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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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das Blut aus seiner Nase kommt, drückt er die Flügel mit den Fingern zusammen, um den Fluss zu stoppen.
    Geraume Zeit sitzt er einfach da und spürt die scharfen Splitter zerborstener Bildschirme, während er sich zu erinnern versucht, wer und wo er ist.
    Das Mini-U-Boot. Die Röhre... Dominique!
    »Dom?« Er spuckt frisches Blut aus, während er über Gerätetrümmer klettert, die ihm den Weg zum Pilotensitz versperren. »Dom, hörst du mich?«

    Bewusstlos hängt sie in den Gurten, das Kinn auf der Brust. Sein Herz klopft wild, als er den Sitz vorsichtig ganz zurücklegt und ihren blutenden Kopf mit der Hand stützt, bis er ihn auf die Rückenlehne betten kann. Er lauscht auf die Geräusche ihrer Lunge und hört flache Atemzüge. Hastig lockert er die Gurte, dann wendet er sich der tiefen, blutenden Wunde an ihrer Stirn zu.
    Er zieht sein T-Shirt aus und reißt den schweißnassen Stoff in lange Streifen, die er zu einem provisorischen Verband umfunktioniert. Dann sucht er in der chaotischen Kabine nach dem Verbandskasten.
    Dominique stöhnt. Mühsam setzt sie sich auf, dreht den Kopf und würgt.
    Mick findet den Verbandskasten und eine Flasche Wasser. Er hockt sich neben Dominique, versorgt die Wunde und holt eine kalte Kältekompresse aus dem Kasten.
    »Mick?«
    »Bin schon da.« Er drückt auf die Kompresse, um den Inhalt auslaufen zu lassen, dann legt er sie Dominique auf die Stirn und befestigt sie mit den Resten seines T-Shirts. »Du hast eine üble Kopfwunde. Die Blutung hat zwar mehr oder weniger aufgehört, aber wahrscheinlich hast du eine Gehirnerschütterung.«
    »Ich glaube, ich hab mir auch eine Rippe gebrochen. Das Atmen fällt mir schwer.« Sie öffnet die Augen und blickt mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Mick hoch. »Du blutest ja.«
    »Ich hab mir die Nase gebrochen.« Er reicht ihr die Wasserflasche.
    Sie schließt die Augen und nimmt einen Schluck. »Wo sind wir? Was ist passiert?«
    »Wir sind durch die Röhre gerast und auf irgendetwas aufgeprallt. Das U-Boot ist erledigt. Die Notfallsysteme funktionieren offenbar gerade noch.«

    »Sind wir noch in diesem Loch?«
    »Keine Ahnung.« Mick schiebt sich zum vorderen Fenster und schielt hinaus.
    Im Licht der Notscheinwerfer ist eine dunkle, enge Kammer zu erkennen, in der sich kein Meerwasser befindet. Der Bug des Mini-U-Boots steckt offenbar zwischen zwei dunklen vertikalen Barrieren. Der Zwischenraum zwischen diesen Wänden wird zunehmend kleiner, bis sie an einem gebogenen Metallmantel enden.
    »Mein Gott, wo sind wir nur?«
    »Was siehst du denn?«
    »Ich weiß nicht recht - eine Art unterirdische Kammer. Das Boot steckt zwischen zwei Wänden, und draußen ist keinerlei Wasser.«
    »Können wir hier raus?«
    »Keine Ahnung. Ich weiß nicht mal, was das hier sein soll. Ist dir aufgefallen, dass die tiefen Vibrationen aufgehört haben?«
    »Das stimmt!« Sie hört ihn in den Trümmern wühlen. »Was tust du da?«
    »Ich suche nach der Tauchausrüstung.« Wenig später hat Mick Tauchanzug, Maske und Luftflasche gefunden.
    Stöhnend setzt Dominique sich auf, lässt den Kopf jedoch gleich wieder zurücksinken, von Schmerzen und Schwindel überwältigt. »Was hast du vor?«
    »Wo immer wir sind, wir stecken fest. Ich will herausbekommen, ob ich uns irgendwie befreien kann.«
    »Halt, Mick. Wir sind bestimmt eineinhalb Kilometer unter der Oberfläche. Sobald du die Luke öffnest, wird der Druck uns einfach zerquetschen.«
    »Es ist kein Wasser in der Kammer, was bedeutet, dass sie dekomprimiert sein muss. Ich glaube, wir sollten das Risiko eingehen. Wenn wir einfach hier rumsitzen, sterben wir sowieso.« Er streift die Tennisschuhe ab und schlüpft in den engen Neoprenanzug.
    »Das stimmt. Wir hätten gar nicht erst hier reinfahren
sollen. Und ich bin schuld. Ich hätte auf dich hören sollen.«
    Er hält inne und beugt sich über sie. »Wenn du nicht wärst, hätte Foletta mich noch in den Klauen. Bleib einfach sitzen und versuch dich nicht zu bewegen, während ich nach einem Ausweg suche.«
    Sie blinzelt, um die Tränen zurückzudrängen. »Mick, geh nicht weg. Bitte, ich will hier nicht alleine sterben...«
    »Du wirst nicht sterben.«
    »Die Luft - wie viel Sauerstoff haben wir noch?«
    Er sucht nach der Anzeige. »Der reicht noch fast drei Stunden. Bleib ganz ruhig...«
    »Warte.« Sie greift nach seiner Hand. »Halt mich einfach ein wenig fest. Bitte.«
    Er kniet sich neben sie und legt sanft seine rechte Wange an ihre. Als er sie umarmt und

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