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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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thermonuklearen Fusionswaffe zu schaffen, zu deren Zündung keine Kernspaltung mehr nötig ist.«
    Chaney dreht sich zu dem General um. »Weshalb glaubt dann offenbar der Rest der Welt - darunter auch viele Wissenschaftler unseres eigenen Landes -, dass wir für die Explosion in Australien verantwortlich sind?«
    »Weil man unter Fachleuten der Meinung war, unsere Forschungen seien am weitesten fortgeschritten«, erwidert Roodhof. »Erst kürzlich hat das Institut für Energieund Umweltforschung einen Bericht veröffentlicht, in dem es heißt, die Vereinigten Staaten seien in zwei Jahren in der Lage, eine reine Fusionswaffe zu testen.«
    »Stimmt das?«
    »Ennis...«
    »Nein, tut mir Leid, Herr Präsident, das muss ich wissen.«
    »Herr Vizepräsident, das ist nicht der Zeitpunkt, um...«
    Ohne auf Maller zu achten, blickt Chaney Roodhof drohend an. »Wann wären wir so weit?«
    Der Wissenschaftler wendet den Blick ab. »In vierzehn Monaten.«
    Im ganzen Raum entwickeln sich erregte Zwiegespr äche. Borgia lächelt vor sich hin, als er die wütende Miene des Präsidenten sieht. Weiter so, Chaney, mach dich nur unbeliebt.
    Ennis Chaney lehnt sich müde zurück. Nun kämpft er nicht mehr gegen Windmühlen, sondern gegen einen globalen Wahnsinn.
    Präsident Maller schlägt mit der flachen Hand auf die Tischplatte, um die Ordnung wiederherzustellen. »Das reicht! Mr. Chaney, das ist weder die Zeit noch der Ort
für eine allgemeine Debatte über meine Politik oder die meiner Vorgänger. Die Situation ist die, dass eine andere Regierung eine dieser Waffen gezündet hat. Ich will wissen, wer das war und ob der Zeitpunkt der Explosion irgendetwas mit dem Aufmarsch der Iraner entlang der Straße von Hormus zu tun hat.«
    CIA-Direktor Patrick Hurley reagiert als Erster. »Sir, es könnten die Russen gewesen sein. Die Fusionsexperimente in Los Alamos haben wir damals gemeinsam mit russischen Forschern durchgeführt.«
    Roodhof schüttelt den Kopf. »Nein, das glaube ich nicht. Die Russen haben die Sache aufgegeben, als ihre Wirtschaft zusammengebrochen ist. Meiner Meinung nach stecken die Franzosen dahinter.«
    General Mike Costolo, Befehlshaber der Marineinfanterie, hebt seine fleischige Hand. »Dr. Roodhof, wenn ich richtig verstanden habe, erzeugen diese reinen Fusionswaffen nur sehr wenig Strahlung. Stimmt das?«
    »Ja, Sir.«
    »Worauf wollen Sie hinaus, Herr General?«, fragt Dick Przystas.
    Costolo wendet sich dem Verteidigungsminister zu. »Einer der Gründe, weshalb Ihr Ministerium überhaupt auf die Entwicklung solcher Waffen gedrängt hat, war die Erkenntnis, dass Russland und China den Iran mit Atomwaffen versorgen. Sollte im Persischen Golf ein Atomkrieg ausbrechen, würden reine Fusionswaffen ihrem Besitzer nicht nur einen taktischen Vorteil verschaffen - aufgrund der fehlenden Strahlung könnte auch die Ölförderung ungehindert weitergehen. Meiner Meinung nach ist es ganz egal, ob es die Franzosen oder die Russen waren, denen die Entwicklung der Waffe zuerst gelungen ist; es kommt lediglich darauf an, ob die Iraner sie besitzen. Ist das der Fall, verändert schon die dadurch entstehende Bedrohung die Machtverhältnisse im Mittleren Osten. Lässt der Iran auch nur eine dieser
Bomben im Persischen Golf detonieren, wären Saudi-Arabien, Kuwait, Bahrain, Ägypten und die anderen gemäßigten arabischen Staaten gezwungen, sich vom Westen abzuwenden.«
    Borgia nickt zustimmend. »Die Saudis zögern noch immer, uns den Zugang zu unseren Waffendepots in ihrem Land zu garantieren. Offenbar trauen sie uns nicht mehr zu, die Straße von Hormus offen zu halten.«
    »Wo stehen die Flugzeugträger?«, fragt der Präsident Admiral Jeffrey Gordon.
    »Als Vorbereitung auf die angekündigten Manöver verschiedener asiatischer Staaten haben wir die Harry S. Truman und ihr Geschwader ins Rote Meer geschickt. Auch die Ronald Reagan müsste in drei Tagen im Golf von Oman eintreffen, während die William J. Clinton im Indischen Ozean patrouillieren wird. Damit übermitteln wir dem Iran die simple Botschaft, dass wir es nicht zulassen werden, wenn man versucht, die Straße von Hormus zu sperren.«
    »Nur nebenbei, Herr Präsident«, bemerkt Chaney. »Der Botschafter Frankreichs bestreitet nachdrücklich, dass sein Land für diese Explosion verantwortlich ist.«
    »Was haben Sie erwartet?«, mischt Borgia sich ein. »Schauen Sie doch mal hinter die Ausflüchte. Der Iran schuldet Frankreich mehrere Milliarden Dollar und wird trotzdem von

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