2012 - Schatten der Verdammnis
sich um einen heiligen Berg im Milchozean - der Milchstraße - windet. Die beiden Enden der Schlange dienen als Seil bei einem kosmischen Seilziehen zweier Mannschaften, von denen die eine das Licht und das Gute repräsentiert, die andere die Dunkelheit und das Böse. Verbunden mit der Drehung der Milchstraße stellt diese Bewegung die hinduistische Interpretation der Präzession dar. In den Puranas, den heiligen Schriften der Hindus, werden die vier Weltzeitalter als Yugas bezeichnet. Unser derzeitiges Zeitalter, das Kali -Yuga , dauert 432000 Menschenjahre. Am Ende dieser Ära, heißt es in den Schriften, stehe die Menschheit vor der Vernichtung.
Die Zivilisationen der alten Ägypter, Maya und Hindus - drei unterschiedliche Kulturen in verschiedenen Erdteilen, die zu unterschiedlichen Epochen blühten. Es waren drei Kulturen, die ein gemeinsames Wissen auf dem Gebiet der Naturwissenschaft, der Kosmologie und der Mathematik besaßen und die es dazu benutzten, um geheimnisvolle architektonische Wunder zu erschaffen. Jede dieser Bauten aber entstand zu einem einheitlichen, verborgenen Zweck.
Die ältesten dieser Bauten sind die Pyramiden von Giseh und ihre zeitlose Wächterin, die Sphinx. Im Nordwesten des Tempels, der als >Haus des Osiris< bezeichnet wird, liegt diese herrliche Kalksteinfigur eines Löwen mit Menschenkopf. Sie ist die größte Skulptur der Erde, sechs Stockwerke hoch und 72 Meter lang. Auch dieses Wesen ist eine kosmische Markierung, da sein Blick genau nach Osten gerichtet ist, als warte es auf den Sonnenaufgang.
Wie alt ist der Komplex von Giseh? Die Ägyptologen schwören auf das Datum 2475 v.Chr., das zufällig mit
der volkstümlichen Überlieferung Ägyptens übereinstimmt. Lange Zeit galt es als unangreifbar, weil weder die Große Pyramide noch die Sphinx irgendwelche Spuren aufwiesen, die eine Datierung ermöglicht hätten.
So dachte man jedenfalls.
Das änderte sich mit dem Auftritt des amerikanischen Forschers John Anthony West. West fand heraus, dass der knapp acht Meter tiefe Graben, der die Sphinx umgibt, ebenso wie der Körper der Skulptur eindeutige Erosionsspuren aufweist. Weitere Untersuchungen eines Teams aus Geologen ergaben, dass weder Wind noch Sand diese Spuren hinterlassen haben können, sondern nur starker Regen.
Die letzte Epoche, in der im Niltal die entsprechenden klimatischen Bedingungen herrschten, liegt etwa 13000 Jahre zurück. Sie stand noch unter den Auswirkungen der großen Flut - der Sintflut -, die am Ende der letzten Eiszeit eintrat. Um 10450 v.Chr. war die Region von Giseh nicht nur fruchtbar und grün - ihr Osthimmel lag auch genau gegenüber der Figur der Sphinx, die dem Sternbild Löwe nachgebildet ist.
Während West und seine Kollegen ihre Forschungen durchführten, entdeckte der belgische Bauingenieur Robert Bauval, dass die drei Pyramiden von Giseh - von oben gesehen genau so angeordnet sind, dass sie den drei Sternen im Gürtel des Orion entsprechen.
Mithilfe eines umfangreichen Computerprogramms, das alle Präzessionsbewegungen aus jeder Perspektive des Nachthimmels an jedem geografischen Ort berechnen konnte, entdeckte Bauval Folgendes: 2475 v. Chr. hat es zwar eine gewisse Übereinstimmung der Anordnung der Pyramiden von Giseh mit den Sternen im Gürtel des Orion gegeben, aber eine wesentlich exaktere Kongruenz ist bereits 10450 v. Chr. eingetreten. Zu diesem früheren Datum ist nicht nur das dunkle Band der Milchstraße über Giseh erschienen, es hat auch den Lauf des Flusses N il gespiegelt.
Wie bereits erwähnt, sahen die alten Maya die Milchstraße als kosmische Schlange und deren dunkles Band als Xibalba-Be, als Schwarze Straße zur Unterwelt. Sowohl im Maya-Kalender wie im Popol Vuh wird deutlich, dass die Vorstellung von Schöpfung und Tod ihren Ursprung in diesem kosmischen Geburtskanal hat.
Weshalb wurden die drei Pyramiden von Giseh nach dem Gürtel des Orion ausgerichtet? Was für eine Bedeutung hat die Präzessionszahl 4320? Aus welchem wahren Grund haben unsere Vorfahren die Monumente von Giseh, die Pyramiden von Teotihuacán und die Tempel von Angkor errichtet?
Wie sind diese drei Stätten mit der Maya-Prophezeiung vom Weltuntergang verbunden?
Auszug aus dem Tagebuch von Prof. Julius Gabriel
Vgl. Katalog 1993/94, Seite 3-108
Diskette 4, Datei: ORION-12
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23. September 2012 Miami, Florida
3.30 Uhr Michael Gabriels Traum entfaltet sich zu einem nächtlichen Schreckensbild, das schlimmer ist als jeder Alptraum. Es ist
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