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2019 - MundÀhnen-Alarm

Titel: 2019 - MundÀhnen-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schlich er sich auf dem Ringkorridor weiter. Überall in den angrenzenden Räumen sah er die Blauen. Er kämpfte gegen die Konditionierung. Er fühlte sich eingesperrt und verlassen. Er war hier alles andere als sicher.
    Doch dann hatte er Glück und fand einen kleinen Kontrollraum, in welchem sich niemand aufhielt.
    Zanecchi sah sich um, entdeckte auf dem Gang niemanden und betrat die Kontrollstation. Er versuchte, aus den einzelnen Instrumenten schlau zu werden, aber es gelang ihm ebensowenig wie in der Leitstelle, in der er aus dem Transmitter gekommen war. „Nun komm!" murmelte er. „Zeig mir etwas!"
    Und tatsächlich hatte er Glück!
    In Symbolen, die er auch ohne tiefere Kenntnisse der Umgangssprache dieser Galaxis verstand, wurde ihm angezeigt, daß aus einem Gebäude im Zentrum der Stadt, mehrere hundert Meter über ihm, fünfdimensionale Impulse drangen. Er sah es sich genauer an und prägte sich den genauen Standort dieses Gebäudes ein. Als er sein Ortungsgerät darauf richtete, bestätigte es die Auskunft.
    Dort mußte er also hin!
    Zanecchi verließ den Kontrollraum und schlich gebückt weiter über den Rundgang. Als er endlich eine Wohnkugel fand, in der er keine Blauen entdecken konnte, hastete er durch den Eingang und auf den Ausgang zu, vor dem sich wieder eine Plattform befand. Dort blieb er wieder im Regen stehen und sah nach oben. Die Tropfen des Wasserfalls klatschten schwer auf seine Stirn, das Donnern machte ihn fast taub. Und dennoch: Sein Multigerät zeigte an, daß von dort oben die Emissionen kamen, auf die er aufmerksam geworden war. „Das bedeutet eine weitere Kletterpartie", sagte Mun-12 Zanecchi angesichts des Präsenz des Feindes in der Traubenstadt. Die Lifts und die sicherlich vorhandenen anderen Transportmittel schieden wegen Entdeckungsgefahr aus. „Bei den S-Zentranten, ich werde es schaffen."
    Das war der Augenblick, in dem er das Geräusch hinter sich hörte. Es war ein heller, kurzer Schrei, lauter als der Wasserfall.
    Mun-12 Zanecchi drehte sich mit einem Ruck um und sah den kleinen Blauen zehn Meter vor sich stehen, im Eingang der Kugel. Der Tharoidoner starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an. In der zitternden rechten Hand hielt er ein kleines Gerät, das er langsam zum Mund führte. „Halt!" schrie Zanecchi in den Donner hinein. „Wenn du deine Artgenossen warnst, bist du ein toter Mann!"
    Mit vorgehaltener Waffe trat er langsam auf ihn zu. Der Blaue wich zurück und ließ den Arm mit dem Gerät sinken. Beide kehrten in die Kugel zurück, wo das transparente Material das Rauschen des Wasserfalls stark dämpfte.
    Zanecchi hatte wieder gegen den Impuls anzukämpfen, den Kopf herumfahren zu lassen und sein Kampfgesicht zu zeigen.
    Aber er konnte es, wenn er sich nur stark dagegen wehrte! „Du ... du wirst mich so oder so töten", sagte der Blaue weinerlich. „Dann tu es gleich und quäle mich nicht!"
    „Ich will wissen, wie ich zu einem Hyperfunkgerät komme", verlangte Zanecchi, der eine neue Chance sah. „Ich weiß, daß sich über uns eines befindet, aber vielleicht kannst du mir helfen, hier unten eines zu aktivieren. Es würde mir eine schwere Kletterpartie ersparen."
    Der Blaue blieb stehen und streckte ihm abwehrend beide Hände entgegen. „Das kannst du nicht von mir verlangen", sagte er. „Sämtliche Hyperfunkgeräte von Pur Straviente sind in Sicherheit gebracht, nachdem die Kronefin Ru Ri-Garriott und der Prinzipal La-Pharoke vor einem mundänischen Invasor gewarnt haben. Sämtliche Raumschiffe sind gestartet. Es gibt auf dem ganzen Kontinent wahrscheinlich keine Chance mehr, an ein Funkgerät heranzukommen. Und die ganze Stadt wird auf der Suche nach dir durchkämmt."
    „Du lügst!" fuhr Zanecchi ihn an. „Ich weiß genau, daß sich über uns ein Hyperfunkgerät befindet!"
    Der Blaue wich weitere drei Schritte vor ihm zurück. „Du meinst, im Konvent-Domizil." Fast war es ein Flüstern. Dann wurde die helle Stimme wieder lauter. „Das wirst du nie schaffen. Das Domizilsgebäude wird von einer starken bewaffneten Phalanx abgeriegelt. Du kommst niemals hinein, weder in einem Lift noch durch einen Transmitter."
    „Daran dachte ich auch gar nicht. Ich werde klettern, so, wie ich hier heraufgeklettert bin."
    „Mit dieser Wunde?" Der Tharoidoner zeigte auf den herabhängenden Arm. „Ich werde klettern", wiederholte der Mundäne.
    Der Blaue kam zaghaft zwei Schritte näher. Er zitterte jetzt kaum noch, obwohl der Nuklearbrenner nach wie vor auf ihn

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