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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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Thera p eutenteam leiten. Nach Ihrem Studienabschluss können Sie mit einer Festanstellung und sämtlichen Vergünstigungen rechnen.«
    Das Angebot lässt sie vor Erleichterung in Tränen ausbrechen. »Warum machen Sie das?«
    »Weil ich mich schuldig fühle. Ich hätte Ihnen Mick nie anvertrauen sollen. Irgendwann werden Sie einmal eine sehr gute Therapeutin werden, aber einem so gerissenen Patienten wie Mick Gabriel waren Sie einfach noch nicht gewachsen. Der Tod Ihres Vaters und das, was Sie und Ihre Mutter durchgemacht haben - das war alles meine Schuld. Eigentlich war mir das schon klar, aber trotzdem bin ich das Risiko eingegangen. Ich habe in Ihnen eine starke Frau gesehen, die gut in mein Team passte, aber ich hab Ihnen zu viel zugemutet. Es tut mir Leid, Dominique. Geben Sie mir die Chance, das wieder gutzumachen:«
    Er streckt ihr seine Pranke entgegen.

    Dominique starrt sie lange an, dann ergreift sie die dargebotene Hand.

6. Dezember 2012 Washington, D.C.
    Vizepräsident Ennis Chaney blickt von dem Bericht auf, den er liest, um die für die nationale Sicherheit zuständigen Mitarbeiter des Präsidenten zu begrüßen, während diese nacheinander den Raum betreten und sich um den ovalen Konferenztisch setzen. Ein halbes Dutzend militärische und wissenschaftliche Berater folgen und lassen sich auf den an der Wand aufgestellten Stühlen nieder.
    Chaney klappt die Akte zu, als der Präsident eintritt, gefolgt vom Außenminister. Borgia geht an seinem Sessel vorbei direkt zu Chaney. »Wir müssen uns mal unterhalten.«
    »Herr Minister, könnten wir wohl anfangen?«
    »Ja, Herr Präsident.« Borgia nimmt seinen Platz ein, nicht ohne Chaney einen bedrückten Blick zuzuwerfen.
    Präsident Maller reibt sich die blutunterlaufenen Augen, dann liest er ein Fax vor. »Heute Nachmittag wird der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Erklärung abgeben, in der die Erprobung reiner Fusionswaffen angeprangert wird, weil diese dem de facto existenten Atomteststopp und den Bemühungen zuwiderlaufen, die globale Verbreitung von Atomwaffen zu verhindern und eine atomare Abrüstung zu erreichen. Außerdem fordert der Sicherheitsrat die sofortige Ratifizierung eines neuen Abkommens, das auch die reine Fusionstechnik einschließt.«
    Maller nimmt einen Bericht vom Tisch, auf dem in großen Lettern >UMBRA< steht, ein Codewort zur Bezeichnung von Dokumenten, für die die Klassifikation >streng geheim< nicht ausreicht. »Ich nehme an, dass alle
hier im Raum diesen Bericht gelesen haben. Den Verfasser Dr. Brae Roodhof, den Leiter des Atomtestzentrums in Livermore, Kalifornien, habe ich heute Morgen zu uns gebeten, da es bestimmt allerhand Fragen zu beantworten gibt. Dr. Roodhof?«
    Der Angesprochene ist Anfang fünfzig, groß, grauhaarig, mit einem gebräunten, vom Wetter gegerbten Gesicht und einer ruhigen Ausstrahlung. »Herr Präsident, meine Damen und Herren, ich möchte gleich zu Anfang nachdrücklich darauf hinweisen, dass es nicht die Vereinigten Staaten waren, die diese reine Fusionsbombe gezündet haben.«
    Ennis Chaney ist flau im Magen, seit er das geheime Dokument studiert hat. Mit funkelnden Augen fixiert er den Kernphysiker. »Dr. Roodhof, ich würde Sie gern etwas fragen, doch im Grunde ist diese Frage an alle hier gerichtet.« Der Tonfall seiner Stimme lässt die Anwesenden erstarren. »Was ich wissen will, ist Folgendes: Weshalb haben die Vereinigten Staaten von Amerika überhaupt damit begonnen, eine derart selbstmörderische Waffe zu entwickeln?«
    Roodhof blickt sich nervös um. »Sir, ich... ich bin lediglich der Projektleiter. Es ist nicht meine Aufgabe, über die amerikanische Politik zu entscheiden. Es war die Regierung dieses Landes, die nach 1990 Mittel für die militärische Erforschung reiner Kernfusion bereitgestellt hat, und es war das Militär, das Druck auf uns ausgeübt hat, solche Bomben zu entwickeln und zu bauen...«
    »Wir wollen doch nicht mit dem Finger aufeinander zeigen, Herr Vizepräsident«, mischt sich General Fecondo ein. »Die Realität war so, dass andere Länder sich mit dieser Technologie beschäftigt haben, weshalb wir gezwungen waren, mitzumachen. Im französischen Forschungszentrum >Laser Megajoule< bei Bordeaux experimentiert man schon seit Anfang 1998 mit reiner Fusion.
Die Briten und Japaner erforschen seit Jahren die Möglichkeiten nicht explosiver magnetischer Fusion. Jedes dieser Länder wäre rein theoretisch in der Lage gewesen, den Sprung zur Erzeugung einer

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