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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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Lächeln tut ihm offensichtlich weh. »Ich hab Sie vermisst. Wie ist es in der Uni gelaufen?«
    »Nicht gut. Meine Betreuerin meint, ich komme meiner Verantwortung nicht professionell genug nach.«
    »Sie meint, Sie lassen sich von mir emotional beeinflussen, stimmt’s?«
    »Genau. Morgen wird mir ein neuer Patient zugewiesen. Tut mir Leid, Mick.«
    Er drückt ihre Hand, dann führt er sie an sein Herz. »Es ist zwar nicht mehr wichtig«, flüstert er, »aber Sie waren der einzige Mensch, dem ich in all den Jahren je vertrauen konnte.«
    Sie schluckt an einem Kloß in ihrer Kehle. Werd bloß nicht wieder weich! »Was ist passiert, während ich weg war? Mir ist klar, was Sie mit Raymond gemacht haben.«
    »Er hat angefangen.« »Ich hab gehört, Sie haben sich geweigert, den Computerraum zu verlassen.«
    »Ich musste unbedingt ins Internet.« Er lässt ihre Hand los und zieht mehrere zerknitterte Blätter aus seiner Hosentasche. »Heute hab ich ein wichtiges Stück des Puzzles gefunden. Es ist so unglaublich, dass ich die Fakten überprüfen musste, bevor ich es akzeptieren konnte.«
    Sie nimmt ihm die Seiten aus der Hand und beginnt zu lesen.
     
    DER CHICXULUB-KRATER
     
    1980 stellte der Physik-Nobelpreisträger Luis Alvarez die These vor, der Einschlag eines gewaltigen Asteroiden habe vor 65 Millionen Jahren zu einem Massensterben geführt,
durch das die Herrschaft der Dinosaurier ein Ende gefunden habe. Anschließend wäre die Evolution einen anderen Weg gegangen. Diese kühne Theorie stützte Alvarez auf die Entdeckung einer zentimeterdicken Sedimentschicht aus Ton, die zum angenommenen Zeitpunkt des Einschlags - erdgeschichtlich zwischen der Kreidezeit und dem Tertiär gelegen - auf der Erdoberfläche entstanden ist. Diese Tonschicht enthält eine hohe Konzentration an Iridium, eines extrem seltenen Metalls, das man bis dahin vor allem im Erdkern vermutet hatte. Iridium ist das einzige Metall, das Temperaturen von über 2000 Grad Celsius überstehen kann. Außerdem ist es praktisch unlöslich, selbst in den stärksten Säuren. Die Tatsache, dass in Meteoriten hohe Iridiumkonzentrationen entdeckt wurden, veranlasste Alvarez zu seiner These, die fragliche Sedimentschicht bestehe aus den Überresten einer Staubwolke. Diese sei durch den Einschlag eines riesigen Meteoriten mit einem Durchmesser von etwa elf Kilometern entstanden, der vor 65 Millionen Jahren auf die Erde aufgeprallt ist. Um seine These zu belegen, musste Alvarez nur noch die Einschlagstelle finden.
    1978 flog der Geophysiker Glenn Pennfield mit seinem Hubschrauber über den Golf von Mexiko, um Luftaufnahmen anzufertigen, mit denen schwache Variationen im Magnetfeld der Erde gemessen werden sollten, verräterische Anzeichen für das Vorhandensein von Öl. Als Pennfield vor der Küste im Nordwesten der Halbinsel Yukatan arbeitete, entdeckte er einen symmetrischen Ring aus stark magnetischem Material, der einen Durchmesser von etwa 160 Kilometern hatte. Der Ring befand sich eineinhalb Kilometer unterhalb des Meeresbodens. Die Analyse dieser riesigen Erscheinung bestätigte später, dass das gesamte Gebiet aus einem Krater bestand, der sich vom Festland bis ins Wasser erstreckte. Es handelte sich um die Einschlagstelle eines gewaltigen Asteroiden.

    Der Chicxulub Krater, benannt nach einer zwischen Progreso und Merida auf der Halbinsel Yukatan gelegenen Stadt, ist die größte Erscheinung seiner Art, die sich innerhalb der letzten Jahrmilliarde auf der Erde gebildet hat. Der ungefähre Mittelpunkt des Kraters (bei 21,4 Grad nördlicher Breite und 89,6 Grad westlicher Länge) befindet sich unter Wasser und ist von einer 300 bis 900 Meter dicken Kalksteinschicht bedeckt.
    Der Durchmesser des Kraters, der Teile der Nordwestküste von Yukatan und des Golfs von Mexiko umfasst, beträgt 180 bis 290 Kilometer. Auf dem Festland ist der Kraterrand von einem Ring aus Wasserbecken umgeben. Diese Frischwasserquellen, von der einheimischen Bevölkerung als cenote bezeichnet, sind offenbar durch die starke Zertrümmerung des Kalksteinbeckens während des Asteroideneinschlags entstanden.
     
    Irritiert hebt Dominique den Kopf. »Ich versteh nicht, was das Ganze soll. Was ist daran so interessant?«

    Vor 65 Millionen Jahren befand sich die Landmasse Mittelamerikas noch unter Wasser.
    »Es geht um die Karte, die ich in Nazca gefunden habe. Sie war in einem Iridiumbehälter eingeschlossen.
Was jemand auf dieser Karte markiert hatte, war der Chicxulub-Krater. Chichen

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