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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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ihren Duft einatmet, spürt er ihre Muskeln zittern. Er flüstert ihr ins Ohr: »Ich bringe uns hier raus, ganz bestimmt.«
    Sie drückt ihn fester. »Wenn du’s nicht schaffst - wenn es keinen Ausweg gibt -, dann komm zurück. Das musst du mir versprechen.«
    Er schluckt den Kloß in seiner Kehle. »Versprochen.«
    Sie halten sich eine Weile fest, bis es Mick in seinem Taucheranzug fast zu eng wird.
    »Moment noch, Mick. Greif unter meinen Sitz. Da müsste ein kleiner Notfallkasten sein.«
    Er zieht ein Köfferchen hervor, klappt es auf und nimmt ein Messer, eine Hand voll Signalfackeln und ein Butangasfeuerzeug heraus.
    »Unter dem Sitz liegt auch eine kleine Gasflasche. Reiner Sauerstoff. Nimm sie mit.«
    Er holt die Flasche heraus, an der eine Kunststoffmaske befestigt ist. »Da hab ich aber allerhand zu schleppen. Vielleicht sollte ich die Flasche lieber dir dalassen.«

    »Nein, nimm sie mit. Wenn du keine Luft mehr hast, sind wir beide erledigt.«
    Er zieht seine Tennisschuhe wieder an, befestigt das Messer mit Klebeband am Unterschenkel und öffnet das Ventil der größeren Luftflasche, um sich zu vergewissern, dass der Atemregler funktioniert. Dann nimmt er die Tarierweste und die Luftflasche auf den Rücken und schnallt sich die kleinere Sauerstoffflasche mit ihrem Klettband um die Hüften. Als er sich auch noch die Signalfackeln und das Feuerzeug in die Weste gesteckt hat, kommt er sich wie ein Packesel vor. Langsam zieht er sich an der Leiter des U-Boots empor, das eine Schlagseite von dreißig Grad hat.
    Mick entriegelt die Luke, atmet tief ein und versucht, sie aufzudrücken.
    Nichts.
    Wenn das mit dem Druck nicht stimmt, sind wir beide sofort tot. Er hält inne, um über mögliche Alternativen nachzudenken, dann versucht er es erneut. Diesmal schiebt er die Schulter unter die Titanluke; mit einem Zischen löst sie sich von ihrer Gummieinfassung.
    Mick zwängt sich aus dem U-Boot, klettert auf den Rumpf und lässt die Luke zufallen, während er sich aufrichtet.
    »Autsch!« Er beißt ins Mundstück, als er mit dem Kopf schmerzhaft an eine stahlharte Decke stößt.
    Gebückt balanciert er auf dem Boot und reibt sich die wachsende Beule am Kopf, während er sich umschaut. Sie befinden sich in einer riesigen ringförmigen Kammer, die von der Notfallbeleuchtung des Boots erhellt wird. Der Bug der Barnacle steckt zwischen zwei gebogenen, etwa zwei Meter hohen Wänden fest, die wie Turbinenschaufeln aussehen. Im Lichtstrahl seiner Taschenlampe sieht Mick den oberen Teil von mindestens einem Dutzend weiterer Wände, die von einem runden Mittelstück abstehen wie die Flügel einer liegenden Windmühle.

    Mick starrt das Gebilde an und versucht, seine Umgebung zu deuten. Bei jedem Atemzug hört er das Pfeifen der Ventile in den Ohren. Jetzt weiß ich, was das ist - eine riesige Turbine. Offenbar sind wir in einen Einlassschacht gesaugt worden. Nun ist das Trommelgeräusch verschwunden. Offenbar blockiert unser U-Boot die Rotation der Schaufeln und verstopft den Schacht.
    Mick klettert von der Barnacle und betritt eine schlüpfrige, von Patina überzogene Metallfläche. Was ist nur mit dem Meerwasser passiert?
    Dann rutschen ihm die Füße weg, und er fällt rücklings zu Boden. Mit einem dumpfen Schlag kommt er mit dem rechten Ellbogen und der Hüfte auf der harten, glitschigen Oberfläche auf. Er stöhnt vor Schmerzen, dann blickt er nach oben.
    Im Lichtkegel der Taschenlampe ist erkennbar, dass eine poröse, schwarze, schwammähnliche Substanz den gesamten Mittelteil der Decke überzieht. Meerwasser tropft Mick auf den Kopf.
    Vorsichtig kommt er auf die Beine, greift nach oben und stellt überrascht fest, dass das poröse Material extrem brüchig ist - wie Styropor, nur härter. Mick nimmt sein Messer und hackt auf die Substanz ein. Mehrere Brocken morsches, kalkiges Gestein fallen zu Boden, getränkt mit Meerwasser.
    Mick legt eine Pause ein. Irgendwo auf seiner rechten Seite ist ein Geräusch hörbar, das klingt, als werde Luft in einen Schacht gesaugt. Mick hebt den Arm, greift nach dem oberen Rand der Metallwand und lässt den Strahl der Lampe an der metallischen Decke entlang wandern.
    Das Geräusch kommt aus einem einen guten Meter breiten Schacht, der sich in der Decke über der nächsten Turbinenschaufel befindet. Fast senkrecht steigt der dunkle Gang durch die Decke wie eine bizarre Rutschbahn.

    Mick klettert über die Stahlwand und steht nun unter der Öffnung. Er spürt einen heißen, böigen

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