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2019 - MundÀhnen-Alarm

Titel: 2019 - MundÀhnen-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Schleuse ab, ohne auf eine Unregelmäßigkeit zu stoßen. Es wurde jetzt rasch dunkel, der Tag ging zu Ende. Die Sonne' schickte ihre letzten Strahlen mdie Gischt, über der sich ein schwacher Regenbogen spannte. Es wurde Zeit, daß Zanecchi in die Stadt kam, deren transparente Kugeln nun bereits teilweise erleuchtet waren. „Hier komme ich nicht hinein", knurrte der Mundäne enttäuscht. „Dann muß ich doch auf die Plattform klettern und..."
    Es wurde ihm leichter gemacht, als er gedacht hatte.
    Der Mun-12 hatte die Hälfte der Strecke nach weiter oben in der Dämmerung zurückgelegt, als er plötzlich dicke Stränge von einer Seite der Plattform herabhängen sah. Sie schaukelten leicht im Wind, der nun die Gischt versprühte und an dem einsamen Soldaten rüttelte.
    Einer der Stränge wurde dicht vor sein Gesicht geweht, und er griff instinktiv danach. Er sah, daß es sich um eine lange, fleischige Wurzel handelte, die von der Plattform herabwuchs und offensichtlich in der Gischt Nahrung suchte.
    Noch als er sie in der Hand hielt, spürte er, wie sie sich nach oben einzog. Zanecchi handelte automatisch. Instinktiv wickelte er sich die Wurzel um das linke Handgelenk und schloß seine Beine und Füße um sie. Er, dem so selten etwas gelang, ging auf volles Risiko und vertraute sich der Wurzel an in der Hoffnung, daß sie erstens sein Gewicht trug und ihn zweitens bis auf die Plattform hinaufzog.
    Und sein Mut wurde belohnt. Mun-12 Zanecchi wurde emporgerissen, und die Kante der Plattform kam langsam näher. Schon fragte er sich, wie er sich über sie schieben konnte, im entscheidenden Augenblick. Dann erfolgte ein plötzlicher Ruck, der ihn völlig überraschte und seine Gedanken Makulatur werden ließ. Mun-12 Zanecchi wurde über die Kante geschleift, bis er auf der Plattform lag, und zwar auf dem Rücken. Er war vollkommen überrascht worden, aber wenigstens so geistesgegenwärtig, die Wurzel sofort loszulassen und sie sich auch von den Beinen zu winden. Er sah, wie sie zuckte und peitschte, um sich dann, ihres Ballasts ledig, wieder in die Tiefe zu schieben.
    Es gab mindestens zehn dieser Wurzeln hier, und alle kamen sie aus dem Zwischenraum zwischen diesem und einem Nachbargebäude - sofern er die Kugeln als Gebäude ansehen konnte.
    Zanecchi atmete tief durch und wartete, bis das Pochen seines Blutes in den Schläfen aufgehört hatte. Dann richtete er sich vorsichtig über die linke Seite auf und sah im Licht der Innenbeleuchtung den ovalen Eingang dieser Wohnkugel vor sich. Und es hatte ganz den Anschein, als stünde er offen!
    Viel Zeit konnte er sich nicht nehmen.
    Noch sah er keinen Blauen, und auch sein Pux meldete sich nicht. Aber das konnte sich jeden Augenblick ändern.
    Zanecchi stand auf und schwankte auf den Eingang zu, in der linken Hand den Nuklearbrenner.
    Dabei mußte er unwillkürlich an die Fragen von Mautsch denken. Woher kam dieses Wesen wirklich? Und wieso beschäftigte er sich überhaupt damit? Das war lächerlich! Niemand hatte ihm zu sagen, wie er mit dem Blauen Blond umzugehen hatte.
    Er blieb kurz vor dem Eingang stehen. Eine gewisse Hilfe stellte das primitive Multiortergerät dar, über das er noch verfügte. Aber es zeigte nichts an, also keine Energiequelle in der Nähe, kein aktiver Transmitter und vor allem kein Hyperfunkgerät in Bereitschaftsmodus.
    All das mußte er tiefer in der Stadt finden, und hier war der einzige Zugang, der für ihn erreichbar war. Er trat durch das Oval und gelangte in eine warme Umgebung mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Auf den ersten Blick sah es hier aus wie in einem Gewächshaus.
    Der Boden war von einer Art Moos bedeckt; überall wuchsen Pflanzen in die Höhe, bis hin zur Decke, die sie zu stabilisieren schienen. Bei einigen der Pflanzen entdeckte er so etwas wie Spinndrüsen. Feine Netze, fast bereits Tücher, spannten sich zwischen den fleischigen grünen Ästen.
    Er drehte sich um und kniff die Augen zusammen. Und tatsächlich, selbst der Eingang zu dieser Kugel schien pflanzlicher Natur zu sein, vergleichbar den Spaltöffnungen von Blättern. „Die Blauen", murmelte er. „Leben sie in solcher Symbiose mit der Natur?"
    Aber das interessierte ihn eigentlich nicht. Sein Interesse galt nach wie vor einem funktionsbereiten Hyperfunkgerät. Er mußte eines finden, koste es, was es wolle. Er kannte zwar nicht die astronomische Position dieses Planeten namens Orllyndie, aber sobald er einmal einen Spruch an sein Oberkommando gesendet hatte,

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