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2035 - Exodus der Herzen

Titel: 2035 - Exodus der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren denkbar. Vielleicht war die Besatzung, falls es denn eine gab, durchaus beeinträchtigt, wenngleich nicht so stark wie die des S-Zentranten. Vielleicht wartete das Bordgehirn, das das Schiff steuerte, auf Anweisungen aus dem riesigen Zylinder. Vielleicht war das Schiff, um sich in der Dunkelwolke orientieren zu können, mit dermaßen vielen hochtechnisierten Instrumenten ausgestattet, daß für eine Bewaffnung kein Platz mehr blieb ...
    Reines Wunschdenken.
    Die Walze erwiderte das Feuer. Mit Hyperkatapulten. Mundänischen Waffen.
    Und dann beschleunigte sie, schoß mit beachtlichen Werten in den Staub der Dunkelwolke hinaus. Die SOL folgte ihr mit einer gewissen Verzögerung, ließ aber nicht von ihr ab, verwickelte sie weiterhin in ein schweres Gefecht, feuerte nun auch massiv mit Transformkanonen Bislang war Tekeners Rechnung aufgegangen. Die Walze war nicht mehr dazu gekommen, das Feuer auf den Planeten und damit auf Paumyr und Atlan zu eröffnen.
    Aber wenn es sich tatsächlich um ein Schiff handelte, das aus den Schmieden der Kosmischen Ordnungsmächte stammte, war es mehr als nur fraglich, ob die SOL der blauen Walze auf Dauer gewachsen sein würde ...
     
    6.
     
    Vor dem Ende der Welt
     
    Ich erwachte - und war allein.
    Die Stille in meinem Geist war grausam.
    Wo bist du? dachte ich. Ich brauche deine Hilfe! Gerade jetzt ... das Schicksal der Menschheit steht auf dem Spiel!
    Keine Antwort.
    Das Schweigen, die Leere lahmten mich geradezu.
    Wie lange war es her? Wie lange begleitete mein zweites Ich mich schon?
    Am 17. Messon 10.497 da Ark war mein Logiksektor geweckt worden. Ich war einer von dreihundertzweiundvierzig Schülern des Faehrl gewesen, die sich zu diesem Zweck in eine Parapsychische Aktivierungsklinik auf dem Planeten Largamenia begeben hatten. Nur acht von uns hatten sich unter die Aktivierungsglocke begeben dürfen, um durch einen fünfdimensionalenergetischen Aufladungsprozeß Zugriff auf einen bis dahin brachliegenden Gehirnteil zu bekommen, der, einer Theorie zufolge, bei den steinzeitlichen Vorfahren der Arkoniden für die intuitive logische Erfassung von Gegebenheiten aller Art verantwortlich gewesen sein sollte.
    Der 17. Messon 10.497 da Ark - das entsprach dem 8. Februar 8023 vorchristlicher irdischer Zeitrechnung.
    Ich hatte den Logiksinn schon einmal verloren, damals, bevor ich den Bereich jenseits der Materiequellen erreichte und Anti-ES mehrfach Mnemo-Löschungen bei mir vornahm. Damals hatte ich geglaubt, einer Sinnestäuschung zu unterliegen. Nun wußte ich, woran ich war, und das war um so schlimmer.
    Aber wo war ich überhaupt?
    Ich kämpfte gegen das Entsetzen an, allein zu sein, und hob den Kopf.
    Die Kaverne ... der kleine Teich in ihrer Mitte. Die blaugrüne Flüssigkeit darin und die zehn Meter hohe orchideenähnliche Pflanze mit ihren schier unendlich vielen Mikroblüten.
    Ich lag - mit geschlossenem Schutzanzug - in dem Teich, der im Herzen der Inzaila die lilafarbene Riesenpflanze umgab.
    Der Paratronschirm war noch aktiviert. Die Positronik hatte Dämpfungsfelder aktiviert, die verhinderten, daß die Flüssigkeit, die den Kern Paumyrs umgab, in den Hyperraum abgestrahlt wurde.
    Der Paratron hatte mich wohl gerettet, meinen Geist vor der äußersten Wucht des psionischen Schlags abgeschirmt, der meinen Logiksektor zum Verstummen gebracht hatte. Offensichtlich war mein Extrasinn in dieser Hinsicht wesentlich empfindlicher als mein eigener bescheidener Verstand.
    Ich griff an die gesicherte Tasche. Der Kym befand sich noch darin.
    Ich vermißte den spöttischen Kommentar des Extrasinns. Etwa: Wer hätte ihn herausnehmen sollen? Die Inzaila? Nachdem sie ihn dir gerade übergeben hat?
    Aber ich durfte mich nicht von der Besorgnis um den Logiksektor ablenken lassen. Alles zu seiner Zeit, hätte er kommentiert. Ich mußte nun vordringlich herausfinden, wie es zu diesem psionischen Schlag gekommen und was draußen geschehen war.
    Wir haben diese psionische Entladung herbeigeführt, vernahm ich eine Stimme in meinem Geist - Paumyrs Stimme. Ihr Zweck war, alle Mundänen in dem S-Zentranten zu betäuben. Die anderen achtzehn Inzaila haben sich in diesem Prozeß verströmt, nur ich bin übriggeblieben, als letzter meiner Art auf Auroch-Maxo-55. „Was war das für ein psionischer Schlag?" fragte ich laut, obwohl auch hier der bloße Gedanke genügt hätte.
    Die Auroch-Maxo-Dunkelwolke ist erfüllt von einer Energie, die man nicht sehen und nicht fühlen kann, dem Tzan'dhu. Wir

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