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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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bildet sich ein gewaltiger hohler Zylinder aus smaragdener Energie im Zentrum des Sees und erhebt sich wie ein leuchtend grüner Tornado zur Decke, wo er sich mit dem Wirbel vereint. Gemeinsam drehen sich die beiden Kräfte immer schneller.

    Mick schreit innerlich; die Augen quellen ihm aus dem Kopf. Durch den Schleier des Wahnsinns hindurch sieht er, wie sich eine einzelne Welle im Zentrum des Sees bildet. Sie wird geschaffen von etwas, das zu der geschmolzenen Oberfläche emporsteigt.
    Und dann kann er es durch den smaragdgrünen Energiezylinder in die Höhe fliegen sehen - ein Wesen, schwarz wie die Nacht, ein räuberisches Geschöpf mit fünf Meter breiten Flügeln, die aussehen wie die eines Reptils. Ein Paar Klauen mit je drei Krallen baumelt an seinem Rumpf. Der gesichtslose, arnbossförmige Schädel verjüngt sich zu einer gebogenen, hornähnlichen Ausbuchtung; der schnabelförmige Schwanz ist halb so groß wie die Flügel. Am Hals glüht eine leuchtende, bernsteinfarbene Kugel wie ein pupillenloses Auge.
    Gebannt sieht Mick, wie die Decke über der Spiralgalaxie aus Energie zu verschwinden scheint. Ein senkrechter Schacht im Meeresboden wird sichtbar. Auch das Wasser in dieser Röhre wirbelt und bildet die Basis eines grässlichen Strudels.
    Mick presst die kleine Sauerstoffflasche an seine Brust. Er reißt sich die Maske vom Gesicht und dreht das Ventil so, dass es weg von seinem Körper zeigt.
    Mit einem zischenden Geräusch zieht sich die Mitte der Decke zurück. Ein gewaltiges Tosen erfüllt die Kuppel. Mick spürt den Druck in seinen Ohren, als das Meer hereinrauscht. Wie ein Wasserfall stürzt der reißende Strom an allen Seiten des zylindrischen Kraftfelds herab.
    Verzweifelt schaut Mick zum unteren Rand der Kuppel hoch. Sein Blick schweift über die dreiundzwanzig identischen Schächte, die sich mit einer einzigen Ausnahme öffnen, um die steigende Flut aufzusaugen.
    Ein donnerndes Dröhnen erhebt sich, als die gewaltigen Turbinen des außerirdischen Fahrzeugs rückwärts drehen, um das Meerwasser auszustoßen.
    Mick greift nach dem Butanfeuerzeug, dann öffnet er
das Ventil der kleineren Luftflasche und hält die Flamme an den unsichtbaren Strom aus reinem Sauerstoff. Das unter Druck stehende Gas entzündet sich wie eine Rakete und presst ihm den Rand der Flasche in den Unterbauch, während sie ihn rückwärts durch die Luft katapultiert, weg von der Kapsel.
    Mick schwebt über das geschmolzene Metall, dann stürzt er in den tobenden Strom aus Meerwasser, der sich in den See ergießt.
    Als er von dem Strom erfasst wird, lässt er die Luftflasche los. Angst und Adrenalin treiben ihn an, während er sich auf Armen und Beinen zu dem geschlossenen Schacht bewegt, durch den er gekommen ist. Er packt das Gitter und zieht sich hoch. Hinter ihm hebt sich die Flut.
    Mick reißt die Luke auf und starrt in den dunklen Schacht hinab. Bleib jetzt nicht stehen, denk nicht nach, spring einfach!
    Er springt hinab und stürzt mit den Füßen voraus in völliger Finsternis durch die schräge Röhre. Die Luftflasche auf seinem Rücken schabt mit einem so schrillen Ton über das Metall, dass das Dröhnen über Micks Kopf vorübergehend schwächer zu werden scheint. Mick presst die Unterarme an die schlüpfrige Oberfläche und versucht verzweifelt, seine Geschwindigkeit mit der Reibung seines Neoprenanzugs zu reduzieren.
    Sekunden später schießt er aus der Öffnung des Schachts und prallt mit dem Kopf auf eine der senkrecht aufragenden Turbinenschaufeln. Benommen steht er mühsam auf und spürt kraftvolle Vibrationen, als die riesige Turbine unter seinen Füßen brummend anspringt.
    Drüberklettern - zurück zum U-Boot!
    Mick zieht sich über die zwei Meter hohe Wand, während ein Wasserstrom aus der Decke rauscht. Er landet auf den Füßen und gerät in Panik, als die Turbinenschaufeln
sich rückwärts bewegen und versuchen, die Barnacle loszuwerden.
    Das U-Boot darf nicht ohne dich verschwinden!
    Er taumelt durchs knietiefe Wasser und holt noch einmal tief Luft, bevor er die lästige Luftflasche vom Rücken gleiten lässt. Von ihrem Gewicht befreit, springt er auf den Titanrumpf des kleinen Fahrzeugs. Eine tobende Wasserwand stürzt von hinten auf ihn zu und wirft ihn fast wieder herunter.
    Die ringförmige Kammer füllt sich rasch mit Wasser; der Druck steigt und droht das U-Boot jeden Moment zu befreien. Mick zieht sich ganz auf die Barnacle und spürt den Druck in seinem Kopf stärker werden, während er die

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