2022 - Para-City
aufzunehmen."
„Keiner von uns weiß, wie lange er noch zu leben hat", entgegnete Falo Gause. „Wir wollen es auch gar nicht wissen. Aber wir alle sind entschlossen, mit den anderen Monochrom-Mutanten zusammen um unser Leben und für unsere Zukunft zu kämpfen."
„Gut so!" lobte Parkinson. „Dann sind wir uns ja einig. Ab sofort übernehme ich den Oberbefehl über sämtliche Monochrom-Mutanten. Mit ihrer Unterstützung werde ich nach einem Weg suchen, der mich überleben läßt."
3.
Die letzten Sonnenstrahlen des schwindenden Tages fielen durch die großen Fensterfronten in das Büro, als Gucky plötzlich vor dem Terranischen Residenten erschien, mit knapper Geste unlustig grüßte und sich in die Polster eines Sessels sinken ließ.
Der Ilt brauchte nichts zu sagen. Perry Rhodan wußte auch so, daß ihm das Schicksal der Monochrom-Mutanten hart zusetzte und daß er ihnen gern geholfen hätte. Doch der Mausbiber war ebenso hilflos wie alle anderen.
Zudem litt er darunter, daß die Monochrom-Mutanten ihn nicht als einen der ihren akzeptierten. Er hatte zwar noch vor Monaten mit einigen von ihnen trainiert, war sogar mit Jungmutanten in einen Einsatz gegangen - sie hatten ihn trotzdem nie als einer der Ihren betrachtet. Vor allem in den letzten Wochen war sogar Mißtrauen entstanden.
Mehrere Male in letzter Zeit hatte Gucky versucht, sich mit den jungen Menschen zu verständigen.
In keinem Fall war es ihm gelungen, schon gar nicht auf telepathischem Wege. Aus ihrer Sicht gehörte er einer anderen Welt an, und sie argwöhnten, er könnte wie auch immer geartete unlautere Motive haben. Deshalb wollte er aber noch lange nicht darauf verzichten, in aller Zurückgezogenheit zu wirken und im Hintergrund für sie und in ihrem Sinne aktiv zu werden. „Moharion hat alles viel schlimmer gemacht", sagte er. „Aber nun ist es nicht mehr zu ändern."
„Mich wundert, daß sich niemand mir oder einem anderen gegenüber rechtzeitig über die Todesserie geäußert hat." Rhodan schüttelte verständnislos den Kopf. „Immerhin hat mich James Buckley über die Genfalle aus der Monos-Zeit informiert. Ich meine, es müßte schon vorher aufgefallen sein, daß die Monochrom-Mutanten unfruchtbar sind, obwohl in vielen Fällen eine organische Ursache dafür nicht zu entdecken ist. Vielleicht ging man davon aus, daß sie noch zu jung sind. Wissenschaftler haben irgendwie auch nicht grundlegend ermittelt, daß seit einigen Jahren keine Monochrom-Mutanten mehr geboren wurden. Man hat es offensichtlich versäumt, die richtigen statistischen Untersuchungen anzustellen und daraus die richtigen Schlüsse abzuleiten.
Mit weiteren Monochrom-Mutanten ist nun nicht mehr zu rechnen."
„Und nun sind Buckley und seine Leute auf den tödlichen Gen-Defekt gestoßen", ergänzte der Ilt. „Man darf sich nicht zu sehr wundern, es war eine schwierige Suche - und letzten Endes wurde sie vor allem durch Moharion Mawrey gefördert."
„Aber eben in aller Heimlichkeit, damit es weder die Mutanten noch die Regierung mitbekommen kann." Rhodan stand auf, wandte sich ab und blickte lange in die tief stehende Sonne. „Woher wissen wir eigentlich, daß Buckley sich nicht geirrt hat?" fragte Gucky. „Wir haben seine Untersuchungen natürlich längst mit Hilfe der NATHAN-Datenbanken überprüft." Rhodan seufzte. „Wenn man einmal die Statistik erstellt, fällt es einem auf - aber das hat niemand. Einige zehntausend Mutanten auf einigen tausend Planeten, da kommen einige wenige Mutanten auf eine Welt. Daraus zieht so schnell keiner die richtigen Rückschlüsse, es gibt einfach keine augenfällige statistische Häufung. Aber jetzt gehen wir davon aus, daß Buckley alles hundertprozentig exakt herausgefunden hat."
„Könnte es nicht sein, daß die Berichte politischen Charakter haben?"
„Du sprichst von Radikalen, denen die Existenz von Monochrom-Mutanten nicht paßt und die deshalb etwas in die Wege geleitet haben, um sie zu bekämpfen?" Rhodan wandte sich dem Freund zu. „Das ist mehr als unwahrscheinlich und paßt vor allem nicht zu Moharion Mawrey."
„Aber zu einigen politischen Wirrköpfen, von denen es genug in der LFT gibt", entgegnete der Mausbiber ungewöhnlich ernst. „Du meinst also, solchen Menschen könnten die Monochrom-Mutanten ein Dorn im Auge sein. Sie haben sich gegen die Jugendlichen verschworen, um sie zu beseitigen?" Rhodan schüttelte erneut den Kopf. „Nein, das will ich nicht glauben. Dennoch - ich werde auch diese
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