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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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Luftzug auf dem Gesicht.
    Ein Abzugsschacht?
    Er zieht sich an der nächsten Turbinenschaufel hoch, hockt sich auf den fünf Zentimeter breiten Rand und greift in den Schacht. Seine Hände ertasten ein steiles, aber bezwingbares Gefälle.
    Vorsichtig hält Mick sich am Rand fest, steht auf und balanciert unsicher auf der Schaufelkante, während er sich in die dunkle Öffnung zieht und ein Stück weit auf dem Bauch weiterkriecht. Dann dreht er sich auf die Seite und stemmt sich mit den Beinen an der gegenüberliegenden Wand des Schachts ab, sodass sich die Luftflasche und seine Ellbogen an die rückwärtige Wand drücken. Er blickt nach oben, spürt den heißen Luftzug im Gesicht und sieht im Licht der Lampe einen langen Durchlass, der in einem Siebzig-Grad-Winkel in die Dunkelheit führt.
    Das wird nicht einfach...
    Mit Rücken und Füßen ständig Kontakt mit den Wänden haltend, schiebt Mick sich den Schacht empor, Zentimeter um Zentimeter, wie ein Bergsteiger, der einen glatten Felskamin erklimmt. Immer wieder gleitet er ab und rutscht stöhnend ein Stück weit abwärts, bis der Schweiß von seinen Handflächen gerieben ist und er mit brennender Haut wieder Halt an der schlüpfrigen Metalloberfläche findet.
    Er braucht zwanzig Minuten, um die etwa fünfundzwanzig Meter bis zum oberen Ende des Schachts zurückzulegen. Dort erwarten ihn tiefe Finsternis und eine Barriere.
    Mick schlägt den Kopf an die Wand und stöhnt verzweifelt in seinen Atemregler. Seine vom Klettern erschöpften Beinmuskeln zittern und er droht abzustürzen. Als er spürt, wie er zu gleiten beginnt, stützt er sich
mit beiden Händen ab und lässt dabei die Taschenlampe fallen.
    Scheiße...
    Umgeben von Dunkelheit hört er, wie die Lampe scheppernd den Schacht hinabrutscht und in ihre Einzelteile zerspringt, als sie unten aufschlägt.
    Als Nächstes bist du dran, wenn du nicht aufpasst.
    Mit qualvoll langsamen Bewegungen zieht er das Butanfeuerzeug und eine der Signalfackeln aus der Weste. In Schweiß gebadet, vergeudet er die folgenden fünf Minuten mit dem vergeblichen Versuch, die Fackel zu entzünden.
    Mick starrt auf das Feuerzeug, das offensichtlich voller Gas ist und trotzdem nicht funktioniert. Du Trottel, ohne Sauerstoff kann doch nichts brennen!
    Er atmet tief ein, nimmt den Atemregler aus dem Mund drückt den Reinigungsknopf. Ein Luftstoß erreicht das Feuerzeug und eine orangefarbene Flamme flackert auf, mit der er die Fackel entzünden kann.
    Im zischenden rosafarbenen Licht werden zwei kleine Schläuche sichtbar, die mit einem hydraulischen Scharnier verbunden sind. Als er sie mit dem Messer durchschneidet, tropft ihm eine heiße dunkelblaue Flüssigkeit auf den Anzug. Er steckt den Atemregler wieder in den Mund und presst den Schädel an den Lukendeckel.
    Die Luke öffnet sich einen winzigen Spalt weit.
    Mick stößt sich so weit wie möglich nach oben, drückt den Deckel ein Stück weiter auf und schiebt die Finger in den entstandenen Zwischenraum. Mit einer flüssigen Bewegung dreht er sich um und hängt kurz in der Dunkelheit, bevor es ihm gelingt, sich aus dem Schacht zu ziehen. Er landet auf einer Art metallischem Gitter und stützt sich auf Hände und Knie. Sein ganzer Körper zittert vor Erschöpfung. In der sengenden Hitze seiner neuen Umgebung beschlägt sich das Glas seiner Maske, sodass er nichts mehr sehen kann.

    Mick nimmt die Maske ab und stellt fest, dass sein Mund zu trocken ist, um auszuspucken. Er wischt sich die Tränen von seinem glutheißen Gesicht und hebt den Blick.
    Mein Gott...
    Benommen setzt er sich auf, dann verliert er die Kontrolle über seine zitternden Glieder. Seine Augen weiten sich, ein Gefühl jagt das andere, sodass er keinen zusammenhängenden Gedanken fassen kann. Durch die brutale Hitze läuft ihm der Schweiß in Strömen von Gesicht und Körper und sammelt sich in seinem Taucheranzug. Sein Herz klopft so stark, dass er das Gefühl hat, es sei bleischwer geworden und ziehe ihn auf das glühend heiße Gitter hinab.
    Ich bin in der Hölle.. .
    Er ist in einen dunklen, gewölbten Raum gelangt, dessen gewaltige Ausmaße ihn an die Kuppel eines riesigen Stadions erinnern. An den Seitenwänden züngeln blutrote Flammen empor, die sich wellenförmig wie ein umgedrehter Wasserfall erheben und in der unergründlichen Dunkelheit oben verschwinden.
    Doch da ist nicht nur Dunkelheit. Hoch über Micks Kopf wird das Zentrum der gewaltigen Kuppel von einem leuchtend smaragdgrünen Strudel aus wirbelnder

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