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2029 - Ein Planet im Visier

Titel: 2029 - Ein Planet im Visier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Raumschiffen hindurchzukommen versuchten und entweder mit den sich aufbauenden Paratronschirmen kollidierten oder von Thermogeschützen in aufglutende Trümmerwolken verwandelt wurden, war eine deutliche Warnung.
    Immer noch hingen Zehntausende Gleiter in der Luft. Wie ein gewaltiger silbern funkelnder Fischschwarm, den hungrige Meeresräuber attackierten, änderten sie nahezu einmütig den Kurs. „Wir bleiben in der Anonymität der Menge", bestimmte der Präsident. „Die Arkoniden haben keine Möglichkeit, alle Gleiter zu überprüfen. Sie können nicht einmal ahnen, wer sich quasi vor ihren Augen in Sicherheit bringt. Wenn sie es wüßten, würden sie eine unbarmherzige Jagd eröffnen. Der Terranische Resident, die letzten überlebenden Emotionauten und der Präsident von Ertrus - Bostich würde grün anlaufen vor Zorn."
    Obwohl die beiden Polizeigleiter eine weitaus höhere Geschwindigkeit zuließen, paßten sie sich den gerade noch möglichen 450 Stundenkilometern der anderen Maschinen an.
    Minutenlang schwammen Sorayto und seine Begleiter in dem silbernen Schwarm mit.
    Ununterbrochen lösten sich Flüchtlinge aus dem Pulk und rasten in die Wildnis hinaus. Einige wenige drehten sogar Richtung Zentralstadt ab. „Die Arkoniden werden überall sein." Wie einen Fluch zerbiß der Präsident die Feststellung zwischen den Zähnen.
    Mit unverminderter Geschwindigkeit fegte er über knorriges Unterholz hinweg. Funkverkehr war tabu. Ganz sicher achteten die Besatzer nicht auf jeden einzelnen Funkspruch, doch eine Auswertung über die Bordrechner und die Suche nach Reizworten konnten schnell Ärger verursachen.
    Sorayto tauchte ein in ein ausgetrocknetes, von kantigem Geröll übersätes Flußbett. Baretus war inzwischen im Dunst des trüben Tages versunken, ebenso die im Süden gelandeten Raumschiffe.
    Niemand redete. Perry Rhodan gewann den Eindruck, daß die Ertruser erst allmählich verarbeiteten, was ihrer Heimat widerfahren war. Es war ein Schock für sie, von einem Tag auf den anderen die Freiheit zu verlieren.
    Immer noch folgte den Gleitern ein zusammengewürfelter Pulk anderer Maschinen. Voraus schälten sich die ersten Gebirgsausläufer aus dem Dunst, gleich darauf wuchsen wild zerklüftete, schroffe Bergzüge am Horizont auf. Ein kurzes Wackeln mit den Stummelflügeln, der Gleiter sprang aus dem Flußbett und raste einem tief eingeschnittenen Tai entgegen. „Dreitausend Meter hohe Gipfel, steile Schluchten, messerscharfe Grate." Tam Sorayto atmete auf. „Mit einer Ausdehnung von rund eintausend Kilometern ein unüberschaubares Gebiet, in dem zahllose Prospektoren nach Edelmetallen schürfen. Trotzdem ist die Einsamkeit sprichwörtlich." Er schaute den Terraner an. „Wir werden in einer Station in den Bergen Unterschlupf finden. Aber ich habe nicht vor, Wurzeln zu schlagen."
    Tiefer drangen sie in die Bergwelt ein, eine schroffe Region, die zeitweise den Eindruck erweckte, ein Riese habe mit einem gewaltigen Beil das hochverdichtete Gestein gespalten.
    Den Grund vieler Täler, deren Breite zeitweise nicht mehr als zwanzig Meter betrug, erreichte nie ein Sonnenstrahl. Über fünfhundert Meter senkrecht abfallende glatte Wände waren keine Seltenheit. Dann wieder bestimmten kantige Säulen das Bild, eine an die andere gedrängt und jede ein kleines Hochplateau für sich. Perry Rhodan fühlte sich an überdimensionierte Waben erinnert. Jeden Augenblick erwartete er, auf diesen Blocken riesige Insekten zu sehen, aber sooft er den Blick hob, waren da nur die bedrückenden Kugelsilhouetten der kristallimperialen Schlachtschiffe.
    Die Flotte war allgegenwärtig. Selbst in den Bergen schien es keinen Ort zu geben, von dem aus nicht mindestens eine Handvoll arkonidischer Kugelraumer zu sehen war, eine allgegenwärtige Bedrohung und Warnung zugleich.
     
    4.
     
    Am 28. September 1303 NGZ, dem ersten Tag nach der Raumschlacht um das Kreit-System, verfügte der Residenz-Minister für Liga-Verteidigung über eine LFT-Flotte aus insgesamt 8000 Schiffen aller Klassen am Sammelpunkt. Eine Reaktion seitens der 4. Imperiumsflotte der Arkoniden war bislang nicht erfolgt. Kraschyn bewies Großmut und sah über solche Kleinigkeiten hinweg. Sowenig der Imperator Rücksicht nahm auf die Meinung des Galaktikums, sowenig interessierten den Mascanten achttausend Kampfraumer der Terraner. „Er weiß, daß wir ihm wenig entgegenzusetzen haben", argwohnte Reginald Bull. „Und sobald ich alle Schiffe zusammenziehe, wird der Imperator

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