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2030 - Chimaerenblut

2030 - Chimaerenblut

Titel: 2030 - Chimaerenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin , Mo Twin
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Chicago nach Dubai geht planmäßig.« Hilden Senior blickte streng in die Runde. Sie waren mit drei Limousinen zum Flughafen gefahren, Josy und Ethan, Hilden Senior, der sich sichtlich beruhigt hatte, die müden und nörgelnden Zwillinge, Hillary, die über Migräne klagte, sämtliche Angestellte, zwei Bodyguards, drei Chauffeure, die nicht mitfliegen sondern die Autos zurück fahren sollten, – und Judy, ein Schimpanse mit zwanzig Prozent menschlichem Gehirn.
    Judys Art kostete eine Spende von 20.000 Dollar, eine Tier-Chimäre mit doppelt so vielen menschlichen Hirnzellen kostete das Doppelte. Mit Beginn der menschlichen Chimären-Katastrophe interessierte sich niemand mehr für die Affen-Forschung. Keiner fragte, was aus den Tieren geworden war.
    Tiere? Konnte, nein durfte man sie überhaupt noch so nennen?, fragte sich Josi und hatte plötzlich das Gefühl, seit ihrer Reise nach Amerika um Jahre gealtert zu sein. Verloren blickte sie um sich.
    Hillary las in einem Modemagazin. Sie hatte es von einem der Kiosk-Porter auf ihr Folien-Tableau geladen. Judy schaute mit großen Augen aufs Rollfeld und beobachtete die Flieger. Die Angestellten kümmerten sich um die Zwillinge.
    Josy nickte einem Bodyguard zu: »Ich bin gleich wieder da.«
    Er hielt sie am Arm fest und schüttelte den Kopf.
    »Nein«, sagte sie entschieden. »Ich kann nicht warten.«

     
    Kratzer hatte jeden ihrer Schritte aus sicherer Entfernung beobachtet. Nervös ritzte er mit dem Daumennagel über den Siegelring. Der Coffe-to-go in seiner Hand war längst erkaltet. Es war ihm egal. Seine Aufmerksamkeit galt Josi. Diesmal durfte sie ihm nicht entkommen. Noch immer war er wütend über den verpatzten Einsatz im Restaurant. Hätte er den Job doch selbst gemacht, er hätte sich nicht abknallen lassen wie dieser Stümper von einem Anfänger. Wenn man nicht alles selbst macht…
    Plötzlich grinste er, so dass sein falscher Bart spannte. Josi kam direkt auf ihn zu. Den Kaffee brauchte er nun nicht mehr. Er hätte die Göre unauffällig angestoßen. O Verzeihung, hätte er gesagt und ihr für den Fleck einen Schein als Entschädigung zugesteckt   – sie wäre zum nächstgelegenen Waschraum geeilt um das Malheur zu beseitigen und dann…
    So wie die Dinge jetzt lagen, war es viel einfacher für ihn. Das Zielobjekt ging ihm freiwillig in die Falle. Alles war vorbereitet. Die Kamera vor dem Waschraum hatte er bereits vor fünfzehn Minuten mit einem Funksignal verstellt. Jetzt filmte sie zwei Stubenfliegen an der Decke.
    Kratzer stürzte den Kaffee herunter und zerknüllte den Plastikbecher...

     
    Josi sah sich suchend um und folgte den Schildern zum Restroom . Als sie außer Sichtweite der Hildens war, lehnte sie sich an die Wand und überlegte. Ihr Gepäck müsste ohne sie nach Dubai fliegen. Sie müsste ihre Kreditkarte belasten, vielleicht sogar ihre Eltern anrufen, aber ihre Reise würde nach Vegas gehen.
    Die Hildens werden nicht meinetwegen in Chicago bleiben. Abflug ohne mich!
    »Junge Dame, haben Sie den Schein verloren?«
    Josi blickte zu Boden. Plötzlich wurde ihr schwarz vor Augen und sie hatte einen Geruch in der Nase, der sie vage an Nagellackentferner erinnerte. Das Letzte, woran sie sich erinnerte, waren die vielen Untersuchungen im Krankenhaus als sie noch ein Kind war. Dann spürte sie, wie sie jemand festhielt und ihr die Füße wegrutschten.

     
    Ethans Stimme drang aus weiter Ferne an ihr Ohr. »Josi, aufwachen!«
    Sie schlug die Augen auf. » Wa -was ist passiert?«, presste sie mühsam hervor.
    »Jemand wollte dich entführen. Unsere Bodyguards kamen gerade noch im letzten Moment. Der Typ hat behauptet, du seist ohnmächtig geworden und ist dann geflüchtet. Wieso hast du dich von der Gruppe entfernt? Mein Vater hat doch gesagt …« Ethan sah sie besorgt an. »O nein, sag bitte, dass du das nicht vorhattest. Alles wegen Kathi. Hoffentlich ist sie das wert.«
    Mühsam hob Josi den Kopf.
    »Was?«
    Ha-hab ich einen Brummschädel.
    »Hör zu!«, zischte Ethan leise. »Ich weiß nicht, was hier los ist. Aber ich denke, du bist bei uns am besten aufgehoben. Ich will jetzt nicht mit dir diskutieren, ob sie irgendeinen von uns entführen wollten, oder gezielt dich … kannst du aufstehen?« Ethan hielt ihr die Hand hin.
    Josi fühlte sich merkwürdig willenlos. Mit fünfzehn hatte sie Hasch geraucht, danach hatte sie sich ähnlich gefühlt. High und schwindelig. Macht doch, was ihr wollt , dachte sie.
    »Du hast Mordsglück gehabt, dass

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