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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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unterrichtete. Zwar ist inzwischen bekannt, dass die meisten Errungenschaften, die man früher dem Erfindungsreichtum der Inka zuschrieb, in älteren ethnischen Gruppen entstanden sind, doch aus historischen Dokumenten wissen wir, dass es dieser bärtige >Europäer< war, der den Bau der großen Inka-Straßen und die berühmten terrassierten Felder an steilen Berghängen inspirierte. Man ist auch der Ansicht, dieser >Bärtige< sei der Künstler gewesen, der die älteren, kunstvolleren Zeichnungen in Nazca geschaffen hat. Aus verschiedenen Anden-Kulturen kennen wir ihn unter mehreren Namen; die Inka verehrten ihn einfach als Viracocha, was >Schaum des Meeres< bedeutet.
    Wie Kukulkan bei den Maya und Quetzalcoatl bei den Azteken ist Viracocha die am höchsten verehrte Gestalt in der Geschichte der Inka. Waren die Viracochas des fünften Jahrhunderts v. Chr. seine Vorfahren? Konnte es sich um einen entfernten Verwandten von Kukulkan handeln? Und
wenn das der Fall war, hatte sein Auftauchen im alten Südamerika irgendetwas mit dem Maya-Kalender und dessen Weltuntergangsprophezeiung zu tun?

    Festung Sacsayhuaman, Foto Nazca Nr. 109, Julius Gabriel 1972
    Auf der Suche nach Antworten verließen wir die Wüste von Nazca und fuhren in die Anden, um zwei alte Stätten zu erforschen, die offenbar von dieser Inka-Gottheit geschaffen worden waren. Die erste war die Festung Sacsayhuaman, ein gewaltiger, im Norden von Cuzco errichteter Bau. Wie das erwähnte Königsgrab sind die Mauern dieser erstaunlichen Zitadelle aus gigantischen, unregelmäßig geformten Granitblöcken erbaut, die auf unerklärliche Weise so perfekt zusammengefügt sind, dass nicht einmal die Klinge meines Taschenmessers dazwischenpasste.
    Es ist kaum vorstellbar, wie es den Inka gelungen ist, Felsen mit einem Gewicht von hundert und mehr Tonnen über gebirgiges Gelände von einem fast zwanzig Kilometer entfernten Steinbruch hierher zu transportieren und so perfekt
zusammenzusetzen. In der Mauer findet sich ein gut acht Meter hohes Monstrum, das mehr als dreihundert Tonnen wiegt! Um diese unglaubliche Leistung zu erklären, hat eine Gruppe von Archäologen versucht, dem Erbe von Viracocha in kleinem Maßstab nachzueifern und wenigstens einen mittelgroßen Felsblock vom Steinbruch zur Festung zu transportieren. Trotz fortschrittlicher Techniken und einer kleinen Armee aus freiwilligen Helfern ist dieser Versuch jedoch kläglich misslungen.
    Es ist bekannt, dass die Festung Saesayhuarnan erbaut wurde, um ihre Bewohner vor feindlichen Kräften zu schützen. Doch was der wahre Zweck der anderen Stätte war, die Viracocha erbaut haben soll, ist noch immer ein Geheimnis. Ich spreche von der uralten Andenstadt Tiahuanaco.
    An der Küste des Titicaca-Sees, des höchsten schiffbaren Gewässers der Erde, der 3800 Meter über dem Pazifik in den bolivianischen Anden liegt, stehen die Ruinen von Tiahuanaco. Nachdem mir die unglaubliche technische Leistung der Erbauer von Sacsayhuaman vor Augen gekommen war, hätte ich schwören mögen, mich könne nichts mehr überraschen. Dennoch war der Anblick von Tiahuanaco einfach überwältigend. Das Zentrum der alten Stadt besteht aus drei Kalksteintempeln und vier weiteren Bauten, die alle auf einer Reihe erhöhter Plattformen und in den Boden eingelassener rechteckiger Fundamente ruhen. Wie in Sacsayhuaman sind sie zum großen Teil aus unglaublieh großen Felsblöcken erbaut, die perfekt zusammengefügt wurden.
    Doch das, was sich einer oberflächlichen Sichtweise in Tiahuanaco bietet, ist eindeutig noch nicht alles. Dem Ganzen liegt ein verborgener Plan zugrunde, ein Plan, der mit der Rettung der Menschheit zu tun haben könnte.
    Beherrscht wird die Stadt von der Ruine der Akapana, einer Stufenpyramide, deren vier präzise ausgerichtete Seiten jeweils zweihundertzehn Meter messen. Welchen Zweck die Akapana hatte, wird leider für immer ein Geheimnis bleiben, da die Spanier den Bau als Steinbruch benutzten,
sodass neunzig Prozent seiner Fassade verschwunden sind.
    Der erstaunlichste Bau von Tiahuanaco ist das Sonnentor, ein einzelner massiver Steinblock, der hundert Tonnen wiegt. Dieses gewaltige Kunstwerk steht in der Nordwestecke des Komplexes wie ein prähistorischer Triumphbogen. Irgendwie ist es seinen Erbauern gelungen, diesen riesigen Steinklotz von einem meilenweit entfernten Steinbruch an Ort und Stelle zu bringen, mit unbekannten Werkzeugen ein perfektes Portal daraus zu schaffen und dieses dann vertikal

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