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2031 - Die Sprinter von Ertrus

Titel: 2031 - Die Sprinter von Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein Schwachsinn!
    Es gab genügend andere Möglichkeiten, aktiv zu sein. Warum mußte er sich ausgerechnet den gefährlichsten Job aussuchen?
    Weil er geglaubt hatte, nichts mehr verlieren zu können, da seine gesamte Familie vermutlich in Baretus umgekommen war. Nichts. Außer seinem Leben.
    Eutrom zuckte zusammen, als ihn jemand anstieß. Ein Bergbauer grinste ihn schief an; er hatte einige Zahnlücken. Sein Körper war lang und zäh, an Entbehrungen gewöhnt - und er war verflixt schnell. „Na, Lampenfieber?" fragte er grollend.
    Wie konnte dieser Einsiedler das wissen? Eutrom nickte zögernd. „Möglicherweise machen wir uns ganz umsonst Gedanken. Die Chancen, daß die Arkoniden nicht angreifen, stehen gar nicht so schlecht", tröstete der ältere Mann. „Aber die Chancen für einen Angriff stehen besser."
    „Bah, zerbrich dir darüber nicht den Kopf, Junge! Wenn es soweit ist, handelst du ganz instinktiv. Und du rennst fast so schnell wie Monkey, also mach dir keine Gedanken."
    Eutrom schwieg. Er machte sich trotzdem seine Gedanken. Der Bergbauer lachte verhalten. „Na klar, du überlegst dir, wieso gerade du, nicht wahr?" kicherte er. „Ich kann's dir sagen: weil es eben so ist. Du bist hier, du bist schnell, du bist jung. Du bist der beste Mann dafür, genauso wie ich und der ganze Rest der Truppe. Jemand muß es machen. Diesmal bist eben du an der Reihe.
    Und sieh's mal so: Du hast deinen Enkeln später 'ne Menge zu erzählen!"
    Eutrom deutete mit dem Daumen zu Monkey, der ein paar Meter entfernt hinter dem nächsten Felsen kauerte. „Ob er auch Angst hat?" flüsterte der junge Ertruser. „Der?" prustete der Einsiedler. „Der kann das Wort Angst nicht mal buchstabieren. Aber ich sag dir was: Es ist nicht das Schlechteste, Angst zu haben. Dann weißt du, daß du lebst - und auch am Leben bleiben willst.
    Das reduziert deine Handlungen auf ein vernünftiges Maß."
    „Du hast doch auch keine Angst."
    „Ich? Kleiner, wenn ich nicht alles rausschwitzen würde, wär' ich ständig um die Ecke! Jeder geht anders damit um, das wirst du schon noch lernen." Er drückte Eutroms Schulter „Du solltest dir vertrauen."
    Vertrauen, gut und schön. Aber so leicht war das nicht, wenn man wußte, daß man demnächst von Raumschiffsgeschützen bombardiert wurde.
    Vielleicht schaffte man es rechtzeitig in das Versteck unter der Erde - aber wer sagte, daß einen nicht trotzdem die Hitze und der ungeheure Druck töteten? Oder daß man überhaupt aus dem engen Gefängnis befreit werden konnte? Daß man sich freiwillig und noch lebend in sein eigenes Grab legte?
     
    10.
     
    Tick-Tack, Tick-Tack
     
    Endlich, dachte Roi Danton. Die Zeit ist um. Wir werden den zweiten Auftrag erledigen und können nur hoffen, daß der erste Teil erwartungsgemäß geklappt hat. Dann müssen wir wieder drei Tage zähneklappernd warten, bevor wir erfahren, ob das alles überhaupt einen Sinn hatte. Vielleicht arbeiten wir nur noch für einen Toten? Es wäre eine Katastrophe. Einen zweiten Versuch gibt es nicht. Und Dad ist da unten.
    Er zuckte zusammen, als ihm der letzte Gedanke bewußt wurde. Nervös fummelte er an seiner Kombination und versuchte, sich durch Erinnerungen abzulenken.
    Der König der Freihändler hat immer das getan, was getan werden mußte.
    Konzentriere dich auf die Mission! Vertrau den anderen, daß sie es schaffen! Es ist nicht dein erster Blindflug, und es wird klappen. Deine Leute müssen dir vertrauen, du darfst sie nicht demotivieren. Sonst hast du den falschen Job. „Wir starten", ordnete er mit fester Stimme über Konferenzfunk an. „Diesmal halten wir uns nicht mit Vorreden auf. Sobald wir den Hyperraum verlassen, eröffnen wir sofort das Feuer. Ich werde pünktlich über dem Zielgebiet die acht Kapseln ausschleusen, danach drehen wir sofort wieder bei. Feuert, was das Zeug hält, und trefft so viele wie möglich! Ich erwarte, daß wir auch diesmal nur die Dummys verlieren, verstanden?"
    „Jawohl, Sir!" bestätigten sämtliche Kommandanten.-Allen Anwesenden in der Zentrale war deutlich anzusehen, daß sie über das Ende der Wartezeit froh waren.
     
    *
     
    Kurz vor der endgültigen Dunkelheit ging hoch über dem Buckligen Reiter eine zweite grelle Sonne auf, als Einstand für ein wahres Feuerwerk. „Sie sind da", flüsterte Eutrom Facrelli und beobachtete gebannt den Himmel.
    Er hoffte, daß unter den weiteren Sonnen, die dort oben in unregelmäßigen Abständen aufglühten und erloschen, kein Schiff der USO

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