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2016 - Die Einsamen der Zeit

Titel: 2016 - Die Einsamen der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Automentales Zwiegespräch", erläuterte ich knapp.
    Die blonde Kommandantin im enggeschnittenen Hosenanzug aus farbveränderlichem Variosamt nickte. Wie der Rest der Besatzung wußte sie natürlich über meinen aktivierten Logiksektor Bescheid. „Und was sagt der Nörgelsektor?"
    „Daß wir im Ar...Arresum sind, wenn uns nicht schnell etwas einfällt."
    „Da hätten wir wenigstens Freunde. Hier gibt es niemanden, der uns helfen kann."
    Fee Kellinds „hier" bezog sich wohl eher auf die Zeit als auf den Ort. Die unfreiwillige Reise über 18 Millionen Jahre in die Vergangenheit hätte uns auch in der heimatlichen Milchstraße zu Fremden gemacht. Und auf der anderen Seite des Universums erst recht. „Wirklich niemand, Fee? Die Mom'Serimer halten die SOL für ein Schiff der ESTARTU.
    Die Gegner der Mundänen, die Völker der Galaktischen Krone, kämpfen im Namen von ESTARTU..."
    „Zumindest haben sie im Namen von ESTARTU gekämpft", sagte Fee Kellind und deutete auf die Umgebungsholos mit den seit 22 Jahren durchs All treibenden Überresten einer einst mächtigen Kronenflotte.
    Keines der Schiffswracks, deren Spezifika die Mom'Serimer von NachtAcht in SENECAS Speicher überspielt hatten, machte noch einen irgendwie raumflugtauglichen Eindruck.
    Die grünvioletten, 450 Meter langen Blütenschiffe glichen verbeulten, zerquetschten, geschmolzenen Stahlhyazinthen.
    Die gelbgoldenen, über 3000 Meter langen Blattschiffe, eigentlich ein Inbegriff technischer Eleganz, trudelten wie abgerissen und verwelkt durch die fast absolute Kälte des Vakuums.
    Und die gewaltigen, in ihrer Grundform der SOL nicht unähnlichen wenngleich viel filigraneren Doppelkelchschiffe wiesen über ihre imponierende Länge von siebeneinhalb Kilometern unzählige klaffende Wunden auf, die mundänische Strahlengeschütze in ihre mattgoldenen, da und dort auch leuchtendgrünen Außenhüllen gerissen hatten.
    Nein, diese Flotte hatte in der Tat schon vor langer Zeit ihren letzten Kampf gekämpft.
    Und von den Serimern des TormKaraendSystems, die gerade mal über eine Handvoll unterlichtschneller Fähren für die Ausschlachtung ebendieser Geisterflotte verfügten, war erst recht keine Hilfe zu erwarten.
    Aber Hazel 14 oder Segafrendo war riesig.
    Der Radius der Kugelgalaxis betrug 135.000 Lichtjahre also mehr als das Doppelte der Milchstraße, die im Vergleich dazu lediglich eine platt gedrückte, in schüttere Spiralarme ausfransende Scheibe war.
    Segafrendo brachte es auf unglaubliche fünf Billionen Sonnenmassen.
    Irgendwo dort draußen mußte es doch noch einsatzfähige Schiffe der Galaktischen Krone geben, die uns zu Hilfe kommen konnten.
     
    *
     
    Im Transmitterbogen der SOLZentrale materialisierte mit funkensprühendem Sichelkamm Tonko Kerzner, der Leiter der Abteilung Außenoperationen. Seine ertrusischen Pranken umfaßten mit erstaunlicher Behutsamkeit drei goldene Scheiben, die er wie rohe Eier vor sich her trug.
    Ich hielt sie für PositronikPlatinen oder exotische Datenträger.
    Der massige, 2,55 Meter große Ertruser mit Sichelkamm 2,80 Meter stapfte in seinem ausgebeulten Allzweckoverall auf mich los, bemerkte meinen angespannten Gesichtsausdruck und überlegte es sich anders. Er machte kehrt und wandte sich einem durch Dimmfelder abgetrennten und mit Formenergiemöbeln ausgestatteten Bereich zu, den sich Tangens der Falke im hinteren Teil der Zentrale eingerichtet hatte.
    Myles Kantor nannte die wüste Ansammlung von Formenergieprojektoren, feststofflichen Konsolen und zweckentfremdeten SENECAKnotenrechnern „die PSIBude dieses ausgezuckten Kosinus".
    Tangens der Falke selbst nannte den TechnoWirrwarr seine „provisorische UHF-Zentrale". Von hier aus untersuchte er die rätselhafte psionische Aura, die der SOL seit unserer Versetzung nach Segafrendo anhaftete. Der Raum nahe der Kommandozentrale, den sich der eigenwillige Wissenschaftler zu diesem Zweck ursprünglich eingerichtet hatte, war ihm inzwischen zu klein geworden.
    Einige der von Tonko Kerzner koordinierten Außenteams wie die in einem zweifelhaften Ruf stehende Gruppe der Schatztaucher waren der wissenschaftlichen Abteilung zugeordnet und unterstanden damit formell dem direkten Oberbefehl des Stellvertretenden Chefwissenschaftlers der SOL. Also hatte der Besuch des auf Süßigkeiten versessenen Ertrusers bei Tangens dem Falken wahrscheinlich etwas mit unseren kürzlich abgeschlossenen Außenoperationen auf Pragaend zu tun.
    Ein erstaunter Ausruf Ronald Tekeners lenkte

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