemlich cool ist. Die Farben gefallen mir.«
    Rons Kopf taucht hinter der Kamera auf. »Welche Farben?«
    »Der rote Schlamm. Er erinnert mich an das Blut, das aus Moby Dicks Blasloch kommt.«
    »Das ist kein Schlamm, das ist Lava! Komm!« Ron packt seine Tochter bei der Hand und schiebt sich durch die Masse der Zuschauer. Sein Herz rast, obwohl er sich fragt, ob seine Reaktion richtig ist. Vielleicht ist das ja gar keine Lava. Vielleicht bedeutet es überhaupt nichts. Niemand sonst rennt weg.
    »Dad, stopp! Ich kann in diesen Sandalen nicht laufen. «
    Atemlos bleibt er auf der kreisförmigen Promenade stehen, die den Yellowstone Lake umgibt. »Tut mir leid.«
    »Was tut dir leid?«
    »Die Lava … ich dachte, die Caldera bricht aus.«
    »Dad, das war Schlamm.«
    Ein Donnerschlag hallt über den See. Gefolgt von Schreien.
    Rasch wirft Ron einen Blick über die Schulter und sieht, wie eine panische Menge vom Old Faithful wegrennt.
Jetzt spuckt der Geysir einen über dreihundert Meter hohen Lavastrom aus.
    »Los!« Er packt ihre Hand und rennt nach Süden in Richtung Grant Village. Caitlyn ist völlig benommen. Sie kann den Blick nicht vom See lösen, auf dem eine achtzehn Meter hohe Wasserwand Boote und Jet-Ski-Fahrer beiseitewischt und auf sie zurollt.
    »Dad …«
    »Wir können es schaffen!«
    »Nein, können wir nicht!«
    »Wir müssen, wenn wir das Auto erreichen wollen. Los!«
    Sie stürmen über die Promenade, die die Südspitze des Sees umgibt, und haben bereits die halbe Strecke geschafft, als die Welle mit einem gewaltigen Donnern über dem Bootsverleih niedergeht und die Docks zerschmettert, deren Bruchstücke sofort in einer tobenden Flut aus umherwirbelnden Booten, Schlamm und Geröll verschwinden.
    Caitlyn spürt, wie die Erde unter ihren Sandalen erzittert. Ein tiefes Grollen erfüllt ihre Ohren, während die Welle ihre Ankunft mit einem brennenden Schauer aus horizontalem Regen und Schlamm ankündigt, bevor die gewaltige Wasserwand in ihrem rasenden Toben die junge Frau von der Seite packt und verschlingt.
     
     
    Halbinsel Yukatan
     
    Der Pilot des Jet-Copters blickt nervös vom Radarschirm auf und sieht zu dem weißhaarigen jungen Mann, der auf dem Sitz des Copiloten neben ihm meditiert.

    Devlin Mabus’ Hände formen eine Pyramide in seinem Schoß. Seine schwarzen Pupillen haben sich nach oben gedreht, so dass nur noch die karmesinroten Blutgefäße seiner Augen zu sehen sind. Er atmet schnell, und jeder Atemzug ist ein tiefes Knurren.
    »Entschuldigen Sie, Dev. Ich konnte das Signal von JC-1 auffangen. Die Maschine bewegt sich nach Südosten,

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