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2032 - Suche in der Silberwolke

Titel: 2032 - Suche in der Silberwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versuchte nun sehr energisch, Gynnar zu wecken. Als er damit keinen Erfolg hatte, holte er ein Glas Wasser aus dem Hygnieneraum und goß es dem Schlafenden ins Gesicht. Gynnar atmete scharf ein, schüttelte den Kopf, ohne die Augen zu öffnen, drehte sich wieder auf die Seite und schlief weiter. Auch alle weiteren Versuche, ihn aus seinen Träumen zu reißen, scheiterten.
    Necker Ravved mußte erkennen, daß Raffa Gynnar sich in einem Zustand befand, in dem er seinen Rausch nur noch ausschlafen konnte. Auf keinen Fall war der Betrunkene in der Lage, ihm irgendeine Frage zu beantworten. „Du hast ganz bestimmt nicht getrickst, um mich zu ärgern. Dazu bist du gar nicht in der Lage", stellte Necker fest. Er verließ die Kabine, um an seinen Arbeitsplatz zurückzukehren.
    Er konnte nicht nachvollziehen, was Raffa Gynnar getan hatte. Ein derart schweres Vergehen gegen die Dienstordnung hatte er sich noch nie zuvor geleistet. Eigentlich hätte Necker ihn melden müssen, doch dann war mit Konsequenzen für den Freund zu rechnen, und die wollte er nicht.
    Er mochte den schwergewichtigen und stets zu Scherzen aufgelegten Techniker, und es betrübte ihn, daß er sich derart hatte gehenlassen.
    Rätselhaft war, woher Raffa das Hochprozentige bezogen hatte, an dem er sich berauscht hatte. Irgendein Chemiker an Bord mußte es ihm besorgt haben.
    Necker beschloß, ein ernstes Wort mit Raffa zu reden, sobald dieser in der Lage war, ihm zuzuhören. Der Freund brauchte Hilfe, und die wollte er ihm geben.
    Als er die Kabine verließ, prallte er beinahe mit Deuteroa zusammen. Sie breitete ihre Arme aus und fing ihn ab. „Oh, du ... du bist es", stammelte er und schob sich mit einigem Kraftaufwand von ihr. Da die Ertruserin ihn mit zweieinhalb Metern Größe deutlich überragte und zudem etwa fünfzehn Zentner wog, hätte er sie unmöglich von sich schieben können. „Ich habe leider keine Zeit. Überhaupt keine Zeit. Ich muß sofort an meine Arbeit zurück."
    Sie blickte ihn enttäuscht an, und es tat ihm leid, daß er sie so schroff zurückgewiesen hatte. Unter ihrer Kombination zeichneten sich die Rundungen ihres fülligen Körpers verführerisch ab. „Entschuldige", sagte er. „Ich würde wahnsinnig gern ein wenig Zeit mit dir verbringen, aber es geht wirklich nicht. Bitte, laß uns später darüber reden."
    Seine Freundin schenkte ihm ein verständnisvolles Lächeln und ließ ihn gehen.
    Wenig später saß er wieder vor der Hologalerie und versuchte, mit dem Problem fertig zu werden, das sich ihm mit den Auslotungen gestellt hatte.
    Als besonders problematisch hatte sich erwiesen, daß die zerstörten Regionen der SOL nicht kartographiert und katalogisiert worden waren.
    Daher kannte niemand an Bord ihren Inhalt. Was auch immer Shabazza in diesen Bereichen eingelagert hatte, es blieb unbekannt. Zeit und Gelegenheit, die SOL in die Werft zu geben, um die betroffenen Sektoren des Mittelstücks auszuräumen, waren nicht vorhanden. Auch hatte die Schiffsführung nicht eingesehen, mehr als eine kleine Gruppe von Ingenieuren für diese Arbeiten abzustellen.
    So waren die Ravved-Drillinge und neun weitere Dookies, Bewohner des von Terra und Rufus kolonisierten Planeten Doo XIII, auf sich allein angewiesen. Sie mußten sich mit der ihnen eigenen Geduld und Sorgfalt Schritt für Schritt vorantasten und sich buchstäblich durch das chaotische Durcheinander kämpfen. Da niemand vorher sagen konnte, auf was sie stoßen würden, war höchste Vorsicht geboten.
    Erst vor wenigen Tagen hatte Marth eine Giftgasblase entdeckt, die sich beim Verbrennen verschiedener eingelagerter Stoffe gebildet hatte. Er hatte sie geborgen und entschärft. Sie hätte viele Menschen das Leben kosten können, wenn das Gas frei geworden wäre.
    Necker fuhr sich mit der Hand über das platte, so gut wie nasenlose Gesicht. Keiner der anderen Männer und Frauen reagierte auf seinen Wutausbruch. Niemand schien bemerkt zu haben, daß er sich zwischenzeitlich entfernt hatte, um mit Raffa Gynnar zu reden. „Das gibt es nicht", wiederholte er leise und blickte kopfschüttelnd auf die Holos.
    Angesichts der Schlackemassen, denen mit herkömmlichen Mitteln nicht beizukommen war, hatten die Ingenieure von Doo neue Techniken entwickelt, um zu erfassen, was sich darin verbarg. Die kristalline Figuration der Schlacke bewirkte, daß konventionelles Radar, Ultraschall oder andere Techniken unzureichende Resultate lieferten.
    Die in die verbrannte Masse geschickten Strahlen oder

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