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2035 - Exodus der Herzen

Titel: 2035 - Exodus der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine sturmgepeitschte See verwandelt, der Himmel glühte in einem Widerschein von fernem Feuer, und ein heftiges Rütteln erfaßte die Inzaila, als ich die Blätter des dichten Pflanzenwerks zurückdrängte, das den Eingang des Tunnels zum Herzen der Inzaila schützte.
    Die Space-Jet, mit der ich gekommen war, befand sich noch an Ort und Stelle, doch die Rautak, die mich ins Innere der Insel geleitet hatten, waren nicht zu sehen.
    Paumyr hat sie alle zu sich geholt! erklärte der Extrasinn. Sie haben nie gelebt, waren nur Projektionen. Der passendste Begriff wäre vielleicht Biogramme!
    Ein starker Windstoß erfaßte mich und hätte mich wahrscheinlich von den Beinen gerissen, hätte ich nicht die Systeme des Raumanzugs aktiviert.
    Und dann sah ich in den Himmel ... und glaubte, mir würde der Mond auf den Kopf fallen.
     
    *
     
    Die Andruckabsorber jaulten auf, als Roman Muel-Chen die SOL auf einer in astronomischen Maßstäben irrwitzig engen Kurve herumzog. Das Manöver erstreckte sich über Hunderttausende von Kilometern, aber bei der Geschwindigkeit und Größe des Hantelschiffes wurde sämtliches Material einer verheerenden Belastungsprobe unterzogen. Das galt auch für die Absorber, deren Leistungsfähigkeit zu fast einhundert Prozent beansprucht wurde.
    Tekener wollte lieber nicht daran denken, was passierte, wenn sie auch nur für einen Sekundenbruchteil ausfielen. Andererseits würde es dann - wenn überhaupt - nur noch SENECAS Roboter an Bord geben, denen es kaum etwas ausmachen sollte, die komprimierte organische Masse zusammenzukratzen und zu entsorgen.
    Sie hatten die Walze in den Staub der Dunkelwolke hinausgetrieben, fort von Auroch-Maxo-55, doch das kobaltblaue Gebilde reagierte auf die Angriffe der SOL nun wieder mit der Schnelligkeit, die man eigentlich erwarten mußte.
    Immer mehr Besatzungsmitglieder des Hantelschiffs erholten sich von dem mentalen Schlag, der ihre Bewußtlosigkeit verursacht hatte, und nahmen ihre Posten ein.
    Tekener nutzte den kurzen Augenblick der Ruhe und rief Mondra Diamond in ihrer Kabine an. Die junge Frau hatte den Psi-Schlag unbeschadet überstanden, ebenso Delorian Rhodan und der Ableger des Pflanzenvaters Arystes. „Delorian verhält sich völlig ruhig", teilte Mondra dem Smiler mit. „Er scheint mit der Entwicklung vollkommen zufrieden zu sein."
    Tekener nickte erleichtert und beendete das Gespräch.
    Die blaue Walze schien mittlerweile alles daranzusetzen, sich zu Auroch-Maxo-55 oder dem S-Zentranten zurückzukämpfen. Vielleicht hatte sie Anweisungen bekommen, vielleicht war man an Bord selbst darauf gekommen, daß der Angriff, der das riesige Zylinderschiff ausgeschaltet hatte, von dem Planeten ausgegangen war und man nur diese Welt vernichten mußte, um den Spuk zu beenden.
    Die SOL versuchte, genau das zu verhindern und ihre Position zwischen der Walze und Auroch-Maxo-55 zu halten. „Schutzschirmbelastung bei achtundneunzig Prozent!"
    „Andruckabsorber im kritischen Bereich!"
    „Triebwerke ebenfalls!"
    Kein Wunder nach Romans fliegerischer Glanztat, dachte Tekener. „Abfangkurs beibehalten!" befahl er. „Entfernung zur Walze verringern!
    Genau auf das blaue Schiff zuhalten! SENECA, Lageeinschätzung! Wie steht es mit den Systemen der Walze?"
    „Keine Extrapolationsmöglichkeiten!" antwortete das Bordgehirn. „Kurs auf die Walze!" wiederholte der Smiler.
    Roman Muel-Chen bestätigte die Anweisung nicht, zu groß war die Konzentration, die er aufbringen mußte, doch auf den schematischen Holodarstellungen verringerte sich der Abstand zwischen den beiden Raumschiffen. „Dann fliegen wir genau in ihre Salven!" wandte Fee Kellind ein. „Unsere Schutzschirmbelastung liegt bei neunundneunzig Prozent! Willst du die Walze etwa rammen?"
    „Das wüßte ich aber", sagte SENECA, und Icho Tolot lachte dröhnend los.
    Ein leises Lächeln legte sich auf das Gesicht des Smilers. „Salven von Hyperkatapulten und Mun-Mörsern!" sagte er. „Die Walze verfügt offensichtlich nur über mundänische Technik. Und deren Beschuß überstehen wir!"
    „Aber nicht die eines so gewaltigen Schiffes. Und nicht, wenn wir genau in sie hineinfliegen! Bislang haben nur Romans Ausweichmanöver unsere Haut gerettet!"
    „Kurs auf die Walze!" bekräftigte Tekener. „Feuer frei aus sämtlichen Transformkanonen. Punktbeschuß. Roman, Ausweichmanöver, sobald die Walze explodiert!"
    Fee Kellind sah ihn an, als habe er den Verstand verloren. „Schutzschirmauslastung bei einhundert

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