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2018 - Der Untergang der Krone

Titel: 2018 - Der Untergang der Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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angebracht gewesen.
    Ist es das, was Lo-Sakke uns hat vorführen wollen? fragte sich Fullome. Er war ein wenig enttäuscht, denn er hatte sich wenigstens erhofft, mit Pflanzenvater Ralljar in Kontakt treten zu können. Dies wäre nämlich sein letzter Wunsch gewesen.
    Fullome wollte den Ralljarischen Mönch gerade darauf ansprechen, als dieser sich plötzlich versteifte und mit entrückter Stimme sagte: „Es ist soweit. Große Dinge bahnen sich an ..."
    Unweit von ihnen geriet die Oberfläche eines Blattes in Bewegung. Und vor den staunenden Augen des Kosmologen und seines jungen Schülers bildete sich aus dem Blatt die Gestalt eines Tharoidoners heraus. „Ist das der Pflanzenvater?" platzte Minduos heraus.
    Aber es waren die letzten Worte, die er vor den darauffolgenden Ereignissen sprach. Der Rest war ehrfürchtiges Schweigen.
    Die Sonne stand im Zenit und zeigte ihre ganze Kraft. Aber da war noch ein Licht, winzig gegen die Sonne, aber weitaus näher und von viel größerer Intensität. Dieses zweite Licht war nicht von so grellem Weiß wie die Sonne, sondern von silberner Frische. Der Silberball senkte sich auf die Gestalt des blauhäutigen Tharoidoners herab und tauchte diesen in seinen Schein.
    Was ist das? formte sich in Fullomes Geist die Frage.
    Niemand brauchte ihm eine Antwort zu geben, denn im selben Moment wußte der Serimer, daß dieses Kugelwesen aus Silberlicht ein Heliote war. Das war so klar, als hätte er es schon immer gewußt. Und Fullome wußte im selben Augenblick auch, daß es sich bei diesem Helioten um ein kosmisches Geschöpf handelte, das im Universum von sehr großer Bedeutung war. Es stand über einem Pflanzenvater, ja, in gewisser Weise sogar über einer Superintelligenz wie ESTARTU.
    Der Heliote sank auf gleiche Höhe herab wie die Gestalt des Tharoidoners und blieb einige Armlängen von ihm in der Schwebe.
    Dann vermittelte das geballte Silberwesen die Botschaft, daß es in Freundschaft gekommen sei, daß dies aber mehr als nur ein Höflichkeitsbesuch sei. Die Gedankenaura des Helioten ließ Ralljar, der als Vertreter der ESTARTU fungierte, wissen, er habe über bevorstehende kosmische Großereignisse zu berichten. „Was sind das für Ereignisse, von denen du mir berichten willst?" fragte ESTARTU durch den Mund des Tharoidoners, dessen Gestalt der Pflanzenvater angenommen hatte.
    Und der Heliote erklärte: „In einem Gebiet dieser Galaxis, das die Völker meiden, wird schon in naher Zukunft ein kosmisches Phänomen entstehen, das man als Art blinden Fleck bezeichnen könnte. Es handelt sich dabei um eine Zone, in dem ein Absolutes Vakuum herrscht. Absolute Vakua entstehen und vergehen ständig im Universum, wie ESTARTU bekannt sein müßte. Man kann ein solches Absolutes Vakuum jedoch auch - mit der Kraft einer Superintelligenz - stabilisieren und so eine neutrale Zone bilden. Ein Thoregon! Der Begriff bezeichnet einen Machtsektor, auf den die Hohen Kosmischen Mächte keinen Einfluß haben. Ein Thoregon würde einer Superintelligenz völlige Unabhängigkeit von den Kosmokraten ebenso wie von den Chaotarchen und damit größtmögliche Handlungsfreiheit gewähren. Das Absolute Vakuum in Segafrendo wird groß genug sein, um eine Superintelligenz vom Range der ESTARTU aufzunehmen. Auf diese Weise hätte ESTARTU die Möglichkeit, einen Weg der Mitte zu gehen, ohne sich dem Diktat der Hohen Kosmischen Mächte unterwerfen zu müssen."
    Die Zeit schien im Garten des Ralljar stillzustehen. Nichts rührte sich. Selbst die Pflanzen und die Tiere schienen in temporärer Starre zu verharren. „Das ist ein verlockendes Angebot", ließ sich ESTARTU schließlich über ihren Mittler vernehmen. „Denke darüber nach!" meldete sich der Heliote abschließend. „Es bleibt nicht mehr viel Zeit, diese einmalige Chance zu ergreifen, um deine eigenen individuellen Wege gehen zu können."
    Mit dieser letzten Verkündung schwebte der silberne Ball empor und tauchte scheinbar in die Glut der fernen Sonne ein.
    Der Zauber des Augenblicks erlosch. Ralljars Tharoidonergestalt versank wieder in dem Blatt, aus dem er hervorgegangen war. Die Realität hielt wieder Einzug in den Garten des Pflanzenvaters.
    Es dauerte lange, bis sich die unbeteiligten, außenstehenden Beobachter dieser Szenerie gefaßt hatten. Wie nicht anders zu erwarten, war es Minduos, der nicht länger an sich halten konnte und herausplatzte: „Was ist ein Thoregon denn nun eigentlich?"
    „Wir - oder unsere Nachkommen - werden es erfahren",

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