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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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Energie erhellt. Er sieht aus wie die Miniaturausführung einer Spiralgalaxie, die sich wie ein kosmischer Ventilator langsam und machtvoll gegen den Uhrzeigersinn dreht, pulsierend vor Kraft.
    Mick blickt auf das unirdische Strahlen der Galaxie, gebannt von ihrer Schönheit, gedemütigt von ihrer Pracht und von unendlichem Schrecken erfüllt bei den Gedanken daran, was sie bewirken könnte. Er zwingt sich, die brennenden Augen zu schließen und versucht verzweifelt, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Dominique...
    Mühsam erhebt er sich, öffnet die Augen und lässt den Blick über die bizarre Umgebung schweifen.

    Er steht auf einem Metallgitter, an dem die Luke angebracht ist, die den steilen Schacht verschließt. Einen Meter unterhalb des Gitters wogt eine silbrige, quecksilberartige Flüssigkeit, die sich über den gesamten Raum ausbreitet wie ein Kratersee. In ihrer glänzenden, spiegelgleichen Oberfläche tanzt der Widerschein der roten Flammen. Weiße Rauchschwaden treiben über dem wogenden Meer aus geschmolzenem Metall wie Dampf, der aus einem kochenden Kessel dringt.
    Mick dreht sich zu der glühenden Feuerwand um. Direkt unterhalb der Flammen zieht eine gitterartige Struktur sich um den gesamten Innenraum. An der schillernden Luft ist erkennbar, dass unsichtbare Gase aus winzigen Löchern im Gitter strömen wie Hitze, die in der Wüste von einer verlassenen Makadamstraße aufsteigt.
    Das Loch, durch das wir gekommen sind - ist das womöglich ein Belüftungsschacht?
    Mick starrt auf die surreale Flammenwand, die weder brennt noch etwas verzehrt, sondern an der senkrechten Wand emporströmt wie ein tobender Fluss aus Blut. Fiebrige Gedanken wirbeln ihm durchs Hirn. Bin ich tot? Vielleicht bin ich beim Sturz des U-Boots gestorben. Bin ich jetzt in der Hölle?
    Er bricht zusammen. Halb sitzend, halb liegend stützt er sich auf den Rand der Plattform, zu schwach und schwindlig, um sich zu bewegen. Schließlich schafft er es, in seine Maske zu spucken und sie wieder aufzusetzen. Die kleinere Sauerstoffflasche fällt ihm wieder ein. Er schnallt sie ab und saugt mehrere Atemzüge lang reinen Sauerstoff ein. Sein Kopf wird klarer.
    Im selben Augenblick bemerkt er den Riss in seinem Tauchanzug. Aus einer Wunde in der ungeschützten Haut des rechten Knies strömt Blut. Verwirrt berührt er die heiße Flüssigkeit und untersucht sie, als sei sie etwas Fremdes.
    Sein Blut hat eine blaue Färbung.

    Wo bin ich? Was geschieht mit mir?
    Als Antwort fährt ein violetter Energiestoß wie ein Blitzstrahl über den See. Mick beugt sich vor und blickt angestrengt durch seine Maske, deren Glas sich trotz des frischen Speichels wieder beschlagen hat.
    Dann geschieht etwas noch Seltsameres. Als Mick die Maske abnimmt, erhebt sich eine kraftvolle Woge unsichtbarer Energie aus der Oberfläche des Sees und berührt ihn am Arm. Die Gesichtsmaske wird in die Luft gehoben, wo sie einen Meter über seinem Kopf schweben bleibt.
    Mick steht auf. Als er nach der Maske greifen will, spürt er ein starkes Feld elektromagnetischer Energie, die sein Hirn zum Schwingen bringt wie eine vibrierende Stimmgabel.
    Desorientiert greift er blind nach der Sauerstoffflasche, während die roten Flammen vor seinen Augen tanzen. Er gibt es auf, sich zu sträuben, fällt rücklings auf das Metallgitter und saugt Sauerstoff ein. Mit geschlossenen Augen überlässt er sich dem Schwindel.
    Michael...
    Mick öffnet die Augen. Ihm stockt der Atem.
    Michael...
    Er blickt auf den See. Sind das Halluzinationen?
    Komm zu mir, mein Sohn.
    Die Sauerstoffmaske fällt ihm aus dem Mund. »Wer ist da?«
    Ich habe dich vermisst .
    »Wer bist du? Wo bin ich? Was ist das für ein Ort?«
    Früher haben wir Nazca als unser kleines privates Fegefeuer bezeichnet, das weißt du doch noch, Michael? Oder hat dich dein scharfer Verstand nach so vielen einsamen Jahren in der Anstalt im Stich gelassen?
    Michael spürt sein Herz flattern. Heiße Tränen strömen an seinen glutroten Wangen hinab. »Vater? Vater, bist das wirklich du? Bin ich tot? Vater, wo bist du? Ich kann
dich nicht sehen. Wieso bist du hier? Wo sind wir überhaupt?«
    Komm zu mir, Michael, dann erkläre ich es dir.
    Wie im Traum tritt Mick vom Gitter und droht, in den See zu fallen.
    »O mein Gott!«
    Mick blickt nach unten, völlig überwältigt von dem, was seine Sinne wahrnehmen. Schwerelos schwebt er über der silbrigen Oberfläche, getragen von einem smaragdgrünen Energiepolster, das ihm durch alle Fasern

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