Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2029 - Ein Planet im Visier

Titel: 2029 - Ein Planet im Visier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Metropole gegründet, war längst der Anschluß an Baretus erfolgt. Nur die Monstrosität hob heute noch diesen Stadtteil hervor.
    Der Carsualsche Bund war während der Laren-Herrschaft zerschlagen worden. Von dem diktatorischen Triumvirat Nos Vigeland, Runeme Shilter und Terser Frascati, einst erbitterte Gegner des Solaren Imperiums, redete kaum noch jemand. Obwohl die mittlere Lebenserwartung der im Durchschnitt bis zu zweieinhalb Meter großen und in den Schultern über zwei Meter breiten Riesen gut vierhundert Jahre betrug und seit Aufstieg und Fall des Carsualschen Bundes erst wenige Generationen vergangen waren. Längst zählten wieder Volkshelden im positiven Sinne. Für viele Ertruser war es ein erstrebenswertes Ziel, Männern wie Melbar Kasom oder seinem Urenkel Toronar nachzueifern.
    Zunehmend langsamer quälte sich die Masse der Fahrzeuge dahin. Alles, was eine Fortbewegung ermöglichte, schien unterwegs zu sein. Verschachtelte Bauten überwucherten die Laufbänder; die Trassen für Prallfeldgleiter wanden sich wie Möbiusbänder ineinander.
    Minuten später wurde die unterste Gleitertrasse blockiert. Etliche Fahrzeuge verkeilten sich ineinander und bildeten ein unüberwindbares Hindernis. Wer mit einem entsprechend flugfähigen Gefährt ausweichen konnte, vergrößerte das Chaos auf den anderen Korridoren.
    Keineswegs sonderlich überrascht registrierte Perry Rhodan, daß die Crashpiloten keine Ertruser waren, sondern Cheborparner und Echsenartige.
    Vermutlich als Folge des Unfalls rammte ein schneller Gleiter zwei Fußgängerröhren. Die Maschine explodierte innerhalb weniger Augenblicke. Solange die syntronischen Sicherungssysteme funktioniert hatten, wäre ein solcher Unfall undenkbar gewesen. Darauf würde Ertrus aber für lange Zeit verzichten müssen, bis der Planet in jeder Hinsicht dem Kristallimperium eingegliedert war.
    Der glühende Trümmerregen aus der Höhe beschädigte weitere Fahrzeuge. Tam Sorayto konnte sich gerade noch hindurchschlängeln.
    Bei der nächsten Gelegenheit bog der Präsident nach Osten ab. Eine kilometerweite Parkanlage erwies sich im Gesamtüberblick als ausgedehntes Labyrinth. Bis zu dreißig Meter hohe Mauern wechselten mit mächtigen Inselbäumen ab, deren Tragwurzeln an ein vielschichtig verzweigtes Lamellensystem erinnerten. Namengebend waren die wie kleine Inseln aus dem Boden aufbrechenden Ableger, die sich oft bis zu zehn Kilometer und mehr durch Erdreich und Fels hindurchbohrten und bewiesen, wie zäh und zielstrebig pflanzliches Leben sein konnte.
    Die Zentralstadt Baretus als reiner Wohn- und Verwaltungsbezirk war annähernd kreisförmig mit einem Durchmesser von sechsundfünfzig Kilometern angelegt. Im Mittelpunkt der Stadt und zugleich ihr bekanntestes Wahrzeichen, toste die Barkennto-Quelle, ein mit Urgewalt aus dem Boden brechender Geysir Trotz der 3,4 Gravos schossen die heißen Wassermassen auf einer Fläche von sechzig Metern bis zu zweihundert Metern in die Höhe, ein stetes Donnern und Brausen, das den nahenden Weltuntergang anzukündigen schien. So jedenfalls der Tenor nichtertrusischer Touristen, die das Naturschauspiel meist mit sehr gemischten Gefühlen betrachteten. Schon die einfache Schätzung, daß der Geysir unter normalen Schwerkraftverhältnissen bis knapp siebenhundert Meter aufsteigen würde, weckte Furcht.
    Welche ungebändigten Kräfte mochten außerdem unter der Planetenkruste schlummern?
    Das Barkennto-Becken, ein dreißig Meter tiefer und 1,8 Kilometer durchmessender See rings um die Quelle, wurde von dem siebzig Grad heißen Geysir gespeist. Dampfschwaden krochen vom See aus in die nahe Umgebung. Für die Ertruser war die hochschießende Fontäne des Geysirs ein Symbol für ihren eigenen unbeugsamen Willen.
    Das Becken war der Ursprung des Barkennt, eines ungezähmten Flusses, der über Stromschnellen und Katarakte Richtung Westen toste und sich nach mehr als tausend Kilometern Urgewalt ebenso heftig in den von unterseeischem Vulkanismus vergifteten Rundon-Ozean ergoß. Aus dem See bezog der Großraum Baretus mit elf Millionen Einwohnern seine Wasserversorgung.
    Während die Gleiter über die Parklandschaft jagten, bot sich ein Blick zurück in Richtung Stadtkern. Der achthundert Meter hohe Säulenbau des Regierungssitzes, der alle anderen Gebäude in Baretus überragte, zeigte wie ein gigantischer Finger in Richtung Weltraum.
    Sternenkratzer von Ertrus wurde hin und wieder über das in seiner Einmaligkeit einsam wirkende Gebäude

Weitere Kostenlose Bücher