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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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großer Fortschritt gegenüber elf Jahren Einzelhaft.«
    »Ich hab den Eindruck, er meint wirklich, ich hätte ihn hier herausholen können.«
    Folettas Gesichtsausdruck verrät seine Gedanken.
    »Was ist, Dr. Foletta? Hatte er Recht? Hätte ich ihn...«
    »He, immer mit der Ruhe, Ms. Vazquez. Mick Gabriel bleibt hier, zumindest vorläufig. Wie Sie selbst gemerkt haben, ist er ziemlich instabil und stellt eine Gefahr für sich selbst und andere dar. Arbeiten Sie weiter mit ihm, machen Sie ihm Mut, an seiner Therapie mitzuwirken. Dann ist alles möglich.«
    »Sie haben doch noch immer vor, ihm ein Rehabilitationsteam zuzuteilen, oder?«

    »Wir haben uns auf Januar geeinigt, vorausgesetzt, dass er sich benimmt. Sie sollten ihm davon erzählen.«
    »Das hab ich schon versucht.« Sie beobachtet Mick, der an der Treppe direkt unter ihr vorbeigeht. »Er vertraut mir nicht mehr.«
    Foletta klopft ihr auf den Rücken. »Da müssen Sie drüber hinwegkommen.«
    »Es bringt ihm nichts, mit mir zusammen zu sein. Vielleicht braucht er jemand mit mehr Erfahrung.«
    »Unsinn. Ich werde seinen Pflegern sagen, dass er sein Zimmer nicht mehr verlassen darf, falls er sich weiterhin weigert, aktiv an seinen Therapiesitzungen mitzuwirken.«
    »Es wird nichts nützen, wenn man ihn zwingt, mit mir zu sprechen.«
    »Dies ist kein Country-Club, Ms. Vazquez. Wir haben Regeln. Wenn ein Patient jede Kooperation verweigert, verliert er seine Vergünstigungen. Ich kenne solche Fälle. Wenn Sie jetzt nicht handeln, verkriecht Mick sich in seinem Hirn, und dann haben Sie ihn endgültig verloren.«
    Foletta winkt einem Pfleger. »Joseph, holen Sie Mr. Gabriel aus dem Regen. Wir können es nicht zulassen, dass unsere Patienten krank werden.«
    »Nein, warten Sie, er ist mein Patient. Ich hole ihn.« Dominique zieht ihr Haar zu einem Knoten zusammen, streift ihre Schuhe ab und geht die beiden Treppen zum Hof hinunter. Als sie Mick erreicht hat, ist sie bis auf die Haut durchnässt.
    »He, Fremder, haben Sie was dagegen, wenn ich mich zu Ihnen geselle?«
    Er ignoriert sie.
    Dominique hält mit ihm Schritt. Der Regen schlägt ihr ins Gesicht. »Kommen Sie schon, Mick, sprechen Sie mit mir. Ich hab mich schon die ganze Woche entschuldigt. Was haben Sie von mir erwartet? Ich hatte keine andere Wahl, als Folettas Bericht zu unterschreiben.«

    Er wirft ihr einen bösen Blick zu.
    Der Regen prasselt heftiger hernieder, sodass sie gezwungen ist, zu brüllen. »Mick, gehen Sie doch mal ein bisschen langsamer!«
    Er schreitet einfach weiter.
    Sie überholt ihn, baut sich in Kampfstellung vor ihm auf und hebt die Fäuste. »Okay, Kumpel, zwingen Sie mich nicht, Ihnen in den Arsch zu treten!«
    Mick bleibt stehen und hebt den Kopf. Der Regen strömt an seinem kantigen Gesicht herab. »Sie haben mich im Stich gelassen.«
    »Das tut mir Leid«, flüstert sie und lässt die Fäuste sinken. »Aber warum haben Sie mich in der Sache mit dem Wärter angelogen?«
    Ein gequälter Gesichtsausdruck. »Also entscheidet nicht mehr Ihr Herz, was wahr ist und was nicht, sondern ihr Ehrgeiz, ja? Ich dachte, wir wären Freunde.«
    Sie spürt einen Kloß im Hals. »Ich will eine Freundin für Sie sein, aber ich bin auch Ihre Therapeutin. Ich hab getan, was ich für das Beste hielt.«
    »Dominique, ich habe Ihnen mein Wort gegeben, dass ich Sie nie anlügen werde.« Er hebt den Kopf und deutet auf die acht Zentimeter lange Narbe an seinem Unterkiefer. »Bevor Griggs versucht hat, mich zu vergewaltigen, hat er mir gedroht, er würde mir die Gurgel durchschneiden.«
    Foletta, du Scheißkerl. »Mick, meine Güte, es tut mir so Leid. Bei unserem zweiten Treffen, als Sie ausgerastet sind...«
    »Das war mein Fehler. Ich hab mich aufgeregt. Ich bin schon so lange eingesperrt, und manchmal, ja, manchmal ist es einfach schwer für mich, ruhig zu bleiben. Ich bin nicht sehr gesellig, aber ich schwöre, ich hätte Ihnen nie was angetan.«
    Sie sieht Tränen in seinen Augen. »Ich glaube Ihnen.«
    »Wissen Sie, es hat schon was geholfen, hier auf den
Hof rausgehen zu dürfen. Ich hab viel über eine Menge Dinge naehgedacht... nun ja, es waren egoistische Gedanken. Ich hab an meine Kindheit gedacht und daran, wie man mich erzogen hat, wie ich hier gelandet bin und ob ich je wieder rauskommen werde. Und dann sind da so viele Dinge, die ich nie getan habe... so vieles, was ich anders machen würde, wenn ich könnte. Ich hab meine Eltern lieb gehabt, aber zum ersten Mal ist mir klar geworden,

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