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2030 - Radio Freies Ertrus

Titel: 2030 - Radio Freies Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kraschyn in der Zentrale der AUMOKJON vorführen.
    Der Befehlshaber der 4. Imperiumsflotte starrte Forman mit einem Gesichtsausdruck an, den der Tato als verletzend empfand. „Was ist ...was ist das, Erhabener?" wollte der Mascant ungläubig wissen.
    Der Blick der beiden Arkoniden fiel auf einen debil wirkenden Ertruser mit blonder Sichelkammfrisur, der mit unübersehbarem Unbehagen seine Prachtuniform systematisch außer Form zupfte. Die Augen des klobigen Riesen standen eng beisammen, zwischen seinen Zähnen klebten Speisereste einer nicht definierbaren Farbe. „Unser bester Kandidat", bekundete Forman da Ricce scheinbar ungerührt. „Ich schlage ihn als neuen Präsidenten von Ertrus vor. Er wird alles tun, was wir von ihm verlangen."
    „Solange er von uns zu essen bekommt, nehme ich an", ergänzte Kraschyn zynisch. „Das ist richtig. Dieser Mann ißt sehr viel."
    Forman da Ricce mußte sich zusammennehmen, daß der Ärger über seinen Gegner ihn nicht innerlich auffraß. In dieser Angelegenheit konnte er ohne Kraschyns Zustimmung nicht tätig werden. „Habt Ihr den Mann aus einer Versorgungsanstalt?"
    „Nein. Als meine Leute ihn ausfindig machten, befand er sich in der Stadt Fin Calley in ertrusischer Haft."
    „Was wurde ihm zur Last gelegt?"
    „Nahrungsmitteldiebstähle."
    Kraschyn gab ein Geräusch von sich, das wie ein unterdrücktes Prusten klang und das er als ein Husten zu kaschieren versuchte.
    Forman setzte ärgerlich hinzu: „Wir werden die Anschuldigung jedoch in eine politische Haft umwandeln, Mascant. Ich habe die Absicht, den Mann als einen Regimegegner aufzubauen.
    In dem Fall könnte das Imperium die Annexion als Befreiung von einem Terror-Regime hinstellen."
    Forman da Ricce widerte es an, in der Rolle eines Bittstellers auf Kraschyns Unterstützung angewiesen zu sein. Er konnte von diesem Punkt aus jedoch nicht mehr zurück; er konnte lediglich darauf bauen, daß der Mascant nicht an seine persönliche Eitelkeit dachte, sondern im Interesse des Imperiums entschied.
    Kraschyn setzte sich vor Formans Augen auf seinem Strategensessel zurecht, den linken Ellenbogen auf die stoffbezogene Lehne gestützt, das Kinn auf die Faust der Rechten. „Hmm ..."
    Kraschyn schüttelte ernst und sehr bedächtig den Kopf, Zerrbild eines dekorierten Würdenträgers, der sich seine Entscheidung nicht leicht machte. „Was soll ich sagen, Tato? Ich kann eure Entscheidung nicht akzeptieren. Dieser Präsident ist abgelehnt. Er besitzt nicht annähernd das notwendige Format. Eine so lächerliche Komödie, die noch der letzte Einfaltspinsel draußen in der Galaxis durchschaut, steht nicht im Interesse des Imperiums."
    „Du weißt, Kraschyn", preßte Forman da Ricce in unterdrücktem Zorn heraus, „daß ich nicht über einen anderen Kandidaten verfüge."
    „Natürlich. Ich kann es dennoch nicht ändern."
    Der Mascant begegnete kühl dem Blick aus Formans tränenden Augen, und es war nicht zu übersehen, daß Kraschyn an der Situation ein perverses Vergnügen empfand.
    Forman da Ricce benötigte dringend einen Kollaborateur. Eine geeignete Persönlichkeit, die Kraschyn ihm nicht ablehnen konnte, sonst würde das Abenteuer Ertrus für ihn bald zu Ende sein.
     
    *
     
    Eden Arukitch scheuchte Baroness in ihr Versteck zurück, dann richtete er so gelangweilt wie nur möglich seinen Blick auf den schwerbewaffneten Kampfschweber und brachte seinen Händlerschlitten zum Stillstand. „Aussteigen!"
    Arukich öffnete vorsichtig die Tür, damit nicht eine schnelle Bewegung die Arkoniden nervös machte, und versuchte die vorgehaltenen Impulsstrahler zu ignorieren.
    Die Rotaugen waren zu viert. Sie trugen Kampfanzüge und konnten jede Sekunde ihre Schutzschirme aktivieren. Dann waren sie für Arukitch nicht mehr angreifbar, denn er besaß keine Waffe.
    Außerdem hatten die Arkoniden einen Naat dabei. Naats stammten ursprünglich ebenfalls von einer Hochschwerkraftwelt, sie waren Untergebene der Arkoniden.
    Der Händler musterte das Wesen verstohlen.
    Es handelte sich um ein drei Meter großes Geschöpf mit kurzen stämmigen Säulenbeinen. Es war das erste Mal, daß er einem der Riesen persönlich gegenüberstand, und er fühlte sich von dem Anblick abgestoßen. Naats galten als nicht sonderlich klug, dennoch glaubte er, daß hinter den dunklen großen Augen mehr Intelligenz steckte, als auf Anhieb zu erkennen war. „Was willst du hier?" fragte einer der Arkoniden schroff.
    Die Tatsache, daß er ein alter Mann war, schien

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