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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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europäischen Kalender war das ein noch kleinerer Irrtum von 0,0002 Tagen pro Jahr, diesmal in negativer Richtung.
    Ich will diesen Sachverhalt noch einmal präzisieren, damit ihr seine Bedeutung erfassen könnt: Der dreitausend Jahre alte Kalender der Maya ist um das Zehntausendstel eines Tages genauer als der Kalender, den die Welt heute in Gebrauch hat!
    Das ist noch nicht alles. Der Sonnenkalender der Maya ist nur ein Teil eines Systems aus drei Kalendern, die parallel verwendet wurden. Der zweite, als >religiöser Kalender< bezeichnete Teil bestand aus zwanzig Monaten mitje dreizehn Tagen; der dritte Teil, >Venuskalender< oder >Große< bzw. >Lange Zählung< benannt, basiert auf der Umlaufbahn des Planeten Venus. Indem sie diese drei Kalender kombinierten, waren die Maya in der Lage, die Vorgänge am Himmel über einen gewaltigen Zeitraum hinweg vorherzusagen, das heißt nicht nur für Tausende, sondern für Millionen von Jahren. So verweist eine Inschrift auf einem mittelamerikanischen Tempel auf eine Ära, die vierhundert Millionen Jahre zurückliegt.
    Recht eindrucksvoll, nicht wahr?
    Die Maya glaubten an die >Großen Zyklen<, an Zeiträume, in denen die Welt jeweils neu erschaffen und zerstört wurde. Ihr Kalender berichtet von fünf >Großen Zyklen< oder >Sonnen< der Erde. Der gegenwärtige Zyklus beginnt mit dem Tag 4 Ahau 8 Cumku, dem 13. August des Jahres 3114 v. Chr., den die Maya für das Geburtsdatum des Planeten
Venus hielten. Dieser letzte Zyklus soll laut der Vorhersage mit der Vernichtung der Menschheit enden - am Tage 4 Ahau 3 Kankin, dem 21. Dezember 2012, also dem Tag der Wintersonnenwende.
    Dem Tag der Toten.
    Wie sehr waren die Maya davon überzeugt, dass ihre Prophezeiung eintreffen würde? Nun, nach dem Abschied ihres großen Lehrers Kukulkan begannen sie damit, barbarische Rituale zu praktizieren, bei denen Menschen geopfert wurden. Zehntausenden von Männern, Frauen und Kindern wurde im Lauf der Zeit das Herz herausgeschnitten.
    Das war das höchste, endgültige Opfer - dazu gedacht, das Ende der Menschheit zu verhindern.
    Ich fordere euch nicht auf, Zuflucht zu derart bizarren Mitteln zu nehmen, sondern nur dazu, mit offenen Ohren zuzuhören. Was ihr nicht wisst, kann euch dennoch treffen, was ihr nicht sehen wollt, kann euch töten. Wir sind von Geheimnissen umgeben, deren Ursprünge wir scheinbar nicht ergründen können. Und doch müssen wir es versuchen! Da sind die Pyramiden von Giseh und Teotihuacän, die Tempel von Angkor in Kambodscha, da sind Stonehenge, die unglaublichen Botschaften in der Wüste von Nazca und vor allem die Kukulkan-Pyramide in Chiehen Itzá. All diese uralten Stätten, all diese großartigen, unerklärlichen Wunder sind keine Touristenattraktionen, sondern Teile eines einheitlichen, wenn auch verwirrenden Puzzles, das die Vernichtung unserer Spezies verhindern kann.
     
    Meine Lebensreise geht zu Ende. Diese Aufzeichnungen, die Höhepunkte der überwältigenden Beweise, die ich in über drei Jahrzehnten gesammelt habe, hinterlasse ich meinem Sohn Michael und all jenen, die bereit sind, mein Werk zu Ende zu führen. Ich werde die Indizien in der Reihenfolge präsentieren, in der ich darauf gestoßen bin, mich gleichzeitig aber auch bemühen, ein historisches Bild der Vorgänge
entlang der Zeitachse zu zeichnen, auf der sie sich im Verlauf der Menschheitsgeschichte ereignet haben.
    Ich möchte betonen, dass es mir keine Genugtuung bereitet, Recht zu behalten. Im Gegenteil - ich bete zu Gott, ich möge Unrecht haben.
    Doch das ist nicht der Fall...
     
    Auszug aus dem Tagebuch von Prof. Julius Gabriel
Vgl. Katalog 1969/70, Seite 12-28

3

11. September 2012 Miami, Florida
    M ichael Gabriel träumt.
    Wieder sitzt er mit ausgestreckten Beinen auf dem Boden hinter dem Podium. Der Kopf seines Vaters ruht an seiner Brust, während sie auf den Rettungswagen warten. Julius gibt seinem Sohn mit einer Geste zu verstehen, er solle das Ohr nah an seinen Mund bringen. Er will ihm ein Geheimnis zuflüstern, das er seit dem Tod seiner Frau vor elf Jahren für sich behalten hat.
    »Michael... der Mittelstein.«
    »Bitte sag jetzt nichts, Dad. Der Rettungswagen ist unterwegs.«
    »Hör mir zu, Michael! Der Mittelstein, die Markierung des Ballspielplatzes - ich habe ihn ausgetauscht.«
    »Das versteh ich nicht Welcher Stein?«
    »In Chichen Itzä.«
    Die erschöpften Augen werden glasig. Michael spürt, wie das Gewicht seines Vaters ganz an seine Brust sinkt.
    »Dad...

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