2012- Die Rückkehr
nicht mit mir. Siehst du, Samuel
Agler hat ein eigenes Leben, und das findet nicht an diesem Ort statt.« Er streift sich den Schutzanzug vom Körper und geht auf den Ausgang zu.
»Computer, Licht an.« Die Halle verliert ihren violetten Schimmer. »Manny, sieh dich um. Glaubst du, dass die NASA Millionen von Dollar in so eine Einrichtung investiert, nur um mir einen Gefallen zu tun? Glaubst du wirklich, dass all dies hier Teil einer schizophrenen Wahnvorstellung ist?«
»Jake, du lebst auf einem Regierungsgelände, wie das bei uns schon auf Longboat Key der Fall war. Du trainierst auf einem holografischen Kampfplatz und verwendest dabei ein Programm, das sich auf die Geschichten im Popol Vuh stützt. Dadurch wird das alles noch nicht real, und es beeindruckt mich auch nicht. Verdammt, du solltest mal die Trainingseinrichtungen sehen, die wir an der University of Miami haben. Dagegen sieht diese Scheiße hier ganz schön alt aus.«
»Manny …«
»Dieser ganze Maya-Unterwelt-Schwachsinn. Alles hat mit unserem Großvater und seinem dämlichen Tagebuch angefangen. Er ist schon lange tot, und Mick ebenfalls. Ich persönlich habe die Tatsache akzeptiert, dass unsere ganze Familie durchgeknallt ist. Mick war schizoid, Mom leidet unter einer schweren Depression, und du bist der verrückteste von allen. Ich liebe dich, Mann, aber ich muss gehen. Ich wünsche dir ein schönes Leben.«
Jacob schüttelt ungläubig den Kopf und sieht dann hinauf zu Dr. Mohr. »Das alles läuft völlig schief. Ich muss es ihm zeigen.«
Metallisch klingt Mohrs Stimme aus dem Lautsprecher. »Jake, wir haben doch bereits darüber gesprochen. Ihr Bruder hat keine Freigabe.«
»Er ist mein Bruder. Wenn überhaupt irgendjemand auf diesem Stützpunkt das Recht hat, GOLDEN FLEECE zu sehen, dann er.« Jacob joggt aus der Arena in einen Korridor. »Manny … äh … Sam, bevor du gehst, möchte ich dir noch eine letzte Sache zeigen.«
»Gib’s auf, Jake.«
»Es wird nicht lange dauern, das verspreche ich dir. Lass mir ein letztes Mal meinen Willen.«
Jacob nimmt seinen Arm und führt ihn durch einen langen unterirdischen Gang. Sie bleiben vor einer Stahltür stehen, die von zwei schwer bewaffneten Soldaten bewacht wird.
»Guten Tag, Sir.«
»Ich möchte meinem Bruder GOLDEN FLEECE zeigen.«
Die Wachen mustern Immanuel, dann sehen sie einander unsicher an. Der Posten auf der linken Seite sagt: »Sir, Ihr Bruder hat keine Freigabe.«
»Kontaktieren Sie Dr. Mohr. Er wird alles bestätigen.«
»Vergiss es, Jake«, sagt Manny. »Was immer es auch sein mag, ich werde es mir ein andermal …«
»Kontaktieren Sie Dr. Mohr. Sofort. Bitte.«
Der Wachsoldat aktiviert seine Kommunikationsverbindung. »Entschuldigen Sie, Dr. Mohr, aber Jacob besteht darauf, dass wir seinem Bruder Zugang zu GOLDEN FLEECE gewähren.«
»Ersuchen abgelehnt. Begleiten Sie Jacob und seinen Gast unverzüglich zu meinem Büro.«
Der Soldat wendet sich an Jacob. »Tut mir leid, Junge.«
In einer kaum sichtbaren Bewegung versetzt Jacob jedem der beiden Wachsoldaten einen Hieb gegen die Halsschlagader.
Die Männer sinken bewusstlos zu Boden.
»Verdammt, Jake, willst du sie umbringen?«
»Denen geht’s gleich wieder gut. Komm.« Er drückt seine Handfläche auf ein Identifikationsgerät.
Die schwere Stahltür schwingt auf.
Wieder packt Jacob seinen protestierenden Zwillingsbruder beim Arm und führt ihn weiter.
»Mann, das war wirklich nicht cool. Das hier ist die NASA. Ich kann absolut keinen Ärger mit der PCAA gebrauchen.«
»Dreißig Sekunden.« Jacob zerrt ihn einen kurzen Gang entlang, der in eine gewaltige Halle führt. »Wirf einfach einen kurzen Blick auf das, was hier drin ist, und dann lasse ich dich die nächsten sechs Jahre in Ruhe.«
»Das ist eigentlich nicht das, was ich … oh … oh … Scheiße!«
Sie stehen am Eingang zu einem riesigen, zwanzig Stockwerke hohen Hangar, der so breit und so lang ist wie sechs Footballfelder. Doch es ist der Gegenstand in der Mitte der Einrichtung, der Immanuel Gabriels Herz rasen lässt und seine Muskeln in Gelee verwandelt.
Es handelt sich um ein gewaltiges Raumschiff von 220 Metern Länge, dessen dolchförmiger Rumpf von der Größe eines Schlachtschiffs aus schimmernden, spiegelartigen Goldplatten besteht. Der monströse Kiel befindet sich sechs Meter über dem Boden und ruht auf einer Reihe von Stahlbetonstützen, deren Oberseiten mit Gummi umm ant elt sind.
Manny atmet langsam tief ein und zwingt sich,
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