Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
Vom Netzwerk:
Der Komplex nahe Kairo ist ein Rätsel für sich, denn zu welchem Zweck man ihn mit unfassbarer Präzision errichtet hat, ist heute, Jahrtausende nach seiner Vollendung, völlig unbekannt. Im Gegensatz zu vielen anderen Bauwerken des ägyptischen Altertums wurden die Pyramiden von Giseh nicht als Grabstätten erbaut. Sie enthalten keinerlei Hieroglyphen, die auf den Namen des Bestatteten hinweisen würden, und keine Sarkophage. Auch Schätze hat man in ihnen nicht gefunden.
    Wie schon erwähnt, hat man anhand der Erosion am Sockel der Sphinx inzwischen bewiesen, dass der Komplex von Giseh um 10450 v. Chr. errichtet wurde. Damit gehört er zu den ältesten Bauten Ägyptens.
    Dem aufmerksamen Leser wird aufgefallen sein, dass ich nicht von den Pyramiden von Cheops, Chephren und Mykerinos spreche. Zwar wollen uns die Ägyptologen glauben machen, dass diese drei Pharaonen die gewaltigen Bauwerke in Auftrag gegeben haben, doch das ist völliger Unsinn. Cheops hatte ebenso wenig mit dem Entwurf und dem Bau der Großen Pyramide zu tun wie der christliche König Artus mit Stonehenge, einer Kultstätte, die fünfzehnhundert Jahre vor Christi Geburt aufgegeben wurde.
    Im Falle von Giseh reicht der ägyptologische Irrtum ins Jahr 1837 zurück, als der britische Oberst Howard Vyse den Auftrag erhielt, die Pyramiden zu erforschen. Da er dabei einerseits keine bedeutsamen Entdeckungen machte, andererseits jedoch dringend neue Mittel benötigte, fand er in einem ziemlich obskuren Gang, den er selbst aufs Geratewohl in die Große Pyramide gehauen hatte, passenderweise Steinbruchzeichen mit dem Namen von Cheops. Aus unerfindlichen Gründen hat damals niemand die Tatsache hinterfragt, dass diese Zeichen auf dem Kopf stehen und teilweise Fehler aufweisen. Außerdem wurden an keiner anderen Stelle irgendwelche Hieroglyphen gefunden.

    Für die Ägyptologen gilt die Entdeckung von Vyse seither als unantastbar.
    Viele Jahre später entdeckte der französische Archäologe Auguste Mariette die so genannte Inventarstele. Der Text auf diesem Stein - einem antiken Gegenstück zu heutigen Hinweistafeln für Touristen - weist deutlich darauf hin, dass die Pyramiden lange vor der Thronbesteigung von Cheops erbaut wurden. Sie werden hier als Haus des Osiris, des Herrn von Ra-setau, bezeichnet.
    Osiris, wohl die am meisten verehrte Gestalt der ägyptischen Geschichte, war ein großer Lehrer und Weiser, der den Kannibalismus abschaffte und seinem Volk ein bleibendes Erbe hinterließ.
    Osiris... der bärtige Gottkönig.
    Maria und ich verbrachten die meiste Zeit mit der Erforschung der Großen Pyramide, obgleich die gesamte Anordnung der Bauten von Giseh einem mysteriösen, wenn auch eindeutigen Zweck dient.
    Das Äußere der Großen Pyramide ist ebenso überwältigend wie ihr Inneres. Auf die Ausmaße des Tempels in Beziehung zur Zahl Pi, zur Präzession und zum Erdumfang bin ich bereits eingegangen, weshalb ich gleich auf die vier aus Kalksteinquadern geschaffenen Seiten zu sprechen kommen will. So unglaublich es scheinen mag, istjede der drei Kanten an der Basis so exakt auf zweihundertdreißig Meter Länge berechnet, dass der Grundriss der Pyramide nur um zwanzig Zentimeter von einem perfekten Quadrat abweicht. Außerdem sind die Kanten genau in nördlicher, östlicher, südlicher und westlicher Richtung ausgerichtet. Diese Tatsachen sind umso beeindruckender, wenn man sich vor Augen hält, dass die Große Pyramide aus 2,3 Millionen Steinblöcken erbaut ist, die zweieinhalb bis fünfzehn Tonnen wiegen. In der kleinsten der drei Pyramiden befindet sich übrigens ein dreihundertzwänzig Tonnen schwerer Steinblock! Heute - im Jahr 2000 - gibt es auf der ganzen Welt nur drei Kräne, die ein derartiges Gewicht heben
könnten. Wie im Falle von Tiahuanaco und Stonehenge wurden jedoch keine Maschinen verwendet, um diese gewaltigen Quader zu bewegen, die von einem entfernten Steinbruch herbeigeschafft und dann eingefügt werden mussten - teilweise in einer Höhe von deutlich mehr als hundert Metern.
    Die Touristen, die staunend vor der Großen Pyramide stehen, wissen meist nicht, dass die Seiten des Baus ursprünglich mit polierten Steinen verkleidet waren. Jeder dieser 144000 Blöcke wog etwa neun Tonnen. Von ihnen sind nur noch Reste vorhanden, da die Verkleidung bei einem starken Erdbeben im Jahr 1301 n. Chr. zerstört wurde. Wie dennoch erkennbar ist, waren diese Kalksteinblöcke mit einer solchen Präzision angefertigt, dass keine Messerklinge in die

Weitere Kostenlose Bücher