2018 - Der Untergang der Krone
gab Lo-Sakke unverbindlich Antwort.
Aber Minduos hörte gar nicht hin. Er sah Fullome wanken und sprang hin, um ihn vor einem Sturz zu bewahren und ihn zu stützen. „Verehrter Meister Fullome, was ist mit dir?" erkundigte sich der Kosmologenschüler besorgt. „Dies ist der Augenblick meines höchsten Glückes", murmelte Fullome mit schwächer werdender Stimme. Der Serimer sah seinen Schüler ein letztes Mal an und sagte: „Halte alles fest, was du hier erlebt hast, mein lieber Minduos ..."
Dann schloß der alte Kosmologe für immer die Augen.
Minduos war nun der Lehrer. Er gab sein Wissen über Thoregon an Sothan weiter, und dieser übermittelte es später an seinen Lieblingsschüler Guaron. Dieser setzte diese Tradition fort, ebenso wie dessen Nachfolger Voitila.
Und dies geschah über viele Serimergenerationen so, bis die Zeit an Aboral war, das Vermächtnis von seinem dahinscheidenden Meister Allasyo in Empfang zu nehmen.
Inzwischen war viel Zeit vergangen, und in Aborals Archiv hatte sich ausreichend Material angesammelt. Damit war es ihm möglich, die Geschichte von Thoregon fortzusetzen. Es gab zwar einige Wissenslücken, die vor allem Geschehnisse auf höherer kosmischer. Ebene betrafen.
Doch Aboral war der Meinung, daß die Sterblichen nicht alles bis ins letzte Detail zu durchschauen brauchten. Es war schon richtig, daß einige kosmische Geheimnisse gewahrt blieben. Im übrigen konnte er aus dem Ablauf der Geschehnisse rückblickend gewisse Rückschlüsse auf die Hintergründe ziehen.
Der Besuch des Helioten hatte bei ESTARTU offenbar etwas ausgelöst, was bei der jungen Superintelligenz bisher wohl nur unterschwellig vorhanden gewesen war. Nämlich der Wunsch nach Entscheidungsfreiheit außerhalb der von den Kosmokraten diktierten Normen.
Es war noch zur Zeit von Meister Guaron, daß ESTARTU ihre Pflanzenväter über ihren Entschluß informierte, ein Thoregon gründen zu wollen. Dies wurde durch eine Aussage des Arystischen Mönchs My-Ninosh aus dieser Zeit dokumentiert.
Er hatte gegenüber dem Kosmologen Guaron folgende Aussage gemacht: „Mein Pflanzenvater Arystes ist in großer Sorge, daß ESTARTU einen Fehler begehen könnte, wenn sie sich in das Absolute Vakuum begibt. Dieses Risiko muß sie allerdings auf sich nehmen, um dieses absolute Nichts zu stabilisieren und so einem Thoregon zur nötigen Basis zu verhelfen.
ESTARTU hat jedoch alle Warnungen in den Wind geschlagen und ist fest entschlossen, an der Idee eines Thoregon festzuhalten."
Es sollte noch einige Zeit vergehen, bevor ESTARTU zur Tat schritt. Die Superintelligenz wollte noch einige Vorbereitungen treffen, um ihre Mächtigkeitsballung während ihrer langen Abwesenheit abzusichern, die nötig war, um das Absolute Vakuum zu stabilisieren. Dazu gehörte natürlich, den Pflanzenvätern und den Kronenkriegern entsprechende Instruktionen zu geben.
Noch ehe ESTARTU in Sachen Thoregon richtig aktiv werden konnte, erfuhren die Kosmokraten auf geheimnisvolle Weise von ihren Bestrebungen. Ihre folgenden Taten konnten nur den Zweck haben, ESTARTU zu beugen.
Derselbe Arystische Mönch, nämlich My-Ninosh, erzählte Jahre später Guarons Nachfolger Voitila folgende Geschichte: „In den letzten Segaf trafen auf Orllyndie immer wieder seltsame, furchterregende Wesen ein.
Manche von ihnen sahen wie Ungeheuer aus Alpträumen aus, andere wiederum schienen gar ohne Leben, wirkten kalt wie der Tod, und manche waren überhaupt körperlos. Aber alle besaßen sie eine negative Aura, die gegen ESTARTU und die ihren gerichtet war. Diese Schrecklichen suchten auch die anderen Pflanzenväter heim, wie Xix von Jonello Voo IV, Kiyono vom Planeten Kym und alle anderen. Sie verfolgten allesamt den Zweck, ESTARTU den Mut zu nehmen, sich auf ein Thoregon einzulassen. Doch alle Scharen von Vasallen der Kosmokraten konnten ESTARTU nicht einschüchtern.
Die Superintelligenz berief auf Jonello Voo IV ein Konzil ein, an dem nicht nur Trieblinge aller Pflanzenväter und Josminenführer, sondern auch die Gesandten der Kosmokraten teilnahmen.
Dabei wurden die Bedingungen ausgehandelt, unter denen ESTARTU ihr Thoregon begründen durfte. Arystes war nicht gewillt, über Einzelheiten dieses Konzils zu sprechen. Er meinte, daß ich von diesen Geschehnissen ohnehin nichts begreifen würde - und ich glaube ihm das vorbehaltlos.
Aber er faßte einiges zusammen und formte es in der Windsprache zu Begriffen, die für mich verständlich waren.
Es wurde bei diesem
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