2012 - Schatten der Verdammnis
Billion Tonnen. An der Aufschlagstelle breitet sich heute der Golf von Mexiko aus. Was wir da vor uns sehen, sind die Überreste des Objekts, das auf unseren Planeten aufgeprallt ist und das Ende der Dinosaurier besiegelt hat.«
»Hören Sie mal, Teperman, dieses Ding ist riesengroß. Wie hätte so was Großes einen derartigen Aufprall überstehen können?«
»Zum größten Teil hat es ihn ja nicht überstanden. Das, was Sie sehen, hat lediglich einen Durchmesser von etwa eineinhalb Kilometern, was einem Achtel der ursprünglichen
Größe entspricht. Unter Wissenschaftlern debattiert man schon seit Jahren, ob das Objekt, das die Erde getroffen hat, ein Komet oder ein Asteroid war. Aber was ist, wenn beides nicht zutrifft?«
»Hören Sie auf, in Rätseln zu sprechen!«
Teperman blickt gebannt auf das rotierende holografische Bild. »Was wir da sehen, ist ein einheitliches Gebilde, das aus Iridium und irgendwelchen unbekannten Legierungen besteht und mehr als eineinhalb Kilometer tief im Meeresboden vergraben liegt. Die Außenhülle ist viel zu dick, als dass die Sensoren unserer Satelliten sie durchdringen könnten...«
»Die Außenhülle?« Chaney treten fast die Augen aus dem Kopf. »Wollen Sie etwa sagen, dass dieses vergrabene Ding ein Raumschiff ist?«
»Zumindest die Überreste eines Raumschiffs, vielleicht sogar eine separate Innenkapsel, die in dem Fahrzeug gelegen hat wie ein Korken in einem Golfball. Was immer es ist oder war, es hat den Aufprall überstanden, bei dem der Rest des Fahrzeugs sich in seine Bestandteile aufgelöst hat.«
Dodds hebt die Hand. »Moment mal, Dr. Teperman. Herr Vizepräsident, das sind nichts als Vermutungen.«
Chaney fixiert den NASA-Direktor. »Ja oder nein, Mr. Dodds - ist dieses Ding ein Raumschiff?«
Dodds wischt sich den Schweiß von der Stirn. »Momentan wissen wir das einfach nicht.«
»Dieses Loch im Meeresboden - führt es zu diesem Raumschiff?«
»Das wissen wir auch nicht.«
»Verdammt, Dodds, was zum Teufel wissen Sie eigentlich?«
Der NASA-Direktor atmet durch. »Zum einen wissen wir, dass wir unbedingt Schiffe in das betreffende Gebiet entsenden müssen, bevor ein anderes Land auf diese vergrabene Masse aufmerksam wird.«
»Sie reden um den heißen Brei herum wie ein Politiker, Mr. Dodds, obwohl Sie wissen, dass mir so was zuwider ist. Da ist doch was, was Sie mir nicht sagen wollen. Was ist es?«
»Tut mir Leid. Ja, Sie haben Recht, das ist durchaus nicht alles. Wahrscheinlich bin ich selbst noch ein wenig betäubt von dieser Sache. Manche von uns, darunter auch ich, sind inzwischen der Meinung, dieses Radiosignal aus dem Weltraum, das wir empfangen haben, sei gar nicht für uns gedacht gewesen. Es... es könnte dazu gedient haben, ir g endetwas innerhalb dieses außerirdischen Objekts auszulösen.«
Chaney starrt Dodds ungläubig an. »Mit >auslösen< meinen Sie >aufwecken«
»Nein, Sir. Eher aktivieren.«
»Aktivieren? Was soll das heißen?«
Debra Aldrich entnimmt ihrem Aktenordner einen sechsseitigen Bericht. »Sir, dies ist eine Kopie eines SOSUS-Berichts, den ein Biologe aus Florida vor einem Monat ans Seefahrtsamt geschickt hat. Es geht darin um nicht identifizierbare Geräusche, die im Chicxulub-Krater aus dem Meeresboden dringen. Leider hat sich die Behörde ziemlich viel Zeit damit gelassen, diese Informationen zu überprüfen, aber inzwischen haben wir festgestellt, dass tatsächlich intensive Geräusche aus diesem verschütteten ovalen Gebilde kommen. In seinem Innern findet offenbar eine ebenso heftige wie komplexe Aktivität statt, die höchstwahrscheinlich mechanischer Natur ist.«
Der NASA-Direktor nickt. »Um der Sache auf den Grund zu gehen, haben wir die zentrale Empfangsstation der Navy in Nam Deck angewiesen, eine vollständige Analyse aller Geräusche mit hoher Phonzahl durchzuführen, die innerhalb der letzten sechs Monate im Golf von Mexiko aufgezeichnet wurden. Die betreffenden Geräusch vom Meeresboden sind zwar nur im Hintergrund
hörbar, aber die Daten bestätigen, dass sie am dreiundzwanzigsten September eingesetzt haben, also genau an dem Tag, an dem das Radiosignal aus dem Weltraum die Erde erreichte.«
Chaney schließt die Augen und massiert sich die Schläfen. Er ist völlig erschüttert.
»Das ist noch nicht alles, Mr. Chaney.«
»Ach, du lieber Himmel, Teperman. Könnten Sie mir vielleicht ein wenig Zeit lassen, das Ganze zu verarbeiten, bevor Sie...? Schon gut, sprechen Sie weiter.«
»Tut mir Leid. Ich
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