2012- Die Rückkehr
Schwangerschaft.«
»Schon in Ordnung.«
Dominique betrachtet das Kind, das in Chaneys Armbeuge schläft. »Der Name von Micks Vater war Julius. Ich denke, ich werde das Baby Jacob nennen.«
Der Rabbi lächelt zustimmend. »Eine wundervolle Wahl. Jacob ist Hebräisch und bedeutet ›er wird verhindern‹.«
»Und ich möchte Micks Nachnamen tragen. Rabbi, kannst du uns in Abwesenheit verheiraten?«
Steinberg nickt. »Ich glaube, das können wir machen. Dominique Gabriel klingt genau richtig.«
»Und, Ennis, ich möchte, dass du der Pate der beiden Jungen wirst.«
»Ich alter Knacker?« Er lächelt. »Es soll mir eine Ehre sein. Und jetzt hör zu«, fährt er mit tieferer Stimme fort. »Ich habe alles dafür vorbereitet, dass deine Familie auf ein Privatgelände an der Golfküste ziehen kann, einen Ort, an dem ihr vor der ständigen Überwachung durch die Medien sicher seid. Ein geschütztes Grundstück mit eigenem Koch, Hauspersonal und einem Sicherheitsteam, das rund um die Uhr für euch da ist. Wenn die Zwillinge älter sind, werden sie von Privatlehrern unterrichtet werden, und beginnend mit dem heutigen Tag stelle ich meine persönlichen Bodyguards in den Dienst deiner Familie. dir und den deinen wird es an nichts mangeln. Das habe ich Mick versprochen.«
»Danke.« Sie lächelt unter Tränen der Erleichterung. »Es gibt da nur noch eine Sache, die ich gerne von dir hätte. Julius Gabriel besaß ein Tagebuch. Es wurde konfisziert, nachdem Mick … verschwunden ist. Ich möchte, dass die Zwillinge es bekommen. Ich möchte, dass sie … vorbereitet sind.«
Belle Glade, Florida
2.13 Uhr Reverend Morehead hört ein Baby schreien, als er in das drückend heiße Stuckhaus zurückkehrt. »Madelina?«
Die kräftige Hebamme sitzt in der Küche und hält ein Kind in ihren Armen. »Schau, das ist dein Opa. Sag: ›Hallo, Opa.‹«
»Mein Gott, sehen Sie sich mal seine Augen an. Ich habe noch nie so blaue Augen gesehen.«
»Aber nicht doch. Das ist kein Junge, das ist ein kleines Mädchen.«
»Ein Mädchen?« Quenton spürt, wie sich ihm die Nackenhaare sträuben.
»Wo ist der Vater?«
»Kotzt sich draußen die Därme aus dem Leib. Schnell. Nehmen Sie das Kind und …«
Die Windfangtür fliegt knallend auf, und Virgil kommt herein. Ein Speichelfaden tropft von seiner Unterlippe auf sein schmutziges T-Shirt, und um sein linkes Nasenloch ist ein Ring weißen Pulvers zu erkennen. »Okay, ich will meinen Jungen sehen.«
Quenton und die Hebamme werfen sich ängstliche Blicke zu. »Nun, Virgil …«
Der Priester tritt vor das schreiende Kind.
»Geh mir aus dem Weg, Quenton. Ich hab dir doch gesagt, ich will meinen Sohn sehen.«
»Virgil, der Herr … der Herr hat dich mit einem Kind gesegnet. Mit einer Tochter.«
Virgil bleibt abrupt stehen. Seine Gesichtsmuskeln verzerren sich zu einer Maske der Wut. »Ein Mädchen?«
»Ganz ruhig, mein Sohn …«
»Ein Mädchen ist Scheiße! Ein Mädchen bedeutet nur, dass da noch jemand ist, den man füttern und anziehen und dessen Geplärr man sich anhören muss.« Er deutet auf das schreiende Kind. »Gib sie mir!«
Quenton weicht nicht von der Stelle. Die Hebamme steht auf, bereit, mit dem Kind zu fliehen.
»Ich will, dass du wieder nüchtern wirst, Virgil. Ich will, dass du zu mir nach Hause gehst und …«
Virgil schlägt dem Priester in den Magen. Der alte Mann fällt auf die Knie.
Die Hebamme schiebt sich das Kind unter den Arm und greift mit der freien Hand nach einem Küchenmesser. »Verschwinde, Virgil! Raus!«
Virgil starrt die Klinge an, die in der Faust der dicken Frau zittert. In einer einzigen Bewegung packt er ihr Handgelenk und windet ihr das Messer aus den Fingern.
Die Hebamme schreit und macht einen Schritt nach hinten.
Virgil starrt das Kind an. Dann hört er, wie Madelina im Schlafzimmer stöhnt. »Verdammte, wertlose Schlampe.« Er geht aus der Küche ins Schlafzimmer und knallt die Tür hinter sich zu.
»O Herr, o Gott! Quenton, stehen Sie auf! Stehen Sie auf, Quenton!«
Mühsam kommt der Priester wieder auf die Beine, während das Geräusch von klatschendem Fleisch und die Schreie Madelinas das Haus erfüllen. Quenton wendet sich an die Hebamme. »Los! Bringen Sie das Kind zu den Nachbarn und holen Sie die Polizei!«
Die Frau eilt durch die Hintertür nach draußen.
Quenton hämmert gegen die Schlafzimmertür. »Virgil? Virgil Robinson, lass sie in Ruhe! Hörst du mich?«
Das Schreien hört auf, die plötzliche Stille ist
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