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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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verstärkten ovalen Kapsel von drei Metern Durchmesser, die vom rechteckigen Rumpf des Fahrzeugs umschlossen wird. Sämtliche Wände der engen Kabine sind mit elektronischen Geräten gespickt wie mit einer dreidimensionalen Tapete. Aus einer Wand ragt die Steuerung für einen mechanischen Arm und einen einfahrbaren isothermischen Sammelkorb, gegenüber befinden sich die Monitore von High-Tech-Geräten und akustischen Transpondern.
    »Mick, mach dich doch mal nützlich und stell die Thermalkamera an. Das ist der Monitor über deinem Kopf.«

    Er greift nach oben und aktiviert das Gerät. Der Bildschirm flackert auf und zeigt einen Teppich aus grünen und blauen Schattierungen. Mick zieht an einem kurzen Hebel, um den am Rumpf angebrachten Sensor auf den Meeresboden zu richten.
    »He, was haben wir denn da?« Am oberen Rand des Bildschirms erscheint ein leuchtend weißes Licht.
    »Was ist das?«
    »Keine Ahnung. Wie tief sind wir?«
    »Bei dreihundertvierzig Metern. Was soll ich tun?«
    »Fahr weiter Richtung Westen. Da ist was Großes vor uns.«

Golf von Mexiko 1,8 Kilometer westlich der Barnacle
    Die Scylla, eine Bohrinsel des Exxon-Konzerns, ist eine frei schwimmende Ölplattform aus der fünften Generation der Baureihe Bingo 8000. Im Gegensatz zu stationären Bohrinseln schwebt der Koloss im Wasser. Vier Stockwerke ragen über der Oberfläche auf, drei sind unter Wasser. Das Ganze wird von fünfundzwanzig Meter langen vertikalen Säulen stabilisiert, die auf zwei gewaltigen, hundertzwanzig Meter langen Pontons befestigt sind. Mit zwölf Trossen ist die Insel am Meeresboden verankert.
    Drei gestaffelte Decks ruhen auf dem Unterbau der Scylla. Auf dem offenen Oberdeck, das so lang und breit ist wie ein Fußballplatz, erhebt sich ein zweiundzwanzig Meter hoher Bohrturm mit dem Gestängestrang aus zehn Meter langen Stahlrohren. Zwei gewaltige Kräne stehen an der Nord- und Südseite, ein erhöhter achteckiger Hubschrauberlandeplatz nimmt das Westdeck in Anspruch. Die Steuerzentrale, die Werkstätten, die Aufenthaltsräume und die Kabinen, in denen jeweils zwei Personen schlafen können, befinden sich im mittleren
Deck. Das untere Deck beherbergt die drei 3080-PS-Maschinen der Plattform und die Geräte, mit denen täglich hunderttausend Barrel Rohöl gefördert werden können.
    Obwohl die Bohrinsel mit hundertzehn Personen bemannt ist, dem absoluten Maximum, fließt kein Tropfen Öl durch ihre Rohre. Das Unterdeck ist hastig ausgeräumt worden, damit die NASA hier eine Unzahl von Geräten installieren konnte: Multispektralsensoren, Computer und Scanner. Neben Stapeln gebündelter Stahlrohre sind weitere Geräte, Haltekabel und die Steuerkonsolen für drei ferngesteuerte U-Boote untergebracht.
    Genau im Zentrum des Beton- und Stahldecks befindet sich ein rundes Loch von dreieinhalb Metern Durchmesser, das normalerweise den Gestängestrang aufnimmt. Ein sanftes smaragdgrünes Leuchten strahlt vom Meeresboden empor, dringt durch das Loch und taucht die Decke und den angrenzenden Arbeitsbereich in ein unirdisches Licht. Ständig bleiben von Neugierde überwältigte Techniker hier stehen, um rasch einen Blick auf den künstlich beleuchteten Meeresboden zu werfen, der gut sechshundert Meter unter der Bohrinsel liegt. Die Scylla ist direkt über einer großen, tunnelähnlichen Öffnung am Meeresgrund stationiert. Irgendwo innerhalb dieses mysteriösen, fünfzehnhundert Meter tiefen Loches befindet sich die Quelle des grünen Leuchtens.
    Navy-Commander Chuck McKana und NASA-Direktor Brian Dodds beugen sich über die beiden Techniker, die die Sea Owl steuern, ein zwei Meter langes ferngesteuertes U-Boot, das über ein zweitausend Meter langes Kabel mit der Winsch der Scylla verbunden ist. Gebannt blicken sie auf den Monitor der Kamera des kleinen Bootes, während dieses den geborstenen Meeresgrund erreicht und in der leuchtenden Öffnung versinkt.
    »Die elektromagnetische Strahlung steigt an«, meldet
der Techniker am Steuer. »Gerät ist nicht mehr manövrierbar.«
    »Die Sensoren versagen.«
    Dodds schielt in das grelle Licht, das den Bildschirm der Minicam erfüllt. »Wie tief ist das Gerät jetzt?«
    »Es ist noch keine dreißig Meter weit in das Loch vorgedrungen. Verdammt, jetzt ist das elektrische System der Sea Owl auch hinüber.«
    Der Monitor erlischt.
    Commander McKana fährt sich mit seinen dicken Fingern durch das kurze graue Haar. »Das ist das dritte ferngelenkte Boot, das wir innerhalb von vierundzwanzig

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