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2012- Die Rückkehr

Titel: 2012- Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Behandlung wurde ein persönliches Mode-Statement, und die Unterschiede zwischen den Rassen verwischten sich schließlich. Und noch besser war, dass die vier »Dips«, die man sich jährlich verschreiben lassen konnte, allesamt von der Krankenkasse bezahlt wurden, und zwar in allen drei Tarifen, die die FMC (die Federal Medical Coverage) anbot.
    Schon bald folgten radikalere Applikationen, die dazu gedacht waren, die heftig umworbene Kundenschicht zwischen zwölf und zwanzig anzusprechen. Kliniken boten »Regenbogenschilde« an, und die Schulen wurden von einer neuen Rasse »pubertierender Aliens« gestürmt, deren Epidermis von Kopf bis Fuß in verschiedenen Grün-, Blau-, Violett-, Rot- und Gelbschattierungen getönt war. Als diese Mode zum Ansteigen der von Gangs verübten Gewalttaten führte, entwickelten Gemeinden und Bundesstaaten Gesetze, die Regenbogen-Dips für alle Personen unter achtzehn Jahren verboten.
    Die Mau-Mau-Musik verklingt, und Brandungsgeräusche vom Band sind zu hören. Eine Familie von Afroamerikanern in ägyptisch-hellbrauner Tönung bleibt auf einer der erhöhten Promenaden stehen und beobachtet die Aktivitäten darunter.
    Jugendliche Skater balancieren auf ihren fluoreszierenden orange-gelb gemusterten Boards, die sich auf sogenannten Zip Tracks fortbewegen - methanbetriebenen Mikrodüsentriebwerken, mit denen sie der Schwerkraft trotzen; jedenfalls bis zu einer Höhe von nicht ganz anderthalb bis knapp zwei Metern.

    Eine kleine Menschenmenge versammelt sich um das Schutzgeländer, wo sie entweder eine Glanzleistung oder einen spektakulären Sturz erwartet. Angefeuert vom Applaus, haken sich einige der wagemutigsten Skater unter und rasen gemeinsam über einen mit dem Totenkopfsymbol gekennzeichneten Pfad auf den sogenannten Selbstmordhügel zu, einen vier Stockwerke hohen Looping.
    Die blaubeerfarbenen Teenager rasen zusammen den fast senkrechten Aufstieg hoch bis zum Überschlagspunkt, während aus der Menge nur noch »Oohhs« und »Aahhs« zu hören sind. Gleich darauf jedoch schnappen die Zuschauer heftig nach Luft, als sich die unsichtbaren Finger der Schwerkraft um zwei der jungen Leute in der Mitte schlingen. Während die Teenager kopfüber hängen, werden sie von ihren Boards gerissen, und die Zerstörung ihrer Formation lässt die gesamte Gruppe mit dem Kopf voran zwölf Meter in die Tiefe stürzen.
    Ein paar Millisekunden, bevor die Körper auf dem Asphalt aufschlagen, sorgen die Ultraschall-Distanzmesser dafür, dass sich die in ihre Kleidung integrierten Airbags entfalten.
    Mehrere Augenblicke bilden die benommenen Jugendlichen ein chaotisches Durcheinander aus blauen Gliedmaßen und Sicherheitskleidung, während ihre Polsterkragen und Helme jede Bewegung verhindern. Dann entweicht nach und nach die Luft aus den Airbags, und sie können ihre von Prellungen übersäten, aber sonst unverletzten Arme und Beine wieder bewegen. Vereinzelter Applaus empfängt die tollkühnen jungen Leute und ermutigt sie, sich neu zu organisieren und das unmögliche Kunststück noch einmal zu wagen.
    Den strahlend blauen Himmel Miamis über den Köpfen der Menge erfüllt ein hohes Surren, das von einem Dutzend Kleinfluggeräten stammt, die senkrecht starten
und landen können. Diese Zwei-Personen-Fluggeräte werden von vier fest installierten Düsen mit Schubumlenkung angetrieben; kreuz und quer zischen sie über die Biscayne Bay wie ein Schwarm riesiger Polyurethanwespen. Weniger manövrierfähige Ein-Mann-Flugzeuge schweben über den nackten Sonnenbadenden an der South Beach. Die mit zwei Propellern ausgerüsteten Maschinen können stundenweise geliehen werden.
    Nicht weit vom Strand durchziehen Jollen und Schoner, Windsurfer und Superjachten das hellgrüne Wasser; sie alle kämpfen um ein bisschen Bewegungsfreiheit in der Bucht, in der auch der Jachthafen liegt. Gelegentlich schiebt sich der Luxon-Glasbug eines Zwei-Mann-Mini-U-Boots nach oben, um einen Blick auf diesen Wasserspielplatz zu werfen. Dabei achten die modernen Argonauten sorgfältig darauf, den Schraubenblättern der Schiffe nicht zu nahe zu kommen, die breite Bahnen durch die Wasseroberfläche schneiden und so die Decke ihres privaten Unterwasserreichs aufwirbeln.
    Inmitten all dieser ausgelassenen Aktivitäten befindet sich der eigentliche Bienenstock, die MTI Orange Bowl, ein riesiges hufeisenförmiges Gebilde aus Stahl und getöntem Glas, das sich sechzehn Stockwerke hoch über die heiße Erde Südfloridas erhebt. Das

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