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2.02 Der fluesternde Riese

2.02 Der fluesternde Riese

Titel: 2.02 Der fluesternde Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Masannek
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Doch in Donnerschlag muss man die Vertikale beherrschen. Das haben uns die Wölfe schmerzhaft gelehrt, und das hat uns Nerv am Ende bewiesen.“
    „Mit meinem Seitfall- und Sturzflug-Flugvolley-Dampfhammer-Booster!“, grinste der kleinste Wilde Kerl.
    „Genau!“, grinste Maxi. „Und das mit dem Saft eines Triple M. S. in dritter Potenz!“
    Nerv wurde rot.
    „Und damit wir das besser trainieren können, müssen wir ab jetzt 3-D-Fußball spielen.“ Markus zog eine weitere Rolle aus dem Seifenkistenaufsatz seines Bäckerrades heraus und legte das transparente Papier zusammen mit Maxi auf die Zeichnung vom Teufelstopf .
    „Kreuzkack und Kümmelhuhn!“, zischte Juli „Huckleberry“ Fort Knox, und Raban putzte sich seine Brille. „Das ist ja ober-edel-galaktisch …!“
    „ … und madrilenisch-barca groß!“, raunte Leon, und dann schauten und hörten wir Markus’ und Maxis Ausführungen zu, als wären sie die schönste und spannendste Geschichte der Welt.
    „Wir bauen einen Käfig. Nein besser, ein Raster. Wir nehmen die Masten der Flutlichtanlage als die vier Ecken und stellen im Abstand von 5 Metern weitere solcher Masten auf. Entlang der Tor- und Seitenauslinien und über das Spielfeld entsteht so ein Raster aus diesen Pfeilern, zwischen denen wir horizontal Stahlseile spannen. Alle drei Meter, also drei Seile bis auf neun Meter Höhe, und auf denen kann man wie ein Seiltänzer laufen. Ja-mahn. An die obersten hängen wir Bungeeseile. Es gibt Sandsackkatapulte und natürlich Lianen. Doch die sind gefährlich. Mit denen kann man nur durch die Schneisen fliegen, in denen die horizontalen Seile fehlen. Die Tore hängen wir wie in Donnerschlag auf, und ganz oben in die Mitte, neun Meter über dem Anstoßpunkt, bauen wir sozusagen als Krone des Teufelstopfs , als Wohnung des Teufels …“, Markus und Maxi grinsten sich an, „ … Willis neues Zuhause.“ Sie nahmen eine silber polierte Aluminiumkugel, die wie die gigantische Version des Fußballs am Donnerschlag -Schlüsselanhänger aussah, und setzten sie an die Stelle.
    „Was meinst du, Willi? Könnte es dir da oben gefallen?“
    Doch während wir staunten und vor Begeisterung mit unseren Füßen auf dem Boden scharrten, blieb Willi weiterhin ungerührt. Nein, er benahm sich, als wären wir nicht da. Er zog die Wurst aus dem Feuer, strich Senf, Ketchup und ganz viel Mayonnaise darauf und begann wortlos zu essen.
    „Okay!“, sagte ich. „Er will’s wirklich wissen. Er will wirklich wissen, ob wir es ernst meinen, Jungs.“
    Ich nahm mein Notizbuch, blätterte bis zu den letzten zehn von mir beschriebenen Seiten und schlug die Entwürfe der Trikots auf. Ja, denn ich hatte nicht nur einen Dress gezeichnet, der von allen getragen werden sollte. Es waren jetzt acht. Ich hatte für jeden von uns ein Trikot entworfen.
    „Es geht hier um Freestyle- und Parcours-Street-Fußball, oder?“, begann ich, bevor ich das erste Bild zeigte. „Da ist alles anders. Da ist alles neu. Das ist kein FIFA- oder Tischkickerspiel. Da sieht man nicht gleich aus wie Playmobilmännchen, die man wie Elflinge nicht unterscheiden kann. Da ist jeder anders. Jeder Individualist. Leon, du trägst eine Motorradjacke. Siehst du, aus Leder und mit gepolsterten Schultern. Damit du dich wie ein Rugbyspieler im Strafraum des Gegners durchsetzen kannst. Raban bekommt ein Sprinterhemd. So wird er auf links fast schneller als Fabi, als der noch bei den Kerlen war.“
    Jetzt schaute Willi zum ersten Mal auf, und ich dachte: Yeah! Jetzt hast du ihn, Marlon. Jetzt hängt er am Haken.
    „Markus’ Trikot wird sonnenuntergangsrot. So glühend orange wie das Auge im Logo, sodass es den Gegner hypnotisiert. Der sieht nur noch Markus, nicht mehr das Tor, und schießt dann wie verhext nur und direkt auf den Mann. Nicht in den Winkel. Und damit sie dabei noch Angst vor dir haben, trägst du die Protektoren nicht unter den Ärmeln versteckt. Du hast keine Ärmel. Deine Arme sind nackt, und mit den nackten Protektoren darauf sieht das wie eine Rüstung aus.
    Ja, und du, Juli, bekommst auch eine Rüstung. Du wirst so groß und breit wie ein Quarterback. Ab jetzt ist die Viererkette eine Armee, eine Wand aus vier Rittern, die einen Footballhelm tragen.
    Und bei dir, Maxi, leuchtet nicht wie bei Markus der Dress. Bei dir leuchten die Schuhe. Wenn du an den Ball kommst, soll der Gegner nur noch einen Gedanken haben: Triple M. S. Davor soll er zittern, und damit er noch mehr Angst vor deinem Bums

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