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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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Vorsitzenden der Republikanischen Partei, schüttelt Borgia die Hand und gibt ihm einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter. »Zu spät, wie üblich. Wir haben bereits zwei Runden hinter uns. Eine Bloody Mary, stimmt’s?«
    »Ja, gern.« Wie das gesamte Restaurant ist das Nebenzimmer mit dunklem Walnussholz getäfelt. Ein halbes Dutzend mit weißen Tüchern gedeckte Tische stehen in dem schallisolierten Raum. Am mittleren Tisch sitzen zwei Männer. Der ältere, weißhaarige Gentleman ist Joseph H. Randolph sen., ein texanischer Milliardär, seit mehr als zwanzig Jahren ein väterlicher Freund von Borgia. Den korpulenten Mann ihm gegenüber kennt Borgia nicht.
    Randolph steht auf, um ihn zu umarmen. »Lucky Pierre! Schön, dich zu sehen, Junge. Lass dich mal anschauen. Hast wohl ein paar Kilo zugelegt?«

    Borgia hebt die Schultern. »Kann sein.«
    »Willkommen.« Der vierschrötige Unbekannte erhebt sich und streckt Borgia seine fleischige Hand entgegen. »Pete Mabus von Mabus Tech Industries.«
    Borgia ist der Name des Rüstungsfabrikanten ein Begriff. »Freut mich, Sie kennen zu lernen.«
    »Ganz meinerseits. Setzen Sie sich und machen Sie es sich bequem.«
    Charlie Myers bringt Borgia seinen Drink. »Meine Herren, entschuldigen Sie mich, ich muss mal auf die Toilette.«
    Randolph wartet, bis Myers den Raum verlassen hat. »Pierre, letzte Woche hab ich droben in Rehobeth deine Eltern getroffen. Wir sind alle ziemlich aufgebracht, weil man dich nicht als Vizepräsident nominiert hat. Maller erweist der Partei einen echten Bärendienst.«
    Borgia nickt. »Der Präsident macht sich Sorgen um seine Wiederwahl. Nach den Umfragen wird Chaney ihm die Unterstützung bringen, die die Partei im Süden nötig hat.«
    »Maller hat keinen Weitblick.« Mabus hebt seinen dicken Zeigefinger. »Was unser Land braucht, ist ein starker Führer, nicht wieder ein Vizepräsident wie Chaney, der in allem nachgibt.«
    »Ich bin völlig Ihrer Meinung, aber ich habe keinerlei Einfluss auf die Sache.«
    Randolph beugt sich zu ihm. »Vorläufig nicht, Junge, aber in vier Jahren wirst du ’ne Menge Einfluss haben. Ich hab schon mit allerhand wichtigen Leuten gesprochen und es herrscht allgemeine Übereinstimmung, dass du 2016 für die Partei antreten wirst.«
    Borgia unterdrückt ein Lächeln. »Joe, das hört sich wirklich gut an, aber vier Jahre sind eine lange Zeit.«
    Mabus schüttelt den Kopf. »Sie müssen sich jetzt schon darauf vorbereiten. Ich will Ihnen mal was erzählen. Mein Junge, Lucien, ist ein echtes Genie. Ganz
ohne Flachs, der Kleine ist erst drei und weiß schon, wie man im Internet surft. So, wie ich ihn erziehe, kann er Mabus Tech übernehmen, sobald er sechzehn ist. Falls wir unsere politischen Karten richtig ausspielen, hat er mindestens eine Billion Dollar in der Tasche, wenn er so alt ist wie Sie. Ich will damit nur sagen, dass wir alle bereit sein müssen, wenn die Gelegenheit da ist, und was Sie betrifft, ist das jetzt schon der Fall. Denken Sie mal an das Manöver, das die Russen und Chinesen planen. Eine Menge registrierter Wähler haben die Schnauze voll von diesem Mist, und das ist eben die Art von Krise, die einen Präsidentschaftskandidaten aufbauen oder ans Messer liefern kann.«
    »Pete hat Recht, Pierre. Die Art und Weise, wie die Öffentlichkeit dein Auftreten in den nächsten Monaten beurteilt, kann das Ergebnis der nächsten Wahlen entscheidend beeinflussen. Die Leute wollen jemand sehen, der die Sache in die Hand nimmt, einen echten Falken, der sich von den verdammten Russen oder Ölscheichs nicht aufzwingen lässt, wie unser Land regiert wird. Teufel, seit Bush hatten wir keinen starken Mann mehr im Weißen Haus!«
    Mabus ist Borgia nun so nahe gerückt, dass der riechen kann, was er zu Mittag gegessen hat. »Pierre, dieser Konflikt verschafft uns eine fantastische Gelegenheit, der Öffentlichkeit Ihre Charakterstärke zu demonstrieren.«
    Borgia lehnt sich zurück. »Ich hab verstanden.«
    »Gut, gut. Also, jetzt steht noch ein letzter Punkt auf der Tagesordnung. Es handelt sich um eine Sache, die unserer Meinung nach bereinigt werden muss.« Mabus zupft an einem Hautfetzen neben einem seiner Fingernägel. »Es ist so ’ne Art Leiche im Keller.«
    Randolph nickt zustimmend, während er sich eine Zigarette ansteckt. »Es geht um diesen Gabriel, Pierre, den Kerl, den du nach deinem Unfall in den Bau gesteckt
hast. Sobald wir deine Nominierung ankündigen, wird die Presse im Trüben stochern, und

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