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2015 - Mein Freund der Tod

Titel: 2015 - Mein Freund der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Spezialisten.
    Die Vorsicht erwies sich als begründet. Da die Korvette ohne aktivierten Paratron ins Arkon-System einflog, nur im Schutz eines Prallschirms gegen Mikrometeoriten, erfaßte der Bioscanner exakt vierzig Personen. Außerdem den Mrii’Qaaler. Kein Anlaß also für die planetare Verteidigung, irgendwie einzugreifen.
    Vielleicht hätte man ein paar Dutzend USO-Spezialisten in abgesicherten Räumen verstecken können, denn Bioscanner waren gewiß fehlerhaft, aber nur der Schatten eines Verdachts, der die Wachflotte zwang, die KYRANTAR näher in Augenschein zu nehmen ... und der Verteidigungsminister der LFT blieb auf Arkon I.
    Die Daten, die „Sternvogel" unter Einsatz seines Lebens aus den Syntroniken des Golkana-Gefängnisses beschafft hatte, waren unbezahlbar. In der Aufbereitung hatten sie Details offenbart, die den Männern und Frauen des Einsatzkommandos über Hypnoschulung vermittelt worden waren. Mit dem Ergebnis, daß sie sich in den Hochsicherheitstrakten möglicherweise besser zurechtfanden als die Architekten selbst. „Die Datenübermittlung wurde soeben abgeschlossen", meldete die Pilotin. „Ich bekomme keinen Zugriff, alle Funktionen sind gesperrt. Achtung; Beginn einer Überlichtphase in neunzig Sekunden."
    „Welche Koordinaten?" wollte Roi Danton wissen. „Nicht zu identifizieren."
    „Okay." Danton alias Jallok Zarghon nickte verbissen. „Der Tanz beginnt also. Was meinen Sie, Monkey?"
    Scheinbar gedankenverloren starrte der Oxtorner seine Pranken an. Er hatte die Hände ineinander verschränkt und dehnte die Finger. Nur kurz schweifte sein Blick zum Kommandanten ab, dann stieß er ein Grollen aus, das Zustimmung ebenso wie Unschlüssigkeit bedeuten konnte.
    Danton verzog unwillig die Mundwinkel, schwieg aber ebenfalls. Hatten die Arkoniden Verdacht geschöpft? Dann war es sehr gut möglich, daß die Korvette nicht über Arkon I, sondern in Reichweite eines größeren Verbandes den Hyperraum wieder verließ. Die KYRANTAR war für den Transport des Massenmörders präpariert, deshalb griff die Fernsteuerung zu, ohne daß die Crew darauf Einnuß nehmen konnte. Niemand hatte diese Möglichkeit in Erwägung gezogen, aber sie war logisch für den Fall, daß der Mrii'Q das Unmögliche geschafft hätte, die Mannschaft in seine Gewalt zu zwingen.
    Noch dreißig Sekunden ... Lediglich die oberen beiden Drittel des Panoramaholos zeigten den Weltraum, die ferne Sonne und, als schmale Sicheln, vier der äußeren Planeten. Im unteren Bereich erschienen die eingeblendeten Metagrav-Symboliken: Ein abnehmendes Balkendiagramm zeigte die letzten Sekunden bis zum Übertritt in den Hyperraum durch den Metagrav-Vortex, den Potentialtrichter des im Schwerkraftzentrum des Hamiller-Punkts künstlich erzeugten kurzlebigen Pseudo-Black-Hole. Der Übertritt als solcher vollzog sich mit Ausnahme der optischen Effekte für die Besatzung unmerklich.
    Nicht anders der Rücksturz.
    Nach wenigen Sekunden Überlichtflug war die Sonne auf ein Mehrfaches ihrer bisherigen Größe angewachsen. Mit bloßem Auge waren drei Planeten zu erkennen, zwei davon auf identischer Umlaufbahn. Arkon II, die Handels- und Versorgungswelt und, bei einer Distanz von viereinhalb Millionen Kilometern fast schon zum Greifen nahe, die Kristallwelt Arkon I. Der Kriegsplanet und Flottenstützpunkt Arkon III existierte nur mehr in Form eines Asteroidenschwarms.
    Ein arkonidisches 800-Meter-Schlachtschiff näherte sich. Mit den im Äquatorbereich und an beiden Polen halb eingedockten 150-Meter-Kreuzern als Großbeibooten wirkte es durchaus imposant, vor allem genügte eine einzige Salve, umdie KYRANTAR aus dem All zu fegen. Das Schlachtschiff lag auf Kollisionskurs. „Funkkontakt?"
    „Negativ."
    Roi Danton wandte den Blick nicht mehr von den Schirmen, auf denen der Großraumer schon in Details zu erkennen war.
    Sekundenlang hallten feine Vibrationen durch die Zentrale, die syntronische Verstärkung auftreffender Impulse der gegnerischen Zielerfassung. „Streustrahlung beweist Hochfahren der Geschütze! Bislang keine Energie auf den Transformlafetten."
    „Machen Sie sich um unseren Geleitschutz keine Sorgen", sagte Danton. Allerdings würde kein arkonidischer Kommandant nur drei Lichtsekunden von der Kristallwelt entfernt das Feuer aus Transformgeschützen eröffnen.
    Der 800-Meter-Raumer setzte sich mit lächerlich geringen zehn Kilometern Distanz neben die Korvette. „Zum Glück kann der Mrii'Qaaler nicht sehen, welchen Respekt die

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