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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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schön, natürlich muss ich sofort den Präsidenten unterrichten. Außerdem muss jeder öffentliche Zugang zu SOSUS augenblicklich unterbunden werden. Sämtliche Informationen werden auf den unmittelbar beteiligten Personenkreis beschränkt. Von nun an ist diese Operation streng geheim, verstanden?«

    »Was ist mit Satellitenaufnahmen?«, meldet sich Aldrich. »Das Objekt ist zwar nur ein winziger Punkt im Golf von Mexiko, aber doch ziemlich auffällig. Irgendwann wird ein GEOS- oder SPOT-Satellit darauf stoßen. Abgesehen davon geben wir dem Rest der Welt ohnehin einen deutlichen Wink, wenn wir die Navy oder auch nur ein Forschungsschiff dorthin beordern.«
    Der NASA-Direktor nickt. »Sir, da hat Dr. Aldrich nicht Unrecht. Ich hätte aber einen Vorschlag, wie wir diese Operation geheim halten und unseren Wissenschaftlern trotzdem ungehindert Zugang zu dem verschaffen können, was da drunten ist.«

Washington, D.C. / Miami, Florida
    Anthony Foletta schließt die Tür seines Arbeitszimmers von innen ab, bevor er sich an seinen Schreibtisch setzt, um das Ferngespräch entgegenzunehmen.
    Auf dem Videokommunikator erscheint das Gesicht von Pierre Borgia. »Gibt es schon etwas Neues, Direktor?«
    Foletta antwortet mit leiser Stimme. »Nein, Sir, aber die Polizei überwacht die junge Frau rund um die Uhr. Ich bin sicher, dass er irgendwann Kontakt zu ihr aufnehmen wird.«
    »Irgendwann? Hören Sie, Foletta, Sie dürfen keinen Zweifel daran lassen, dass Gabriel gefährlich ist, verstehen Sie? Sagen Sie der Polizei, man soll gleich den finalen Fangschuss anordnen. Entweder er stirbt, oder Sie können die Leitung dieser Anstalt in Tampa abschreiben.«
    »Gabriel hat niemand umgebracht. Sie wissen doch so gut wie ich, dass die Polizei ihn nicht erschießen wird.«
    »Dann heuern Sie jemand an, der sich darum kümmert.«

    Foletta blickt in seinen Schoß, als brauche er Zeit, um die Worte des Außenministers in sich aufzunehmen. In Wirklichkeit hat er diese Aufforderung erwartet, seit sein Patient entflohen ist. »Ich kenne womöglich jemand, der dazu in der Lage ist, aber das wird ziemlich teuer.«
    »Wie viel?«
    »Dreißigtausend. Plus Spesen.«
    Borgia verzieht das Gesicht zu einem höhnischen Grinsen. »Sie sind ein miserabler Pokerspieler, Foletta. Ich schicke Ihnen zwanzig, keinen Cent mehr. In einer Stunde haben Sie das Geld.«
    Der Wählton des Kommunikators ertönt.
    Foletta schaltet das Gerät aus und vergewissert sich, dass das Gespräch aufgezeichnet wurde. Er lässt sich Zeit, seinen nächsten Schachzug zu überdenken. Dann nimmt er sein Handy aus der Schreibtischschublade und wählt Raymonds Piepser an.

Sanibel Island, Florida
    Der weiße Lincoln biegt in die mit Kies bestreute Einfahrt ein. Karen Simpson, einunddreißig Jahre alt und tief gebräunt, steigt aus der Fahrertür. Affektiert geht die Wasserstoffblondine, die ein aquamarinblaues Kleid trägt, um den Wagen und öffnet ihrer Mutter Dory die Beifahrertür.
    Ein Stück weit entfernt beobachtet ein Detective in Zivil, wie die beiden Trauergäste Arm in Arm langsam hinter das Haus der Axlers gehen, wo alles für die Schiwa, die jüdische Trauerfeier, vorbereitet ist.
    Tische mit Speisen sind für die Familie und die Freunde der Verstorbenen aufgestellt. Etwa vierzig Gäste gehen umher, unterhalten sich, essen, erzählen alte Geschichten und versuchen sich gegenseitig Trost zu spenden.

    Dominique und Edith sitzen alleine auf einer gepolsterten Bank am Ufer und sehen zu, wie die Sonne am Horizont versinkt.
    Vor der Küste driftet ein Fischerboot mit Namen Hatteras. Sein Besitzer müht sich gerade ab, seinen Fang an Bord zu ziehen.
    Edith nickt. »Sieht aus, als hätten die jetzt endlich was an der Angel.«
    »Das wird auch alles sein, was sie an die Angel bekommen.«
    »Schatz, versprich mir, aufzupassen.«
    »Versprochen.«
    »Bist du denn wirklich sicher, dass du mit dem Mini-U-Boot umgehen kannst?«
    »Ja, Iz hat mir gezeigt, wie...« Bei der Erinnerung treten Dominique Tränen in die Augen. »Ja, ich bin sicher.«
    »Sue meint, du sollst ihren Revolver mitnehmen.«
    »Ich hab mir doch nicht die Mühe gemacht, Mick bei der Flucht zu helfen, um ihn anschließend zu erschießen.«
    »Sie meint ja bloß, du sollst nicht zu vertrauensvoll sein.«
    »Sue leidet schon immer unter Verfolgungswahn.«
    »Und was ist, wenn sie Recht hat? Wenn Mick wirklich geisteskrank ist? Womöglich wird er bösartig und versucht, dich zu vergewaltigen. Schließlich war er elf

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