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2033 - Tod im Türkisozean

Titel: 2033 - Tod im Türkisozean Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wolltest..."
    Jamaske zog seinen Oberkörper nach unten, nahm ihn in die Arme, und der traurige Riese an ihrer Brust hörte nicht auf, von Krämpfen geschüttelt zu werden. „Ist ja gut, mein Purpurmann", sagte sie sanft, „ist ja gut", und ihr kam gar nicht in den Sinn, daß alles eigentlich umgekehrt hätte sein sollen.
    Im geheimen mußte sie Latruiz recht geben: Es war zum Weinen. Und es war einfach nicht richtig.
    Etwas in Jamaske regte sich und drängte mit Macht in ihr Bewußtsein. Etwas, das mit Zorn zusammenhing, mit Widerstand, mit Sichnichtabfinden-Wollen und mit einem lauten „NEIN!"
    „Nein!" sagte Jamaske bestimmt. „Ich kann das nicht akzeptieren!"
    Sie richtete den inzwischen verstummten Latruiz wieder auf, erhob sich von der Sitzmulde und sah auf ihren überrascht blinzelnden Geliebten hinunter. „Ich werde zum Hohen Horcher gehen", sagte sie. „Kommst du mit?" Sie wartete seine Antwort nicht ab, sondern stürmte mit wehender Yukka aus der Unterweisungshöhle hinaus. „Was willst vom Hohen Horcher?" fragte Latruiz in ihrem Rücken, als er sie stolpernd und schnaufend nach zwei, drei Höhlenwindungen eingeholt hatte. „Ich will Antworten", sagte Jamaske, ohne ihren Schritt zu verlangsamen. „Und wenn Paumyr nicht zu uns spricht, muß ich sie mir eben von Helico Akka holen!"
     
    *
     
    Helico Akka konnte Jamaske keine Antworten mehr geben. Der Hohe Horcher war verschwunden.
    In der Thronhöhle, die Jamaske viel weniger lichtdurchflutet als sonst erschien, herrschte eine Stimmung, die zwischen aufkeimender Angst, dumpfer Verstörung und völliger Fassungslosigkeit schwankte. Einige Männer und Frauen des aufgelösten Schweigekreises standen in kleinen Gruppen zusammen und redeten mit Gesten aufeinander ein, die ihre Betroffenheit und Ratlosigkeit verrieten. Andere standen am Rand des Thronteichs und sahen in sein nicht mehr moosgrünes, sondern rötlichbraunes und verschlammt wirkendes Wasser.
    Blaue Tentakel mit fleischigen Saugnäpfen griffen aus der Tiefe suchend in die Luft, und spitze schwarze Dreiecke, die wie die Rückenflossen von Widderhaien aussahen, durchschnitten die unendlich träge um den Thronhügel kreisende Brühe.
    Der Pflanzenthron auf dem Hügel war leer. Seine Spenderpflanzen und Greifranken hingen wie verwelkt herab, und auch die Lichtlianen und Lampenflechten gaben nur noch ein schwaches Leuchten von sich. „Er hat sich vor unseren Augen einfach aufgelöst", flüsterte ihnen ein müde wirkender Willrud zu. „Paumyr hat ihn zu sich genommen. Es war, als würde ihn der Pflanzenthron langsam in sich hineinsaugen ..."
    Willrud fuhr sich durch die glanzlosen Haare und sah für einen Moment prüfend auf seine leicht zitternde Hand. „Auch zwei unserer Schwestern sind verschwunden", sagte er jetzt lauter, als müsse er sich vergewissern, daß seine Stimme noch da war. „Und drei unserer Brüder. Als ob es sie nie gegeben hätte! Ist das das Ende? Ist das die Periode aus Leben und Tod?"
    „Ich weiß es nicht", sagte Jamaske. „Aber ich weiß, wen ich fragen werde."
    Es hielt sie nicht länger in der jetzt so düsteren Höhle. Nur weg hier! dachte sie. Und sie dachte an Worte, die sie vor langer Zeit gehört hatte: Nicht alles ist so, wie es scheint, werte Rautak! Wenn du erkennst, wie es ist, dann wirst du noch an mich denken... „Wohin willst du denn jetzt?" fragte Latruiz, den sie wortlos mit sich aus der Thronhöhle gezogen hatte. „Es gibt noch jemand anderen, der etwas über Gaukelleben weiß", sagte Jamaske und machte sich entschlossen an den Aufstieg zu Paumyrs Oberfläche. „Er nennt sich Yol Gondaron, und vielleicht kann er uns helfen ..."
     
    14.
     
    Der Weg ins Herz
     
    Es war, als ob sich Paumyr selbst gegen sie verschworen hätte.
    Sie durchkämmten den wasserblauen Blätterwald von der Bugseite zur Heckseite, von mohnwärts nach Bambus, aber sie konnten Yol Gondarons Lichtung nicht finden. Bis jetzt hatten sich auf Paumyr nur Lebewesen aufgelöst - oder eben Nicht-Lebewesen: Biogramme.
    Begann sich nun auch schon Paumyrs Oberfläche zu verändern? Zumindest die Lichtung hätte doch noch dasein müssen!
    Denn daß sie sich ihre Begegnung mit dem rätselhaften Wanderkosmologen aus dem Volk der Sery-Mer und seinem noch rätselhafteren Kobold nicht eingebildet hatte, dessen war sich Jamaske trotz der massiv geäußerten Zweifel von Latruiz sicher. Aber wie lange sie auch durchs Unterholz des wasserblauen Blätterwalds irrten: Yol Gondarons Wiese samt

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