2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)
hin, was das Eis ein bisschen brach. Koh antwortete mit entgegengesetzten Bewegungen. Wir hatten eine Menge Druck und Geschwindigkeit da unten, aber ich war erstaunt, dass Koh beinahe sofort einen Orgasmus bekam. Sie unterdrückte ihn leicht, aber es konnte kein Zweifel bestehen. Ich fühlte mich an einen Teenagerorgasmus erinnert. Noch einmal erster Sex. Koh hatte zwar jede Menge mit ihren Mägden und Hofdamen herumgemacht, und was es in der Sternenrasslergemeinschaft sonst noch gab, aber nie mit einem Mann. Vielleicht war es das Ungewohnte. Jungfräulichkeit jedenfalls war auf ihrem gesellschaftlichen Niveau keine große Sache mehr; jemand, der so weit oben stand, brauchte nichts zu beweisen.
Das Ganze hatte etwas Autokinomäßiges an sich. Wenn man als Junge unter primitiven, abergläubischen Menschen aufwächst, sagen wir, der US -amerikanischen Mittelklasse in den Achtzigerjahren, geht man irgendwann mit einem Mädchen aus, und aus irgendeinem Grund möchte sie einen nicht durch den Reifen springen lassen. Also taumelt man nach Hause oder zum Auto oder wohin auch immer und masturbiert. Die Hoden sind geschwollen wie zwei Mikrowellen-Popkorntüten, das Sperma klumpt schon in den Samenleitern zusammen, und es dauert ein paar Minuten an der Schmerzgrenze, bis man in den Org-Modus kommt, aber wenn man die Schwelle überschreitet, bricht es als brutaler Schwall hervor, in dem jedes zartere Vergnügen untergeht, der einem aber eine solch unglaubliche Freisetzung ermöglicht, während man ächzend und stöhnend in einem Samenregen liegt, dass man einiges dafür geben würde, solch eine Intensität noch einmal zu erleben. Tja, das hier war so etwas. Als ich wieder hören konnte, gab Zur Linken der ganzen Szene gerade sein »Gut gemacht« und seinen Segen. Dann ging er. Die Diener gossen B’alche’ in die vier Kohlebecken in den Ecken des Raumes und gingen ebenfalls. Hinter sich banden sie die Tür zu. Wir mussten etwa neunzehn Minuten allein miteinander verbringen, damit unser mutmaßliches Kindnicht dadurch besudelt wurde, dass Koh versehentlich einen anderen Menschen anblickte. Ich fragte mich, ob ich sie wirklich schwängern würde. Für mich war das eine ziemlich seltsame Vorstellung. Nur, wenn ich ein Kind mit Koh hätte, käme es sowieso nicht nach mir. Es käme nach Schakal. Und selbst wenn Koh und ich kein Kind zeugten, bekäme sie entweder eines von jemand anderem oder würde heimlich eines in Auftrag geben und als das ihre vorweisen.
Koh glitt unter mir hervor, und ich sank bäuchlings auf die Kissen aus Makibärenfell und schaute sie an. Wir waren mehr oder weniger zusammen im Bett, und im dämmerigen Dampf mehr oder weniger miteinander allein.
Sie begann zu kichern und band mir das Haar nach hinten, damit es mir nicht ins Gesicht fiel. Die Maya neigten allgemein nicht sehr zum Kuscheln, aber hier war eindeutig Zuneigung im Spiel. Allerdings schien sie es nicht mit dem Oralen zu haben. Wir fummelten noch ein bisschen, und ich versuchte, sie noch einmal zum Kommen zu bringen, als sie sagte, sie wisse meine vielen Ideen zwar zu schätzen, zöge Sex mit Frauen aber vor. Sie legte sich zurück und spielte mit meinem Glied, zog die Vorhaut über die Eichel und schob sie dann wieder zurück. Sie sagte, er erinnere sie an den Legestachel ihrer Wespen, er sei ähnlich gestreift. Ich beugte mich vor und versuchte sie wieder zu küssen, aber Lippenberührungen gehörten einfach nicht zu den Mitteln, mit denen die Maya Zuneigung ausdrückten. Münder waren hier mehr zum Beißen und Kauen bestimmt, und sich mit dem Mund jemandem zu nähern war fast schon ein Angriff. Ich sagte, es sei wie vor über neun mal zwanzig Sonnen, als sie das Tzam lic in meinen Mund brachte, aber sie wollte sich trotzdem nicht darauf einlassen. Stattdessen setzte sie sich auf und betrachtete meinen Beinstumpf, während ich Luft über sie blies, um ihr Kühlung zu verschaffen.
Eine Zeit lang hatte ich überlegt, Koh mit mir zurück in die Zukunft zu nehmen. Zurück in meine alte Jahrhundertwende-Bude. Ich stellte mir vor, wie ich sie herumführte, damit sie die Clique kennenlernte. »He, Jungs, das ist meine Hauptschnecke, die Drachenprinzessin.«
Ich fragte sie.
Sie lachte auf, als wollte sie sagen: du Trottel. Sie hatte Dynastien zu gründen und Feinde auszuplündern und alles Mögliche. Trotz ihrer natürlichen Neugier konnte sie sich nicht im Entferntesten für den Gedanken begeistern, wie eine im Internet bestellte Braut nach Florida
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