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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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ist die Sonne der Wintersonnenwende, und das vorhergesagte Datum des Weltuntergangs endet mit der Wintersonnenwende
des Jahres 2012. Dann sind seit dem allerersten Tag des Maya-Kalenders genau die 25800 Jahre eines Präzessionszyklus vergangen!
    Mithilfe eines Computerprogramms, mit der man die Konstellationen im Kosmos zu jedem beliebigen Zeitpunkt der Geschichte darstellen kann, habe ich den Nachthimmel des Jahres 2012 berechnet. Zur Zeit der Herbsttagundnachtgleiche, des Äquinoktiums, wird eine extrem seltene Beziehung zwischen der Ebene der Sonne und jener der Galaxis auftreten. Das dunkle Band der Milchstraße wird sich scheinbar am Erdhorizont befinden und die Sonne wird sich auf sein Zentrum zubewegen. Ihren Höhepunkt wird diese stellare Verschiebung am Tag der Wintersonnenwende erreichen, der in den meisten alten Kulturen als Tag der Toten gefeiert wird. An diesem Tag wird die Sonne zum ersten Mal in 25800 Jahren eine Konjunktion mit dem Punkt bilden, an dem sich die Milchstraße und die Ekliptik im Schützen kreuzen. Dadurch gerät sie in eine Linie mit dem galaktischen Äquator, dem exakten Zentrum der Galaxis.
    Irgendwie ist es den Schöpfern des Maya-Kalenders gelungen, diese Konstellation vor mehr als dreitausend Jahren vorherzusagen. Bezieht man den erwähnten Schöpfungsmythos ein, öffnet sich am Höhepunkt der galaktischen Ausrichtung ein kosmisches Tor, das die Kfuft zwischen unserem Planeten und Xibalba, der Unterwelt der Maya, überbrückt.
    Dies alles mag man Dichtung oder Wahrheit nennen. Ich zumindest bin mir sicher, dass diese intergalaktische Kongruenz im Tod jedes einzelnen Menschen auf unserem Planeten kulminieren wird.
     
    Auszug aus dem Tagebuch von Prof. Julius Gabriel
    Vgl. Katalog 1978/79, Seite 43-52
und Katalog 1998/99, Seite 11 -75

4

11. September 2012 Miami, Florida
     
    W achen Sie auf, Ms. Vazquez. Sie fallen bloß auf Ga briels berühmte Verschwörungstheorie herein.«
    »Keineswegs.« Dominique erwidert den kalten Blick Dr. Folettas, der hinter seinem Schreibtisch sitzt. »Es gibt keinerlei Gründe, weshalb Mick Gabriel kein vollständiges Therapeutenteam zugeteilt werden sollte.«
    Foletta lehnt sich in seinen Drehsessel zurück. Sein Gewicht lässt die Spiralfedern ächzen. »Jetzt beruhigen wir uns mal ein wenig. Überlegen Sie doch - Sie haben gerade zweimal mit dem Patienten gesprochen und stellen schon eine Diagnose. Meiner Meinung nach lassen Sie sich emotional in die Sache hineinziehen. Davor habe ich Sie schon am Freitag gewarnt und das ist auch genau der Grund, weshalb ich dem Ausschuss empfohlen habe, vorläufig kein Team hinzuzuziehen.«
    »Dr. Foletta, ich versichere Ihnen, dass von emotionaler Verwicklung keine Rede sein kann. Ich habe bloß den Eindruck, dass man in diesem Fall vorschnell zu einem Urteil gekommen ist. Ja, sicher leidet er an Wahnvorstellungen, aber das könnte gut damit zu tun haben, dass er die vergangenen
elf Jahre in Einzelhaft verbracht hat. Und was seine angebliche Gewalttätigkeit betrifft - mit Ausnahme eines einmaligen, relativ simplen Vorfalles habe ich in Micks Akte nichts gefunden, was darauf hindeutet.«
    »Was ist mit dem Angriff auf den Wärter?«
    »Mick hat mir erzählt, der hätte versucht, ihn zu vergewaltigen.«
    Foletta drückt sich mit seinen kurzen, dicken Fingern die Nase zusammen und schüttelt mit einfältigem Grinsen den massigen Kopf. »Er hat Sie reingelegt, Ms. Vazquez. Ich hab Ihnen ja gesagt, er ist clever.«
    Dominique wird flau im Magen. »Sie meinen, das war eine Lüge?«
    »Natürlich. Er hat mit Ihrem Mutterinstinkt gerechnet und offenbar tatsächlich einen Volltreffer gelandet.«
    Dominique starrt entgeistert in ihren Schoß. Hat Mick gelogen? Ist sie tatsächlich so leichtgläubig? Ich Trottel! Ich wollte ihm einfach glauben, und da hab ich mich selbst reingelegt.
    »Ms. Vazquez, Sie werden mit Ihren Patienten nicht besonders weit kommen, wenn Sie alles glauben, was die Ihnen erzählen. Sonst wird Mick Sie das nächste Mal noch davon überzeugen, dass demnächst die Welt zusammenkracht.«
    Dominique lehnt sich in ihren Stuhl zurück. Sie kommt sich töricht vor.
    Als Foletta ihre Miene sieht, lacht er laut auf. Seine dicken Backen werden rot und bilden Grübchen. Er atmet durch und wischt sich Lachtränen aus den Augen, während er in eine Pappschachtel am anderen Ende des Tisches greift. Er holt eine Flasche Scotch und zwei Kaffeebecher hervor und schenkt ein.
    Dominique leert ihren Becher und spürt

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