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2029 - Ein Planet im Visier

Titel: 2029 - Ein Planet im Visier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Obwohl die Glut sekundenlang auf der Scheibe auseinanderfloß, zeigte das Glassit lediglich eine Verfärbung. „Ist er verrückt geworden?" stieß Rhodan ungläubig hervor. „Syntrongesteuert", bemerkte Hilkar Jaskan lakonisch. „Derzeit keine Gefahr."
    „Aber - was hat Tarn vor?"
    Ein vages Achselzucken antwortete ihm, begleitet von einem geradezu urwüchsigen Grollen, das Rhodan nach der ersten Schrecksekunde als Magenknurren identifizierte. „Keine Ahnung", sagte Rock Mozzun grollend. „Aber ich habe Hunger. Vielleicht ist der Präsident im Begriff, Verpflegung herbeizuschaffen."
    Mittlerweile hatte Tam Sorayto über sein Armbandgerät mit dem über dem Platz schwebenden anderen Polizeigleiter Verbindung aufgenommen. Die Maschine sank tiefer, der im Bug starr eingebaute Impulsstrahler begann zu feuern.
    Die größere Energieleistung der Bordwaffe ließ das Fenster in glutflüssigem Regen zerplatzen. Perry Rhodans Blick schweifte auf der Suche nach anfliegenden Schlachtschiffen in den Zenit. „Nervös, Terraner?" fragte Mozzun. „Ich glaube nicht."
    Der Emotionaut nickte verstehend. „Es ist unser Planet, den Bostich okkupiert. Abgesehen von unserer engen militärischen Zusammenarbeit mit der LFT sollten eher die 78 Welten der Kreit-Koalition bangen, was geschieht. Terra kann sich als nicht unmittelbar betroffen ..."
    „Terra wird keinen mit der LFT assoziierten Staat tatenlos seinem Schicksal überlassen.
    Ertrus darf auch weiterhin mit unserem Beistand rechnen, mein Freund."
    „Danke, Perry."
    „Wofür?"
    „Für den Freund."
    Tam Sorayto war nur wenige Minuten im Gebäudeinneren verschwunden gewesen. Nun schwang er sich wieder über die Brüstung und hastete mit weit ausgreifenden Sätzen dem Gleiter entgegen. Unter den Arm geklemmt trug er ein undefinierbares Bündel.
    Geschmeidiger, als bei seinen knapp sechzehn Zentnern Körpergewicht zu erwarten, ließ er sich in den Pilotensitz gleiten. Das Bündel warf er dem Terraner zu. „Du hast bestimmt Verwendung dafür."
    Es war ein Raumanzug. Überrascht faltete Perry Rhodan das Päckchen auf. Der Anzug entsprach ziemlich gut seiner Statur, Paßprobleme korrigierte das flexible Gewebe wohl selbsttätig. „Von wo?" wollte er wissen.
    Tam Sorayto bedachte ihn mit einem zufriedenen Grinsen. „Tefrodische Handelsvertretung.
    Die Montur ist für die Verhältnisse auf Ertrus konstruiert; integrierter Gravoabsorber und leistungsfähige Innenklimatisierung. Normaldruck nach Terra-Norm."
    „Danke", sagte Rhodan. „Das beruht auf Gegenseitigkeit."
    Mit aufheulendem Triebwerk startete der Polizeigleiter.
     
    *
     
    Der Präsident hatte den Kurs leicht nach Südsüdost korrigiert. Der Großraum Baretus besaß die Form eines unregelmäßigen Ellipsoids mit einer Ost-West-Ausdehnung von 350 Kilometern, aber lediglich 120 Kilometern in Nord-Süd-Richtung. Nur die Zentralstadt im geometrischen Mittelpunkt war dicht besiedelt, das übrige Gebiet wurde eher von Parks sowie Regionen unberührter und berauschend wilder Natur geprägt. Die großen Industrieanlagen und Produktionsstätten waren in dem Bereich unterirdisch angelegt. Auch die Emotionautenakademie war hierher ausgelagert.
    Endlose Hügelketten dominierten das Hinterland. Ein im Sturm erstarrtes Meer, konstatierte Perry Rhodan.
    Die Hügel mit ihrer Monotonie prägten das Land bis weit nach Süden, über den achtzig Kilometer entfernten Raumhafen hinaus. Den ungefähren Südkurs hatte Tam Sorayto aber nur eingeschlagen, weil er den Großraum Baretus schnellstmöglich verlassen wollte.
    In den Außenbezirken begann sich die Flut der Gleiter in alle Richtungen zu verteilen. Viele Leitsysteme endeten hier, und die positronischen Überwachungen gaben die letzten Maschinen frei.
    Ein Schlachtkreuzer der 500-Meter-Klasse ging nur wenige Kilometer voraus nieder. Eine Verwünschung auf den Lippen, riß Tarn Sorayto den Polizeigleiter aus dem Kurs. Die Piloten der nachfolgenden fünf Maschinen reagierten ebenfalls blitzschnell.
    Weitere kleine Raumer setzten zur Landung an, vom zweihundert Meter durchmessenden Schweren Kreuzer bis zum Leichten Kreuzer mit lediglich hundert Metern. Wie eine Perlenschnur hin-, gen sie über den Hügeln. Die Absicht, Baretus vom Raumhafen abzuriegeln, war unverkennbar.
    Abermals wurde Tam Sorayto zu einem raschen Kurswechsel gezwungen. Erst Nordost, dann nahezu exakt Nord, zurück in die Ausläufer des Großraums Baretus. Das Schicksal einiger anderer Maschinen, die noch zwischen den

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