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2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

Titel: 2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D'Amato
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den Stein auf einen seitlichen Stern. Es war ein hübscher Zug, aber aus dem Buch. Das heißt, er zeugte nicht von Einblick. Sie drückte auf ihre Uhr.
    »Wahrscheinlich«, sagte ich.
    »Das ist unsere geistige Verbindung.« Sie lächelte. Es war kein ironisches Lächeln, kein schiefes, wissendes, sardonisches Nonkonformistenlächeln, nicht einmal ein humorvolles Lächlen. Es war einfach eine aufrichtige Freundschaftsbekundung. Etwas Seltenes heutzutage. Es war ein Lächeln, als wollte sie sagen: Wir hängen zusammen abund sind miteinander vertraut, ist das nicht toll? Ich spürte, wie meine Augen feucht wurden. Stopp. Bleib hart. Vergiss nicht, dass sie dich verarscht hat. Sie hat dich an der Nase herumgeführt, als wäre sie Fa’pua’a Fa’amu und du Margaret Mead …
    »Ach, ich weiß nicht«, sagte ich. »Vielleicht spielen das alle Kinder.«
    »Nein, das glaube ich nicht. Nur ein paar traurige, introvertierte Außenseiter.«
    »Ja, vielleicht.« Ich neigte den Kopf, schloss das rechte Auge und musterte das Brett mit dem linken, um den Spielstand aus einer neuen Perspektive zu betrachten.
    »Es ist gut, wenn man die verschiedenen Stadien seines Lebens miteinander verbunden hält«, sagte sie. »Die ganzen Jahre zischen einfach vorbei.«
    »Stimmt.«
    »Hast du noch welche übrig?«
    »Was übrig?«
    »Irgendwelche zweiten Teile bei Zeitmaschine, du weißt schon, wo du wieder in dieser Haltung sitzen willst und so.«
    »Ja«, sagte ich. »Einen habe ich übrig.«
    »Und wann ist er fällig?«
    »Am 12. Januar. Mittags. In vier Jahren.«
    »Das ist toll. Vielleicht sollten wir dann zusammen was unternehmen.«
    »Ich weiß nicht … na ja, okay.« Bei dem Thema wurden meine Bewegungen fahrig. Ich nahm einen Stein und setzte ihn, ein Hane unter ihrem letzten Stern. Nichts Bretterschütterndes. Ich drückte auf meine Uhr. Vielleicht muss ich gar nicht herausfinden, überlegte ich, was zwischen ihr und Tony läuft. Vielleicht sollte ich jetzt einfach verschwinden. Nein, bleib. Wenn du jetzt gehst, verrätst du ihr, dass etwas im Busch ist. Wahrscheinlich wird sie sowieso dafür sorgen, dass sie dich noch mehr überwachen. Obwohl das eigentlich merkwürdig ist. Sie ist das Objekt deiner romantischen – oder nicht so romantischen – Begierden, und gleichzeitig dein Stasi- IM . Die ganze Sache ist seltsam. Na ja, NMSL . Nicht Mehr Sehr Lange. Mach sie einfachplatt in diesem Spiel, nimm zwei Happen Bibimbap und verschwinde. Bloß die Ruhe bewahren.
    »Okay, abgemacht. Selbst wenn wir beide bis dahin mit jemand anderem verheiratet sind. Okay?«
    »Ja«, erwiderte ich. »Heiratest du denn jemanden?« Verdammt, Jedface, man stellt Frauen solche Fragen nicht. Mal ’n Tropfen Kaltblütigkeit, ja? Vergiss Tony Sickosic, du hast verloren, komm darüber hinweg. Außerdem, was kratzt es dich? Nichts kratzt mehr. Wir alle sind tot in … nein, nicht tot. Nichtexistent.
    »Nein, ich heirate niemanden«, sagte Marena.
    Ich sagte okay oder so was und versuchte wieder auf das Brett zu starren, doch das Spiel war an dem Punkt angelangt, an dem die Steine wie Pusteln aussehen, die einem aus der Haut brechen, und sich sogar so anfühlen, und man will nur noch, dass es zu Ende geht.
    »Hast du was dagegen, dass Tony hier ist?«, fragte sie. Sie klang ein wenig gedämpft, weil sie wieder am Fingernagel knabberte.
    »Nein, ich meine, er … du weißt schon.«
    »Ich habe ihn nicht angerührt.«
    Aha.
    »Schon okay«, sagte ich. »Du kannst anrühren, was und wen du willst.«
    »Es ist nichts Persönliches. Er ist nur hier, damit er irgendwo bleiben kann.«
    »Was ist denn aus deinen Heiratsplänen geworden?«
    »Das war ein anderer.«
    »Oh.«
    »Und da bin ich mir in letzter Zeit gar nicht mehr so sicher.«
    »Verstehe.«
    »Ich meine … das hat jetzt alles mit Gefühlen zu tun, und Empfindungen.«
    »Ja. Damit habe ich so meine Schwierigkeiten.«
    »Hmm«, machte sie. Sie schien geradezu in ihr Kissen aus Memoryschaum hineinzuschmelzen und streckte alle viere von sich.
    »Vielleicht ist es okay, egal, was geschieht«, sagte sie, »vielleichtgibt es eine vollständige andere Welt da draußen, so wie bei diesem Mr.-Bubble-Zeug.«
    »Was? Ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Dieser Crazy Foam. Die beiden Typen vom Layton-Institut mit den Bubble-Versen.«
    »Ach, das Bubbleverse«, sagte ich.
    »Genau.« Sie meinte die Geschichte von 1998, als zwei von Warren finanzierte Physiker berichteten, sie hätten eine Blase im Quantenschaum

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