2031 - Die Sprinter von Ertrus

Titel: 2031 - Die Sprinter von Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

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Wie simpel eine Frage doch war, wenn man die Antwort wußte!
    Rock Mozun nickte selbstzufrieden; offensichtlich hatte er bereits in dieser Richtung gedacht. Die übrigen wirkten völlig überrascht und starrten Monkey auffordernd an. „Genauso ist es", bestätigte der Oxtorner Rhodans Überlegung. „Uns bleiben knapp vier Tage Standardzeit. Unsere Flotte kehrt am 24. Oktober örtliche Abendzeit zurück. Bis dahin müssen wir bereit sein - und das werden wir auch schaffen. Die benötigten Materialien habe ich von hier aus vor eurer Ankunft schon in Auftrag gegeben; die Fabrik liegt in akzeptabler Nähe und hat die Lieferung rechtzeitig zugesichert. Um irgendwelche Auffälligkeiten zu vermeiden, sind bereits Prospektoren ...", er nickte zu den Ertrusern im Hintergrund, „... im Zielgebiet fieberhaft tätig. Wir haben uns Genehmigungen und Papiere verschafft."
    „Ich werde schon dafür sorgen, daß die Arkoniden nicht zuviel Zeit für die Kontrolle des Hinterlandes haben", versprach der Präsident. „Die Liste ist noch lang."
    „Wir werden also in erreichbarer Entfernung zu den Landestellen Stollen in den Boden treiben", erläuterte der USO-Kommandant jetzt den Plan.
    Er hätte es sicher kürzer sagen können, wie es sonst seine Art war. Bei diesem lebensgefährlichen Unternehmen war es besser, nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Die Ertruser mußten die Gedankengänge nachvollziehen können, sämtliche Gefahren erkennen und sich allmählich darauf einstellen, daß es eine heikle Lösung gab. „Und zwar werden wir nicht einen Stollen, sondern acht anlegen ..."
    „... damit wir nicht alles auf eine Karte setzen, sondern das Risiko breit streuen, das ist sinnvoll", warf Rock Mozun ein. „Wir müssen davon ausgehen, daß es nicht alle acht Sprinter schaffen."
    „Genau. Wir werden die Stollen im 45-Grad-Winkel bis 20 Meter in die Tiefe treiben. Die Rampe ist damit 28,3 Meter lang. In die dahinter ausgehöhlten Kammern werden Kassetten mit etwa drei Metern Kantenlänge aus dem besten Metall-Kunststoff-Verbund eingesetzt, der für den Raumschiffbau genommen wird. Damit sollten der Druck und die Temperaturen abgehalten werden können. Die Kassetten werden morgen - getarnt als Material für die Prospektoren - in Einzelteilen geliefert und hier fertig montiert. Um die isolierende Materieschicht um die Kassetten möglichst dicht zu machen, werden die Stollen mit Sollbruchstellen angelegt - das heißt, beim ersten Schuß werden sie unter den Erschütterungen sofort zusammenbrechen."
    „Schön und gut, damit werden die Freiwilligen also nicht durchgebraten", meldete sich Rock Mozun wieder zu Wort. „Aber wie kommen sie wieder frei?"
    „Das ist leider ein sehr heikles Thema und verlangt höchste Disziplin", antwortete Monkey. „Deshalb soll sich jeder gut überlegen, ob er wirklich dafür geeignet ist. Denn wir gehen ja davon aus, daß die Arkoniden nachschauen kommen. Das bedeutet, daß die Läufer nicht für wenige Stunden unter einer etwa zehn Meter dicken Glasschicht lebendig begraben sind - sondern für Tage. Wir müssen ganz sicher sein, daß sich niemand mehr für diesen Landstrich interessiert. Wir halten drei Tage für ausreichend. So lange müssen die Freiwilligen auf die Zuverlässigkeit und den Sauerstoffvorrat ihrer Anzüge vertrauen und von den flüssigen und konzentrierten Nahrungsvorräten leben, die wir in den Kassetten lagern.
    Nach drei Tagen werden wir sie mit den Bergbaugeräten wieder ausgraben."
    Erneut ließ der Oxtorner den Blick aus seinen Augenobjektiven durch die Runde kreisen. „Es ist ein ziemlich verrückt wirkender Plan, zugegeben.
    Aber wenn er überhaupt funktioniert - dann hier."
    Eine Weile herrschte nachdenkliches Schweigen. Die Ertruser dachten konzentriert nach.
    Nach gut einer Minute sagte der Präsident: „Nun, wir haben oft genug betont, daß Perry Rhodan und unsere zehn Emotionauten das Wertvollste sind, was wir der Galaxis jetzt noch geben können. Wir haben uns bereit erklärt, notfalls unser Leben für dieses Ziel zu opfern. Abgesehen davon verbinden uns die Transmitter wieder mit der Außenwelt. Wir können mit Nachschub aus den USO-Vorräten versorgt werden. Das ist also eine große Hoffnung, wenn es gelingt - in jeder Hinsicht. Meiner Ansicht nach ist dafür das mögliche Opfer von acht Freiwilligen nicht zu hoch."
    Zustimmendes Gemurmel kam auf. Die Ertruser waren für ihren Mut bekannt, für ihre Kompromißlosigkeit, bis zum Äußersten zu gehen, wenn es