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2012- Die Rückkehr

Titel: 2012- Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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entscheidende Erfolge in den Biowissenschaften und durch Fortschritte im Bereich der Nanotechnologie, die zu Verbesserungen der Telomere, einer Ausweitung von Nano-Implantaten, Eingriffen in das Genom bei Bewahrung mitochondrialer Gene führten - durch all diese wissenschaftlichen Errungenschaften konnten sich einzelne Menschen darauf vorbereiten, als transhumane Wesen
das ultimative Ziel unserer Spezies zu erreichen: den Posthumanismus.
    Ein posthumanes Wesen, so stellte man sich vor, wäre eine Person mit einem Superhirn und viel mehr als nur ein Mensch. Man dachte, dass posthumane Wesen sich zu vollständig synthetischen Organismen entwickeln konnten, deren Existenzmöglichkeiten die Beschränkungen des menschlichen Körpers bei Weitem überragten; oder, so vermuteten einige, es könnte sich dabei um eine Form des Bewusstseins handeln, die sich außerhalb jeglichen Körpers befindet und von einer Art biochemischem Computer der Zukunft programmiert würde.
    Während ich zusah, wie sich mein Genom entwickelte, wurde ich zugleich durch meine Halluzination belehrt. Sie zeigte mir, wie mein Gehirn wuchs. Sie lehrte mich, meine eigenen neurologischen Pfade zu programmieren, indem ich den Strom meines Bewusstseins nutzte. Mein Traum führte mich zum Verständnis der biologischen Prozesse in meinem Körper, und er zeigte mir auch, wie ich sie beeinflussen konnte.
    Mehr als sieben volle Monate sollten vergehen, bevor ich wieder aus dem Koma auftauchte. Als ich erwachte, erfuhr ich, dass ich mich zu einer neuen Unterart des Homo Sapiens entwickelt hatte.
    Es begann mit meiner äußeren Erscheinung, die bizarr, ja fast grotesk war. Mein Schädel war vollkommen deformiert: Er hatte sich verlängert, um meinem vergrößerten Gehirn Raum zu bieten. Auch mein Körper war größer geworden, denn so konnte er mein Gehirn besser ernähren. Meine Muskeln waren kräftiger; ich war nicht nur in der Lage, schwerere Gewichte anzuheben, ich konnte auch feinere Bewegungen ausführen. Es war, als arbeiteten Bill Rabys neuronale Verbindungen mit doppelter Geschwindigkeit.
    Meine Gedanken hatten eine neue Klarheit gewonnen. Mein Geist konnte sich plötzlich an die entlegensten Dokumente erinnern, die ich Jahre zuvor gelesen hatte - und zwar
Wort für Wort. Mein Gehirn verfügte über die eidetische Erinnerung, konnte aber auch schneller assoziieren, Schlüsselkonzepte katalogisieren und mithilfe vorbewusster Gedanken innerhalb einer Millisekunde auf ein wahres Meer an Informationen zurückgreifen.
    Die ganze Kolonie erlebte eine identische Metamorphose.
    Da Jude immer noch im Koma lag, verließ ich die Krankenstation, denn ich war entschlossen, mit meinem neuen Intellekt die Geheimnisse von New Eden zu ergründen. Mein erstes Ziel war ein massives, achtundsiebzig Stockwerke hohes Gebäude von eintausend Morgen Grundfläche. Was mich an dieser fremdartigen Einrichtung anzog, waren die bleigrauen Wände. Sie waren mit ständig wechselnden Mustern aus Linien und Glyphen geschmückt, die in allen Farben des Spektrums schimmerten.
    Der gewaltige Eingang wurde von einer beeindruckenden, neun Meter hohen Bogenstruktur gebildet. Als ich mich dem versiegelten Portal näherte, schloss ich die Augen, sank in tiefe Konzentration und stellte mir vor, wie sich die Tore öffneten und mir Zugang gewährten.
    Sogleich durchströmte mich eine merkwürdig vibrierende Empfindung, als strahle mein Gehirn Elektrizität aus. Ich fiel auf die Knie, Schwindelgefühle überwältigten mich.
    Als das Vibrieren aufhörte, schlug ich die Augen auf.
    Das Portal hatte sich geöffnet.

25
    22. November 2033
Manalapan, Florida
     
    7.35 Uhr Ken Becker gibt die Zielkoordinaten in den Autopiloten des viersitzigen Jet-Copters ein, während sich seine Chefin auf einem der hinteren Sitze anschnallt.
    »Wecken Sie mich erst auf, wenn wir Washington erreichen«, weist Lilith ihn an. Sie streicht sich das Haar hinter die Ohren zurück, schiebt sich den Virtual-Reality-Helm über den Kopf und schließt die Augen.
    »Ja, Ma’am.« Becker aktiviert den Drei-Blatt-Rotor des Fluggeräts und startet den Schwebeflug. Auf dreihundert Metern Höhe schaltet er in den Jet-Modus um. Die Flügel, die sich zuvor unter dem Rumpf der Maschine in Ruheposition befanden, werden ausgefahren, während die Turbinen anspringen und die Hubschrauberrotoren sowie das verlängerte Heck eingefahren werden.
    Der Jet-Copter startet ruckartig durch und macht sich in Richtung Norden auf den Weg zur

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