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2016 - Die Einsamen der Zeit

Titel: 2016 - Die Einsamen der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nichts mehr fanden, was sie zerkauen konnten. Er schluckte nicht er ließ die einzigartige Speise in seinen Magen hinabgleiten. Der Totenpilz schmeckte nach Erde und Wald. Aber nach was für einer herrlichen Erde! Und nach was für einem wunderbaren Wald!
    Als La-Pharoke fertig gegessen hatte, begann der Totenpilz eine wohlige Wärme in seinem Magen zu entfalten. Nur Wärme, keine Hitze mehr. Und die Wärme durchflutete seinen Körper, sie sprang von Dendrit zu Dendrit, stieg höher und legte sich sanft um seine Schläfen. Wenn das ein Fieber war, dann war es das angenehmste Fieber, das es geben konnte.
    La-Pharoke schloß die Augen.
    Ein rostbrauner Schemen schwamm durch seinen Geist. Dann wurde der Schemen zum mächtigen Körper eines Naurach. War es Angusarath? War es vielleicht gar kein Naurach? Nein, es war kein Naurach. Es war auch kein Pilz, sondern ein steinerner Obelisk. Der Obelisk stand unter einem silberfarbenen Himmel und wurde von drei Sonnen beschienen aber er warf keinen Schatten.
    ESTARTU, flüsterte der Obelisk. Grenzenloses Glück ...
    Aus der Weite des Himmels sank ein Schmetterling mit Spiralen auf den Flügeln herab und setzte sich auf den schattenlosen Obelisken. Die Spiralen begannen zu kreisen, bis sie zu einem Strudel wurden, in dem La-Pharoke versank. Am Grund des Strudels erwartete ihn Angusarath.
    Geh zurück! blinkten seine Lichter. Geh zurück und kämpfe für uns! Kämpfe für uns alle...
    Die Lichter stoben auseinander und wurden zu einer flirrenden Sporenwolke. Die Sporenwolke ballte sich zusammen und verwandelte sich in eine feuerspeiende Rose. Die Rose zerplatzte, und ein Regen aus Schmetterlingsflügeln ging auf ein tiefschwarzes Meer nieder.
    Als La-Pharoke die Augen wieder öffnete, fühlte er zwei Dinge gleichzeitig: den Schmerz eines endgültigen Abschieds. Und eine neue, nie gekannte Zuversicht.
    Nun wußte er, was mit den verschwundenen Schrumpfseelen der Naurach geschehen war. Sie waren gegessen worden. Und er wußte auch, was er zu tun hatte.
    Er würde kämpfen. Er würde Zeiban Vit-Terous die Stirn bieten.
    Wenn es die Konventordnung nicht zuließ, daß er ein zweites Mal in die Rednermuschel trat, mußte die Konventordnung eben umgestoßen werden!
    Wie konnte er hoffen, eine wirksame Strategie gegen die doppelgesichtigen Invasoren durchzusetzen, wenn es ihm nicht einmal gelang, einem größenwahnsinnigen Philartisten und seinem weltentrückten KünstlerKlüngel Widerstand zu leisten?
    La-Pharoke warf einen letzten Blick auf die schäumenden Wasserfälle und trat mit erhobenem Haupt durch die Schleusenblüte, um sich dem Kronenkonvent erneut zu stellen.
    Und die Seele Angusaraths und alle Geister der Pilzer von Uum würden mit ihm sein...
     
    10.
     
    Mundänensturm
     
    Es war einfacher, als er gedacht hatte.
    La-Pharoke hatte kaum den Konventsaal betreten, als Xho MaTerre, der eben seine Rede begonnen hatte, abrupt abbrach und zu ihm hochblickte. Durch das Lupenfeld über der Rednermuschel konnte La-Pharoke sehen, daß die Augen des greisen Kronefen von Pyrminox erfreut aufblitzten.
    La-Pharoke nahm denselben Weg, den er heraufgekommen war zu Fuß über die Antigravrampe. Er fühlte sich leicht und kräftig. Er wußte, daß ihn etwas umgab.
    Etwas Ungreifbares. Und die im Saal versammelten Delegierten, die sich in einer zögernden Welle nach ihm umdrehten, wußten es auch.
    Tharoidoner waren schwache Empathen. Aber wahrscheinlich mußte man gar kein Empath sein, um zu erkennen, daß der La-Pharoke, der hier zurückkehrte, nicht derselbe war, der erst vor kurzem geschlagen und niedergeschmettert den Saal verlassen hatte. „Ich begrüße den Verwysen La-Pharoke", ertönte die überraschend klare und feste Stimme Xho MaTerres von der Rednermuschel. „Wir freuen uns, dich wieder in unserer Mitte zu haben. Du hast deine Kandidatur für das Amt des Galaktischen Prinzipals bekanntgegeben. Wir würden gerne mehr darüber hören. Komm bitte in die Rednermuschel und sprich zu uns!"
    „Verrat!" schrie Zeiban Vit-Terous aus der Prinzipalsloge und hieb mit seinem Stock durch die Luft. „Er hat kein Recht mehr zu sprechen!"
    „Aber ich als Kronefen habe das Recht, ihm meine Redezeit zur Verfügung zu stellen", erwiderte Xho MaTerre ruhig. „Und das werde ich tun."
    La-Pharoke ging über die Energiebrücke vorbei an einem vor Zorn erbleichten Zeiban Vit-Terous, der hektisch getrocknete Tha'roi'dsandohPlättchen in sich hineinstopfte und ihn mit seinem irrlichternden Blick

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