2014 - Eine Bestie fÃŒr Arkon
empfand die Frau kälter als den absoluten Nullpunkt. „Wir werden ihm vor der Weiterreise ein wenig Auslauf gewähren. Der Tato ist überzeugt, daß die Langeweile in Fanderlaby-Kelst damit endgültig der Vergangenheit angehört."
Das Bild erlosch, es erschien das Sendezeichen in dreidimensionaler Abbildung. „Das ist eine leere Drohung!" rief Pinocchio aus dem Laden. „Der Mrii'Q ist viel zu gefährlich, um ihn frei herumlaufen zu lassen. Außerdem ist er nicht gut auf Arkon zu sprechen und wird sich zuerst an den Soldaten des Gouverneurs schadlos halten ..."
„Wie meinst du das?" Edina nahm den Strahler aus dem Versteck, schloß es und schob den Tisch in seine ursprüngliche Position. „Meine Analyse des Kommentartextes zur Sendung ergibt, daß dieses Wesen nicht planlos durch Thantur-Lok fliegt. Es hat ein Ziel, und das heißt Arkon. Die Rache treibt den Mrii'Q dorthin."
Ein Signal wies die Zaliterin darauf hin, daß es bis zum Kontakt noch vier Minuten- dauerte. Sie vergewisserte sich nochmals von der Sendebereitschaft der Anlage und suchte den vorderen Teil des Lagerraums auf. Dort stapelten sich die Säcke bis zur Decke.
Entsprechend manipulierter Zucker als Abschirmung energetischer Emissionen, darauf mußte man erst einmal kommen. Entsprechend lagerten die Säcke auch im Stockwerk darüber und bildeten einen fünffach gestaffelten Schutzmantel. Nur nach unten existierte keine solche Abschirmung. Da das Haus nicht unterkellert war und keine wichtigen Versorgungsleitungen darunter entlangführten, stellte das kein Problem dar.
Natürlich vermochten die Zuckersäcke nicht, die fünfdimensionalen Emissionen der Anlage tatsächlich abzuschirmen. Es war auch nicht nötig. Sie fielen im regen Hyperspektrum der Hauptstadt kaum ins Gewicht. Lediglich ein dummer Zufall hätte sie verraten, aber der war bisher nicht eingetreten.
Pinocchio tauchte auf. „Der Laden bleibt über den Mittag geschlossen", sagte der Roboter. „Ich habe das Schild an die Tür gehängt und alle Türen abgesperrt."
Edina lehnte .sich mit dem Rücken gegen die Wand aus Zuckersäcken. Noch etwas mehr als eine Minute bis zum Kontakt.
Unruhe machte sich in ihr breit. Sie wollte die Einheimischen weiterhin in ihrem Kampf gegen die - Übermacht Arkons unterstützen. Wie sie ihren Auftraggeber kannte, würde er das nicht zulassen.
Dieser 20. Juli 1303 NGZ war für Cormitto II gewiß kein Glückstag.
Zwanzig Sekunden!
Edina Varling zählte lautlos mit. Die Maschinen fuhren hoch. Fünf Sekunden vor dem Kontakt flammte der energetische Vorhang auf.
Jetzt!
Mit angehaltenem Atem starrte die Zaliterin auf das flimmernde Materialisationsfeld. Erste Umrisse einer wuchtigen Gestalt zeichneten sich ab, Edina kannte die Kuriertypen, die sie regelmäßig aufsuchten. Keiner von ihnen paßte zu diesen Umrissen.
Innerhalb von Sekundenbruchteilen nahmen sie feste Gestalt an. Der Ankömmling trat zwei Schritte vor und schnippte mit den Fingern. „Oberstleutnant - Sie?"
Mit allem hatte sie gerechnet, nur damit nicht. Edina Varlings Gedanken rasten. So gewichtig waren ihre Alleingänge auf diesem Planeten doch nicht, daß sich der oberste Chef aller USO-Agenten persönlich zu ihr bemühte.
Fassungslos starrte sie auf den kahlen Kopf mit dem breiten Gesicht und den schmalen Lippen. Die hellbraune Samthaut und die anthrazitfarbenen Augenhülsen ließen keinen Zweifel zu.
Stakkatoartig hämmerten Begriffe in Edinas Bewußtsein: Abberufung, Versetzung, Degradierung.
Noch schlimmer: Innendienst.
Der grelle Vorhang fiel in sich zusammen. Jetzt entdeckte die Zaliterin die drei winzigen Gestalten, jede kaum größer als zehn Zentimeter. Sie saßen links und rechts auf den Schultern des Hünen, hielten sich am Kragen seines Kampfanzugs fest. Ihre Gesichter wirkten verkrampft.
Noch nie hatte Edina Varling Siganesen zu Gesicht bekommen. Jetzt wußte sie erst recht nicht mehr, was sie von diesem Besuch halten sollte. „Leutnant Varling, ich grüße Sie", sagte Monkey knapp. „Wo steckt das Ungeheuer?"
Also geht es um den Mrii'Q, dachte Edina überrascht.
Sie antwortete so präzise wie möglich. „Er ist vor nicht einmal einer halben Stunde eingetroffen.
Die Nachricht kam soeben über Trivideo. Mir liegen noch keine Informationen vor, ob er auf dem Raumhafen bleibt oder anderswo untergebracht wird."
„Bringen Sie es in Erfahrung. Arkon schickt ein Spezialschiff hierher, um den Mrii'Q abzuholen."
Für Monkey schien damit alles gesagt. Er wandte
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