2018 - Der Untergang der Krone
wiederum Fremde in Segafrendo auf.
Sie kamen in Raumschiffen ohne Zahl. In Raumschiffen, wie sie zuvor noch nie in Segafrendo gesichtet worden waren. Es waren schwarze, furchteinflößende Zylinderobjekte, deren Anblick allein Furcht und Schrecken unter den Völkern der Galaktischen Krone verbreitete.
Die Zahl der schwarzen Schiffe stieg von Tag zu Tag, und bald waren es hunderttausend von ihnen, die, über ganz Segafrendo verteilt, gezählt wurden. Und es wurden ihrer immer mehr.
Nur - die Kronenkrieger hatten keinen Grund, mit ihren Sphärenrosen einzugreifen, denn die Fremden zeigten keinerlei Feindseligkeiten.
Sie waren nur präsent und setzten sich mit ihren Pulks aus schwarzen Raumschiffen überall in Segafrendo fest. Es wirkte beinahe so, als wollten sie die Krieger der Krone mit ihrer bloßen Anwesenheit dazu provozieren, die Feindseligkeiten zu eröffnen. Doch ein solches Vorgehen hätten die Josminen nie in Erwägung gezogen. Es lag nicht in ihrem Wesen - und entsprach auch nicht der Philosophie aller Kronenvölker -, Fremde anzugreifen, solange sich diese friedlich verhielten.
Die Kronenkrieger beobachteten die Fremden lediglich mit höchster Alarmbereitschaft, registrierten ihre Raumschiffsmanöver und hörten ihre Funksprüche ab. Und aus dem Funkverkehr der Fremden bezog die Galaktische Krone die wertvollsten Informationen. Zwar erfuhr man auch auf diese Weise nichts über ihre Absichten, aber abgesehen davon erhielt man eine Fülle aufschlußreichen Materials.
Die Fremden nannten sich selbst Mundänen.
Co-Apriko war mit seinem Adlatus Merlio unterwegs in den Raumsektor der Riesensonne Cours, um ein Psychoprofil dieser Mundänen auszuarbeiten. Er wollte vor allem der Frage nachgehen, ob die Mundänen von derselben Macht geschickt worden waren wie die beiden Invasoren zuvor.
Das hätte wertvolle Aufschlüsse über ihre Absichten und den Kronenkriegern eine Handhabe zum Eingreifen gegeben. Aber als Co-Apriko das Zielgebiet erreichte, da überkamen ihn ernste Befürchtungen, ob es für ein Eingreifen nicht bereits zu spät war.
Denn im Raumsektor Cours hatte sich etwas zusammengebraut, was dem hochsensiblen Tharoidoner als unfaßbare, nicht greifbare Bedrohung erschien.
Aus den aufgefangenen Funksprüchen ging hervor, daß die Mundänen aus einer Galaxis stammten, die sie Dubensys nannten. Anhand ihrer Nachschubrouten konnte Dubensys als eine Spiralgalaxis in fünf Millionen Lichtjahren Entfernung identifiziert werden.
Es wurde von den Mundänen aber auch noch der Name einer zweiten Galaxis genannt. Sie hieß Pikh-Delta, und es schien, daß sie gegen diese zuletzt einen Eroberungsfeldzug geführt hatten.
Die Nachschubrouten der Mundänen gaben ein zusätzliches Rätsel auf. Denn über diese kamen nur vergleichsweise kleinere Flotten, die die Massierung so gigantischer Raumschiffsverbände in Segafrendo nie erklären konnten.
Erst als die Josminen einen Kode der Mundänen entschlüsselten und so auch Geheimbotschaften abhören konnten, erfuhren sie Aufklärung über das Geheimnis einer scheinbar wundersamen Fluktuation und Vermehrung von mundänischen Raumschiffen.
Das Geheimnis hieß S-Zentranten. Dieser Begriff wurde erst durch Abhören der mundänischen Geheimbotschaften bekannt. Bei den S-Zentranten mußte es sich um unvorstellbar große fliegende Stützpunkte handeln, die eine schier unschätzbare Zahl von Mundänenschiffen aufnahmen konnten.
Einmal wurden per Geheimbefehl vom S-Zentranten MASMOKO sage und schreibe zehn Millionen Kriegsleichter und 20.000 der gewaltigen Kriegstürme angefordert - und diese tauchten bald darauf im Gebiet der strategisch bedeutungslosen Riesensonne Cours auf. Und dort blieben sie fortan stationiert.
Die Josminen schlossen allerdings aus verschiedenen Anhaltspunkten, daß die Kapazität des S-Zentranten MASMOKO noch viel höher war. Und daß zumindest drei weitere S-Zentranten im Bereich von Segafrendo stationiert waren. Bald darauf schienen die Mundänen jedoch dahintergekommen zu sein, daß ihr Kode geknackt worden war, und sie änderten ihn.
All diese Hintergründe wurden den Kronenkriegern jedoch erst nach Ablauf von etwa zwanzig Segaf bekannt.
Aber diese Erkenntnisse reichte den Kronenkriegern nicht aus, um drastisch gegen die Infiltration der Mundänen vorzugehen. Für sie galten die Mundänen als nicht kriegerisch, solange sie nicht gegen diese Unschuldsregel verstießen.
Und die Mundänen taten nichts, was die Geduld der Galaktischen Krone
Weitere Kostenlose Bücher